Das Projekt "Unzerschnittenen verkehrsarmen Räume (UZVR) und der Lärmarme, naturnahe Erholungsräume (LER) NRW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Unzerschnittene, verkehrsarme Räume UZVR:
Unzerschnittene verkehrsarme Räume (UZVR) als Beitrag zum bundeseinheitlich entwickelten Umweltindikator
'Landschaftszerschneidung'. UZVR zählen zu den auf Bundesebene entwickelten Kernindikatoren, den sogenannten
'LIKI' Indikatoren (Länderinitiative Kernindikatoren). UZVR werden nicht durch technogene Elemente wie Straßen (mit mehr als 1.000 Kfz / 24 h), Schienenwege, schiffbare Kanäle flächenhafte Bebauung oder Betriebsflächen mit besonderer Funktionen wie z.B. Verkehrsflugplätze zerschnitten.
Die unzerschnittenen verkehrsarmen Räume wurden auf Grundlage der ATKIS Daten NRW ermittelt.
Die UZVR werden in 5 Größenklassen 1 - 5 km2, 5 - 10 km2, 10 - 50 km2, 50 - 100 km2 und größer als 100 km2 aufgeteilt.
Im Jahr 2021 konnten insgesamt 2627 Einzelflächen ermittelt werden.
Ziel: Erhalt und Schutz unzerschnittener verkehrsarmer Räume. Durch das Projekt wird die Möglichkeit geschaffen strategisch, quantifizierbare Ziele für die Begrenzung der Landschaftszerschneidung und/oder Vorgaben für die 'Entscheidung' von Landschaften (z. B. für den Aufbau von Wanderkorridoren für Tiere) zu formulieren.
Lärmarme, naturbezogenen Erholungsräume LER:
Diese werden definiert als Räume in der Landschaft in denen ein- bzw. dabei zweistündige Spaziergänge
mit geringer Lärmbelastung möglich sind. Als Umgebungslärm werden alle unerwünschten und für den Menschen
beeinträchtigende bis gesundheitsschädliche Geräusche im Freien verstanden (EG-Umgebungslärmrichtlinie).
Ziel: Die Identifizierung der (LER) bildet eine unverzichtbare Planungsgrundlage zur Sicherung lärmarmer naturbezogener
Freiräume in NRW. Ballungsräume werden differenziert betrachtet, um einer wohnungsnahen Erholung und Naturerfahrung
gerecht zu werden. Zur Berechnung werden Tageslärmpegel von 6:00 ? 22:00 Uhr aus (1) Bahn- und (2) Straßenverkehr
aufbereitet. Seit 2021 werden Fluglärmzonen für Star- und Landeverkehr im Bereich von Flughäfen einbezogen.
Die Lärmarmen Räume LER werden nach Qualität und Größe klassifiziert in die Lärmklasse <45 dB 'herausragende Bedeutung' (2021 insgesamt 208 Flächen) differenziert nach den Flächengrößen >50 km2; 25-50 km2 und 15-25 km2
und in die Lärmklasse kleiner als 50 dB als 'besondere Bedeutung' (2021 insgesamt 259 Flächen) differenziert nach den
Flächengrößen von größer als 25 km2; 15-25 km2.
Das Projekt "Ableitung von extremen Niederschlagsereignissen im urbanen Raum: rechtliche und wirtschaftliche Grundsatzanalysen der Abwasserableitung im urbanen Straßenraum (RA-AUS)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Institut für Grundbau-, Abfall- und Wasserwesen, Abteilung Bauingenieurwesen, Lehr- und Forschungsgebiet Wasserwirtschaft und Wasserbau durchgeführt. Laut den aktuellen Klimaprojektionen werden Starkregenereignisse in der Zukunft vermehrt auftreten, aber auch in der Vergangenheit führten schon zahlreiche starke Niederschlagsereignisse zu Überflutungen. Schon heute wird die Straße in urbanen Räumen (Gemeindestraßen) ungeplant zur Ableitung von Abflüssen nach seltenen und extremen Niederschlagsereignissen genutzt. Zum einen, weil der Oberflächenabfluss schon bei seltenen Niederschlägen nicht komplett in die Straßenabläufe entwässert; zum anderen, weil es bei Kapazitätsüberschreitung der unterirdischen Kanalisation zum Überstau und Wiederaustreten aus den Kanalschächten kommt. Letzteres passiert nicht selten in sensiblen städtischen Lagen und führt zu hohen Schäden. Da das Wasser wie häufig beobachtet primär und bei selteneren Niederschlägen ohnehin oberflächlich über die Straßen abläuft, liegt die Idee nahe, die Straße als primären Abflussweg zu nutzen, um Starkregen auf weniger empfindliche Flächen oder direkt in die Vorflut zu führen. Es sollen dabei planerische Abflusswege vorgegeben und ein willkürliches (oder wildes) Ableiten des Wassers verhindert werden, so dass ein Freihalten von sensiblen Bereichen besser erfolgen kann. Das hätte zudem den positiven Effekt, dass es seltener zum Überstau des Kanals kommen würde. Für die Umsetzung dieses Gedankens stellt sich die Frage, ob die planerische Vorgabe der Abflusswege an der Oberfläche und insbesondere das Ableiten des Wassers im Straßenraum rechtlich vertretbar wäre und wenn ja, wie entsprechende Gesetze anzupassen wären? Es wird eine Grundlagenanalyse der rechtlichen Grundlagen zur Abwasserableitung im Straßenraum durchgeführt, die durch Fachleute unterstützt wird. In Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Solingen wird eine Wirtschaftlichkeitsanalyse durchgeführt, die die klassische Kapazitätserhöhung des Kanals mit den Möglichkeiten der Anpassung des Straßenquerschnittes zu Entwässerungszwecken bei extremen Niederschlägen vergleicht.
Das Projekt "Klimaanalyse NRW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von GEO-NET Umweltconsulting GmbH durchgeführt. Die Klimaanalysekarte soll dabei insbesondere für die Gemeinden NRWs als Grundlageninformation zur Bearbeitung des Themas Klima dienen und der Öffentlichkeit über das Fachinformationssystem (FIS) Klimaatlas oder das FIS Klimaanpassung zur Verfügung gestellt werden. Um darauf aufbauend die Belange des Schutzgutes Klima besser in räumliche Planungsprozesse auf Landes- und regionaler Ebene zu implementieren, sollen aus den in der Klimaanalyse gewonnenen Informationen konkrete Maßnahmen und Handlungsoptionen zur fachlichen Unterstützung der räumlichen Gesamtplanung in NRW abgeleitet werden (Planungshinweiskarte). Dabei sollen die klimaökologisch relevanten Raumeinheiten (Belastungsräume, Ausgleichsräume, Luftaustauschbahnen) visuell aufbereitet und mögliche Maß-nahmen sowie ihre Auswirkungen beschrieben werden. Die Planungshinweiskarte Klima dient dabei durch zu definierende Zielvorstellungen und Handlungsempfehlungen für das Schutzgut Klima auch als Grundlage für die Erstellung eines Fachbeitrags Klima für die Ebene der Regionalplanung durch das LANUV.Nordrhein-Westfalen (NRW) ist das bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Bundesland Deutschlands. Über acht Millionen Menschen leben in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Eine außergewöhnlich hohe Konzentration von dicht besiedelten, städtischen Gebieten ist an Rhein und Ruhr zu finden.
Auf Grund der Siedlungsstruktur des Landes und vor dem Hintergrund des Klimawandels, verbunden mit einem erwarteten Anstieg der mittleren Jahrestemperatur in NRW zwischen 2 und 4 Kelvin bis zum Ende des Jahrhunderts, gewinnt das Thema thermische bzw. bioklima-tische Belastung der Bevölkerung vermehrt an Bedeutung. Für NRW werden zukünftig beispielsweise stärkere und längere Hitzeperioden im Sommer erwartet, wobei vor allem Innenstädte und städtische Ballungszentren von der Entstehung von Hitzeinseln besonders betroffen sein werden. Vor diesem Hintergrund und als Entscheidungs- und Abwägungsgrundlage für Maßnahmen und Handlungsoptionen ist es erforderlich, eine räumlich hochauflösende Datenbasis zur Beurteilung der bioklimatischen Funktion in NRW zu erarbeiten.
Das Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) plant daher zur Untersuchung der klimatischen Situation im Land sowie zur Identifikation von Belastungs- und Ausgleichsräumen die Erarbeitung einer Klimaanalyse für das Gebiet des Landes NRW. Zentrale Ergebnisse dieser Untersuchung sind die Erstellung einer Klimaanalysekarte sowie die Erarbeitung einer Planungshinweiskarte Klima nach VDI-RL 3787, Blatt 1.
Das Projekt "Extremwertstatistische Untersuchung von Starkniederschlägen in NRW (ExUS 2020) - Veränderung in Dauer, Intensität und Raum auf Basis beobachteter Ereignisse und Auswirkungen auf die Eintretenswahrscheinlichkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule Ruhr West (HRW), Institut für Bauingenieurwesen durchgeführt. Veranlassung ist die Fortschreibung/Aktualisierung der im Jahr 2010 abgeschlossenen Untersuchung zu möglichen Veränderungen von Starkniederschlägen in NRW in Bezug auf Dauer, Intensität und Eintretenswahrscheinlichkeit. Ziel ist dabei eine verbesserte Aussagekraft für verschiedene Zielgruppen durch ein Basisvorhaben mit erweiternden Modulen.
Im Vorhaben ExUS 2010 wurden Auswertungen mit größtmöglicher Datenbasis verschiedener Messnetzbetreiber in NRW (1950 bis 2008) sowie primär- und extremwertstatistische Analysen durchgeführt. Die Ergebnisse des Vorhabens dienen als Grundlage für wasserwirtschaftliche Bewertungen und Planungen, insbesondere im Bereich der Klimaanpassungsplanung sowie grundsätzlich für die Bewertung des Klimawandels, z.B. im Klimafolgenmonitoring. Vergleichbar angelegte Untersuchungen sind aus anderen Bundesländern nicht bekannt.
Projektgliederung:
Basisteil 1: Fortschreibung ExUS2010
- Datenprüfung neuer Messdaten; Programmerweiterungen
- Prüfung und Bewertung der Untersuchungsverfahren und Auswertemethoden aus ExUS2010
- Wiederholung der relevanten Untersuchungsverfahren und Auswertemethoden für Datensätze bis 2018.
Basisteil 2: Erweiterung von ExUS2010
- Weiterentwicklung der der relevanten Untersuchungsverfahren und Auswertemethoden aus ExUS2010
- Erweiterung um neue Auswertealgorithmen
- Erweiterung einzelner Kenngrößen auf kleinere Dauerstufen (Stunden- und Minutensummen)
Basisteil 3: Ergänzung der Stationsdaten um Radarniederschlagsdaten
- Untersuchung der Robustheit statistischer Auswertungen auf Basis (kurzer) Radarniederschlagszeitreihen
- Qualitätsvergleich der online verfügbaren und der offline aufbereiteten Radardaten
- Ermittlung von Starkregengebieten anhand eines 1 km x 1 km Rasters
- Untersuchung, ob Zusammenhänge zwischen Niederschlagshöhe, der räumlichen Ausdehnung und der Ereignisdauer festgestellt und formal beschrieben werden können
Fachmodul 1: Klimatologische Untersuchungen (LANUV)
- Untersuchung weiterer klimatologischer Parameter wie Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Phänologie
Fachmodul 2: Ergebnisdarstellung in Anlehnung an andere Studien
- Wissenschaftliche Darstellung ausgewählter Untersuchungen (z. B. über Perzentile und Box-Whisker-Plots)
Fachmodul 3: Auswertung von Klimaprojektionen - Parameter Niederschlag
- Wiederholung ausgewählter Auswertungen aus ExUS2010 mit Daten aus aktuellen Klimamodellen
Fachmodul 4: Web-basierte Ergebnisdarstellung
- Web-basierte Ergebnisdarstellung auf den Internetseiten des LANUV
Ziele von ExUS 2020 sind somit die verbesserte Bewertungsmöglichkeit bei Starkregensituationen und eine weitergehende Bewertung des Klimawandels.
Potentielle Zielgruppen / Nutzer sind wasserwirtschaftliche Anwender (Land NRW, Verbände, Kommunen, Kreise, Planungsbüros, Hochschulen) mit dem Ziel der Ermittlung von Bemessungsgrundlagen und deren Entwicklung sowie klimatologische Anwender (DWD und vorgenannte) mit dem Ziel der Gewinnung von Daten für (Text gekürzt)