Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) stellte am 19. April 2017 eine neue Studie vor, die erstmals umfassend Aufschluss über Vorkommen und Gefährdung von Haien, Rochen und Chimären in der deutschen Nord- und Ostsee gibt. Erstmalig wurden in Deutschland für einen Zeitraum von 390 Jahren (1625 bis 2015) mehr als 27.500 Nachweise von 19 Knorpelfischarten für die deutschen Meeresgebiete von Nord- und Ostsee zusammengetragen und analysiert. Zehn Arten stufte das Forscherteam als etabliert in den deutschen Meeren ein: Hundshai, Weißgefleckter Glatthai, Kleingefleckter Katzenhai, Dornhai, Sternrochen, Kuckucksrochen, Nagelrochen, Fleckrochen, Gewöhnlicher Stechrochen sowie der Glattrochen-Artkomplex. Eine Chimärenart, drei Rochen- und fünf Haiarten kommen darüber hinaus derzeit unregelmäßig in deutschen Gewässern vor. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass die Gefährdungssituation der meisten Knorpelfischarten in den deutschen Meeresgebieten alarmierend ist. Der Gewöhnliche Stechrochen und der Glattrochen sind in deutschen Gewässern ausgestorben bzw. verschollen. Nagelrochen und Dornhai sind vom Aussterben bedroht, Hundshai und Sternrochen sind stark gefährdet bzw. gefährdet, Kuckucks- und Fleckrochen gelten als extrem selten. Aufgrund unzureichender Datenlage konnte für den Weißgefleckten Glatthai keine Gefährdungsanalyse durchgeführt werden. Nur eine einzige Art, der Kleingefleckte Katzenhai, gilt derzeit als ungefährdet. Als Haupt-Gefährdungsursachen der Knorpelfische werden die Fischerei, durch den Menschen verursachte Lebensraumveränderungen, Schadstoffe und der Einfluss des Klimawandels herausgestellt. In der Studie wird die Einrichtung von wirksam gemanagten Meeresschutzgebieten als eine wesentliche Schutzmaßnahme vorgeschlagen.
Deutsch: Stellen die stetig wachsenden Offshore-Anlagen für erneuerbare Energien ein Risiko für die Unterwasserwelt dar? Nach den Ergebnissen dieser Studie erscheint ein Einfluss auf das Verhalten von Knorpelfischen zumindest möglich. Denn diese Fische besitzen außergewöhnlich empfindliche Rezeptoren zur Wahrnehmung elektrischer und magnetischer Felder. Erfahren Sie in diesem Spotlight, wie die Autorinnen und Autoren das Risiko für den niederländischen Kontinentalschelf bewerten.
Das Projekt "Entwicklung von fischbasierten MSRL-Indikatoren sowie Konzepten zur Erfassung und Bewertung von Fischen in marinen Schutzgebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Centrum für Naturkunde (CeNaK) durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zur Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Bezug auf die Biodiversität der Fische zu leisten. Hierzu sollen zum einen Verbreitungsindikatoren im Rahmen von OSPAR und HELCOM für die Nord- und Ostsee entwickelt werden. Zum anderen sollen Konzepte für die deutschen Meeresnaturschutzgebiete in der AWZ zu folgenden Aspekten erarbeitet werden: Maßnahmeneffizienz, Erfassung von riffassoziierten Fischen sowie Erfassung von Knorpelfischen.
Das Projekt "Quellen und Auswirkungen von Unterwasserlärm in Nord- und Ostsee auf Meeresökosysteme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BioConsult SH GmbH & Co. KG durchgeführt. A) Problemstellung: Unterwasserlärm ist neben gefährlichen Stoffen und Nährstoffen eine der Verschmutzungsquellen des Meeres. Im Gegensatz zu den stofflichen Verschmutzungen sind die Auswirkungen des Unterwasserlärms nicht gut untersucht. Bisherige Erkenntnisse beziehen sich vornehmlich auf Schnabelwale und militärischen Unterwasserlärm. Derzeitige deutsche Forschungen fokussieren auf Schweinswale und Offshorewindanlagenlärm. Wichtig ist auch die Bewertung des Lärms von akustischen Forschungsgeräten und dessen Auswirkungen auf Wale. Weitere Lärmquellen von vergleichbarer Lautstärke treten bei der Öl- und Gasexploration und beim Schiffsverkehr auf. Eine vergleichende Quantifizierung dieser Lärmquellen hinsichtlich Frequenz, Energiegehalt, Impulslänge usw. steht bisher aus. Der Vorsorgegrenzwert des UBA für Emissionen ist nicht weiter hinsichtlich dieser Größen spezifiziert. B) Handlungsbedarf: Für die nationale und Europäische Meeresstrategie ist es wichtig, die fachliche Grundlage für die Beurteilung aller potentiellen Lärmquellen im Meer zu erstellen. Dabei sollten in einer Literaturstudie sämtliche Unterwasserlärmquellen vergleichend gegenübergestellt werden. Die Auswirkungen des Lärms auf das Meeresökosystem (Wale, Robben, Reptilien, Knochenfische, Knorpelfische, Tintenfische) sind entsprechend der Literatur zu recherchieren und der Grenzbereich zur Erlangung einer TTS (temporary threshold shift, temporären Gehörschwellenverschiebung) ist für die Artengruppen zu definieren. Dabei sollten die Emissionsgrenzwerte hinsichtlich Frequenz, Energiegehalt, Impulslänge etc. spezifiziert werden. C) Ziel des Vorhabens: Das Ziel des Vorhabens ist die Ableitung von Emissionsgrenzwerten für die verschiedenen Geräte/Arbeiten, die in der Forschung, Windenergie, Öl- und Gasindustrie, Schifffahrt und Militär zum Einsatz kommen um den Schutz der Meeresumwelt vor Unterwasserlärm zu gewährleisten.
Das Projekt "Haie und Rochen in deutschen Meeresgebieten der Nord- und Ostsee: Vorkommen, Populationsgröße, Gefährdung und Schutzmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung des CMS Sharks Memorandum of Understanding (MoU)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Biozentrum Grindel, Zoologisches Institut durchgeführt. Haie und Rochen sind weltweit gefährdet und im Rückgang befindlich. Auch die in den deutschen Gewässern der Nord- und Ostsee vorkommenden Hai- und Rochenarten wie z.B. Dornhai und Nagelrochen zeigten in den vergangenen Jahrzehnten eine erhebliche Abnahme der Populationsgröße. Eine der Hauptursachen hierfür ist die gezielte Befischung, aber auch der unbeabsichtigte Beifang in verschiedenen Fanggeräten wie Stell-, Treib- und Schleppnetzen. Im Rahmen der CMS wurde ein Shark MoU verabschiedet, das auch von Deutschland unterzeichnet wurde. Wesentlicher Bestandteil dieses MoU ist ein Aktionsplans zum Schutz der wandernden Haiarten. Von den sieben bisher im Übereinkommen erfassten wandernden Hai-Arten können folgende drei Arten grundsätzlich in deutschen Gewässern vorkommen: Riesenhai, Dornhai und Heringshai. Im Rahmen des F&E Vorhabens sollen Daten über das Vorkommen und die Populationsgröße dieser Haiarten und anderer Knorpelfischarten in deutschen Gewässern erfasst und bewertet werden. Folgende Projektziele sollen im Einzelnen erreicht werden: 1. Dokumentation und Erfassung aktueller und historischer Daten über das Vorkommen und die Populationsgröße der Knorpelfischarten, insbesondere Riesenhai, Dornhai und Heringshai, in den deutschen Gewässern (AWZ und Küstengewässer) der Nord- und Ostsee. 2 Gefährdungsanalyse der Hai- und Rochenarten in deutschen Gewässern u.a. basierend auf Beifangdaten, die im Rahmen von Datensammelprogrammen der Fischereiforschungsinstitute erhoben werden. 3. Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen für den effektiven Schutz und die Verbesserung des Erhaltungszustandes der Hai- und Rochenarten. (z.B. Einrichtung von Schutzgebieten, Verbesserung der Selektivität von Fanggeräten). 4. Fachliche Beratung des BfN/BMU im weiteren CMS Prozess und Teilnahme an relevanten Sitzungen (z.B. Vertragsstaatenkonferenz).
Das Projekt "Nationaler Aktionsplan zur Rettung des Europäischen Störs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Im Rahmen des Vorhabens soll der nationale Aktionsplan den Rahmen für die Wiedereinbürgerung definieren und Problembereiche für dessen praktische Realisierung identifizieren. Erarbeitung eines Konsens mit den zuständigen Länderministerien, Entwurf eines Managementplans mit den französischen Partnern, zur Absicherung des Bedarfs an Besatzfischen, Vergleich der potentiell geeigneten Gewässersysteme in einem Ranking Übersetzung und Anpassung des AP der Bern Convention, Erarbeitung einer nationalen AP Vorlage, Erörterung und Konsensbildung mit den Länderministerien, Verabschiedung des nationalen AP, Abschätzung der Habitateignung der frühen Lebensstadien der Störe im Süß- und Brackwasser, Charakterisierung der Hauptursachen für die Gefährdungen der Tiere, Entwicklung eines Migrationsatlas, Verifikation der Eignung von Flusssystemen für den Aufbau eines Bestandes, Kompilation der publizierten Daten zur Gewässerbeschaffenheit, Abgleich der verfügbaren Habitate mit den bisher erarbeiteten Kriterien, Abgleich der Managementpraxis der Einzugsgebiete Nationaler AP soll als Grundlage des Managementplans und der Arbeiten der Länder (bezüglich des Schutzes und der Habitatrenaturierung) dienen.
Das Projekt "Ichthyologie: Systematik der Störe, Acipenser-sturio-Artengruppe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Abteilung Zoologie durchgeführt.
Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit der Kabelanbindung von Offshore -Windenergieparks an das Verbundstromnetz Offshore-Windpark südlich der dänischen Insel Samsö Quelle: Prof. Dr. Horst Crome Welche Auswirkungen auf die Umwelt hat die Kabelanbindung von Offshore -Windparks an das Verbundstromnetz? Mit dieser Frage hat sich das Bundesamt für Strahlenschutz nach 2005 zum zweiten Mal im Jahr 2013 in einer fachlichen Stellungnahme beschäftigt. Die Frage war, ob Meereslebewesen durch elektrische und magnetische Felder, die von den Seekabeln ausgehen, geschädigt werden. Des Weiteren ging es darum, ob die Erwärmung des Meeresgrunds zu Veränderungen im Sediment und den darin befindlichen Organismen führt. Daneben enthält die Stellungnahme Angaben zur technischen Realisierung der Kabelanbindung, die für das Verständnis der möglichen Auswirkungen von Bedeutung sind. Auswirkungen elektrischer und magnetischer Felder auf Organismen Gravierende schädliche Einflüsse wie zum Beispiel genetische Schäden oder Gewebeschäden bei Meereslebewesen sind nicht zu erwarten, da die Stärke der elektrischen und magnetischen Felder niedrig ist. Allerdings können einige Fischarten elektrische Felder wahrnehmen. Studien beschreiben bei manchen Fischarten Verhaltensänderungen in der Nähe von Seekabeln. Einige Knorpelfische, zu denen die Haie, Rochen und Seekatzen gehören, tendieren dazu, in der Nähe der Seekabel nach Beute zu suchen, solange die Felder schwach sind. Haie lernen aber innerhalb weniger Tage elektrische Felder mit dem Vorkommen von Beute zu verknüpfen, aber auch Felder von Stromkabeln, in deren Nähe keine Beute vorkommt, zu ignorieren. Das spricht dafür, dass sie sich gut an die veränderten Bedingungen anpassen können und ihr Jagderfolg durch die von Kabeln ausgehenden Felder nicht beeinträchtigt wird. Manche Fischarten, wie zum Beispiel Lachse und Aale, orientieren sich auf ihren Wanderungen an Magnetfeldern. Diese Tiere nehmen das Magnetfeld der Seekabel wahr, schwimmen in unmittelbarer Nähe der Kabel langsamer und verändern auf einer kurzen Teilstrecke ihre Schwimmrichtung. Sie scheinen nach bisherigen Studienerkenntnissen aber nur wenig in ihrer Wanderrichtung abgelenkt zu werden. Beobachtungsstudien an Korallenfischen in Florida haben gezeigt, dass Emissionen von Seekabeln keinen Einfluss auf die Biodiversität der dortigen Fischpopulationen haben. Viele Krebstiere nehmen Magnetfelder wahr und orientieren sich danach. Der europäischen Hummer bevorzugt Unterschlüpfe mit Magnetfeldern im Bereich von wenigen Millitesla. Die Felder haben einen geringfügigen physiologischen Einfluss auf den Tagesrhythmus der Tiere, sind aber nicht schädlich. Von der allgemeinen Bevölkerung kommen nur Taucher und Schwimmer möglicherweise in die Nähe der Kabel, für sie bestehen nach dem aktuellen Stand der Erkenntnis wegen der niedrigen Feldstärken keine gesundheitlichen Gefahren. Thermische Auswirkungen im Sediment Das Sediment am Meeresgrund wird in der Umgebung der verlegten Kabel stark erwärmt. Die Erwärmung im Sediment kann zu Veränderungen führen, deren Bedeutung zurzeit nur teilweise eingeschätzt werden kann. Da die Lebewesen, die sich im Sediment oder in der Bodenzone des Meeres aufhalten, stark temperaturabhängig sind, ist zu erwarten, dass eine Erwärmung des Sediments Auswirkungen hat auf die lokale Zusammensetzung von Flora und Fauna. Es wird zum Beispiel angenommen, dass eine stärkere Erwärmung im Frühjahr Auswirkungen auf die Vermehrung der in der Bodenzone des Meeres lebenden Tiere haben könnte. Welchen Einfluss die Erwärmung auf Lebewesen hat, die in den verschiedenen Schichten des Sediments zu finden sind, ist noch nicht ausreichend untersucht. Empfehlungen Aus Vorsorgegründen sollten die von Seekabeln ausgehenden magnetischen und elektrischen Felder so gering wie möglich gehalten werden. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie empfiehlt, die Kabel in einer Tiefe von ein bis drei Metern zu verlegen, um eine Temperaturerhöhung an der Sedimentoberfläche und im Meerwasser zu begrenzen. Durch den Abstand zur Sedimentoberfläche werden zudem elektrische und magnetische Felder für am Meeresgrund lebende Tiere reduziert. Das BfS hält eine Bündelung der Kabel in Trassen, wie sie zum Beispiel auf Norderney erfolgt ist, für empfehlenswert. Auf jeden Fall sollten genügend freie Flächen erhalten bleiben, in denen Tiere, deren Verhalten durch elektrische und magnetische Felder beeinflusst werden kann, ungestört bleiben. Noch sind viele Fragen zu den Wirkungen der elektrischen und magnetischen Felder auf dafür empfindliche Tierarten und zu den Auswirkungen der Erwärmung des Sediments unbeantwortet. Andere Aspekte, wie Baulärm und die Veränderung des Meeresgrundes, sind nicht Bestandteile des Strahlenschutzes, für den Erhalt der Ökosysteme aber wichtig. Der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand zu Umweltauswirkungen bei der Gewinnung erneuerbarer Energien aus dem Meer ist in einer Übersichtsarbeit von Professor Andrew Gill zusammengefasst. Stand: 28.12.2021
Spotlight on EMF Research Jeden Monat werden weit über 100 wissenschaftliche Artikel in begutachteten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, die einen Bezug zu elektromagnetischen Feldern ( EMF ) und deren möglichen gesundheitsrelevanten Wirkungen haben. Mit "Spotlight on EMF Research" werden einzelne aktuelle Artikel vorgestellt, vom BfS in den bestehenden Kenntnisstand eingeordnet und in ihrer Relevanz für den Strahlenschutz bewertet. Was "Spotlight on EMF Research" Ihnen bietet: Bewertung von wissenschaftlichen Publikationen, nachzulesen als PDF im DORIS Literaturhinweise zu weiterführenden Publikationen Eine Liste neuer Publikationen alle drei Monate Zur besseren Orientierung teilen wir die Texte für Sie in Kategorien ein. Alle weiteren Details erläutern wir hier: Spotlights und Literaturhinweise 1 2 3 … 7 Literaturhinweis: “Statistical Analysis of RF-EMF Exposure Induced by Cellular Wireless Networks in Public Transportation Facilities of the Paris Region” von Zhang et al. in IEEE Access (2024) In dieser Studie wurde in der Region Paris die Stärke hochfrequenter elektromagnetischer Felder ( HF - EMF ) in öffentlichen Transportmitteln erfasst. Dafür kamen spezielle tragbare Messgeräte (sogenannte Personen-Exposimeter) zum Einsatz. Die Ergebnisse beruhen auf einer sehr großen Anzahl von Messungen und zeigen, dass die zum Schutz der Gesundheit empfohlenen Höchstwerte nur zu einem geringen Maße ausgeschöpft werden. Um die statistischen Verteilungen der erfassten Werte zu kategorisieren, wendeten die Autor*innen ein Verfahren zur Entdeckung von Ähnlichkeitsstrukturen in großen Datenmengen an. mehr anzeigen Spotlight on “The effects of radiofrequency electromagnetic fields exposure on human self-reported symptoms: A systematic review of human experimental studies” von Bosch-Capblanch et al. in Environment International (2024) In verschiedenen Ländern bezeichnen sich zwischen 1 % und 10 % der Bevölkerung als elektrosensibel. Die Betroffenen führen Symptome wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen auf elektromagnetische Felder zurück. Die vorliegende, von der WHO beauftragte systematische Übersichtsarbeit fasst den derzeitigen Kenntnisstand zusammen. Sie umfasst humanexperimentelle Studien, die einen möglichen Zusammenhang zwischen akuten Symptomen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern untersuchten. Zudem wurde die Fähigkeit, solche Felder wahrzunehmen, untersucht. Es wurden keine Hinweise auf entsprechende Zusammenhänge gefunden. mehr anzeigen Spotlight on "Mobile phone specific radiation disturbs cytokinesis and causes cell death but not acute chromosomal damage in buccal cells: Results of a controlled human intervention study" von Kundi et al. in Environmental Research (2024) Während eines Handytelefonats kann die Wange vergleichsweise starken hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sein ( Exposition ). Diese Studie am Menschen untersucht die Wirkung dieser Felder auf Zellen der Wangenschleimhaut unter realistischen Bedingungen. Es wurden einige zellschädigende Wirkungen gefunden, die aber keine Schäden an Chromosomen verursachten. Im Vergleich zu früheren Studien wurden die Erzeugung und Berechnung der Exposition sowie die Gewebeuntersuchungen methodisch verbessert. Die Aussagekraft der Studie ist jedoch limitiert. mehr anzeigen Literaturliste 2024/3 (05.2024 bis 09.2024) Diese Liste zeigt die zwischen Mai 2024 und September 2024 gesichteten Publikationen, aus denen einzelne Artikel in „Spotlight on EMF Research“ besprochen werden. Wenn Sie regelmäßig über neu erschienene Literaturlisten informiert werden möchten und auch eine RIS-Datei mit den dazugehörigen Metadaten erhalten möchten, schicken Sie uns eine E-Mail an spotlight@bfs.de . mehr anzeigen Spotlight on “Do electromagnetic fields from subsea power cables effect benthic elasmobranch behaviour? A risk-based approach for the Dutch Continental Shelf” von Hermans et al. in Environmental Pollution (2024) Stellen die stetig wachsenden Offshore-Anlagen für erneuerbare Energien ein Risiko für die Unterwasserwelt dar? Nach den Ergebnissen dieser Studie erscheint ein Einfluss auf das Verhalten von Knorpelfischen zumindest möglich. Denn diese Fische besitzen außergewöhnlich empfindliche Rezeptoren zur Wahrnehmung elektrischer und magnetischer Felder. Erfahren Sie in diesem Spotlight, wie die Autorinnen und Autoren das Risiko für den niederländischen Kontinentalschelf bewerten. mehr anzeigen Literaturhinweis: “Knowledge, risk perception and information needs of general practitioners regarding potential health effects of electromagnetic fields: A scoping review of the scientific literature” von Forster et al. in Radioprotection (2024) Allgemeinärztinnen und -ärzte sind oft die erste Anlaufstelle für Menschen, die ihre Gesundheitsbeschwerden mit elektromagnetischen Feldern ( EMF ) in Verbindung bringen. Dazu zählen Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Doch Ärztinnen und Ärzte sind auf dem Gebiet der EMF -Forschung meist selbst Laien. Der Artikel bereitet die sozialwissenschaftliche Studienlage zur Rolle von elektromagnetischen Feldern im Praxiskontext auf. Zum zentralen Ergebnis gehört, dass Allgemeinärztinnen und -ärzte gesundheitsschädigende Wirkungen dieser Felder z.T. als plausibel betrachten. Dementsprechend besteht bei ihnen ein großes Bedürfnis nach wissenschaftlich fundierten Informationen. mehr anzeigen Spotlight on “Evaluation of oxidative stress and genetic instability among residents near mobile phone base stations in Germany” von Gulati et al. in Ecotoxicology and Environmental Safety (2024) Nicht nur für Anwohnerinnen und Anwohner einer Mobilfunk-Basisstation ist es wichtig zu erfahren, ob es langfristige gesundheitsrelevante Auswirkungen durch hochfrequente elektromagnetische Felder geben könnte. Die vorliegende Studie ging dieser Frage nach, indem sie das Blut von Anwohnerinnen und Anwohnern analysierte. Wir erklären, warum diese Studie keine zuverlässige Antwort geben kann. mehr anzeigen Spotlight on “The effects of radiofrequency electromagnetic fields exposure on tinnitus, migraine and non-specific symptoms in the general and working population: A systematic review and meta-analysis on human observational studies” von Röösli et al. in Environment International (2024) Diese wichtige systematische Übersichtsarbeit wurde im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) durchgeführt. In ihr werden Beobachtungsstudien am Menschen bewertet, die sich mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ( z.B. Mobilfunk) und deren gesundheitlichen Auswirkungen beschäftigt haben. Die Autorinnen und Autoren schlussfolgern, dass hochfrequente elektromagnetische Felder unterhalb der Grenzwerte keine Kopfschmerzen, Schlafstörungen und andere Symptome auslösen. In diesem Spotlight erfahren Sie, was die Ergebnisse dieser Übersichtsarbeit zusammen mit denen anderer WHO -Übersichtsarbeiten für den Strahlenschutz bedeuten. mehr anzeigen Spotlight on “Transcriptional landscape of human keratinocyte models exposed to 60-GHz millimeter-waves” von Martin et al. in Toxicology in Vitro (2024) In zukünftigen Mobilfunktechnologien werden wahrscheinlich auch sogenannte Millimeterwellen zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um Frequenzen nahe oder über 30 GHz . Diese werden vom menschlichen Körper schon in den obersten Hautschichten aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Die vorliegende Studie untersucht an Hautzellen, ob Millimeterwellen einen Effekt haben könnten, der über die Wärmewirkung hinausgeht. mehr anzeigen Literaturhinweis: “Activation of Cryptochrome 4 from Atlantic Herring” von A. Frederiksen et al. in MDPI Biology (2024) Wie navigieren Wanderfische durch die Weiten der Ozeane? Es gibt starke Hinweise darauf, dass Vögel den Radikalpaar-Mechanismus mittels eines bestimmten Proteins nutzen, um das Erdmagnetfeld wahrzunehmen. Doch dieses Konzept wurde bei Fischen noch nicht umfassend erforscht. Diese Studie untersucht die Eigenschaften dieses Wirkmechanismus im Hering, indem sie quantenmechanische und molekulardynamische Berechnungen verwendet, um seine Eignung für den Magnetsinn einzuschätzen. Bemerkenswerterweise ist der Elektronentransfer im Protein des Herings dem im entsprechenden Protein des Rotkehlchens sehr ähnlich. Lesen Sie die Details in diesem Artikel über die Gemeinsamkeiten der Navigationssysteme von Vögeln und Fischen. mehr anzeigen 1 - 10 von 61 Ergebnissen 1 2 3 … 7