Das Projekt "Artenhilfsprogramm Knoblauchkröte - Analyse des Umfeldes von Laichgewässern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH durchgeführt. Anhand von 30 aus der Artenschutzkartierung in Bayern per Zufall ausgewählten Gewässern wurde der Einfluss der Gewässerstruktur und der Umgebung auf die Häufigkeit von Knoblauchkröten untersucht. Zum einen wurden Gewässer mit Knoblauchkrötenbesatz mit naheliegenden Vergleichsgewässern ohne Knoblauchkröten verglichen. Am deutlichsten unterschieden sich Gewässer mit und ohne Knoblauchkröten hinsichtlich des Verlandungsgrades: Gewässer mit Knoblauchkröten waren im Schnitt deutlich stärker verlandet. Gewässer mit Knoblauchkröten waren außerdem im Mittel weniger tief. Gewässer mit Knoblauchkröten sind zwar seltener mit Fischen besetzt, doch war dieser Unterschied statistisch nicht signifikant. Bei der Umfeldanalayse wurden Informationen aus der geologischen Karte (Verteilung von Sandböden etc.), Luftbildern (Verteilung von Acker, Grünland und Brachflächen) und dem ATKIS (Waldanteil) einbezogen. Auf der Basis verschiedener multivariater Analysen wurde die Beziehung zwischen der Anzahl rufender Knoblauchkrötenmännchen (als Maß für die Populationsgröße) und den Umfeldvariablen untersucht. Bei einer Wichtung der Nutzungstypen entsprechend der Entfernung zum Laichgewässer konnte ein hochsignifikanter positiver Einfluss von Brachflächen auf die Populationsgröße festgestellt werden. Auch der Anteil an Offenland hat einen positiven Einfluss. Aus den Ergebnissen wurden erste Empfehlungen für die Umsetzung des Artenhilfsprogramms 'Knoblauchkröte' abgeleitet. Eine Empfehlung betrifft die Erhaltung bzw. Entwicklung von nicht zu tiefen, wenigstens teilweise verlandeten und nach Möglichkeit fischfreien Laichgewässern. Darüber hinaus wird die Etablierung ein- bis zweijähriger Brachestadien im Umfeld der Laichgewässer z.B. im Rahmen der konjunkturellen Flächenstilllegung empfohlen.