Das Projekt "Dreidimensionale numerische Modellierung von kohaesivem Sedimenttransport in Aestuaren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hannover, Institut für Strömungsmechanik und Elektronisches Rechnen im Bauwesen durchgeführt. Die komplexe dynamische Struktur von Aestuaren erfordert bei der Modellierung kleine Raum- und Zeitskalen, die dementsprechend mit hohem Rechenaufwand verbunden sind. Obwohl 2D-Vertikalmodelle bei der Modellierung von Aestuaren sehr erfolgreich sind, koennen sie nicht die horizontalen Strukturen aufloesen, wie sie etwa in Salzkeilen beobachtet wurden. Sollen zusaetzlich noch die verschiedenen Transportprozesse wie von Waerme, Salz und Schwebstoff modelliert werden, so sind schnelle Algorithmen erforderlich, die die Moeglichkeiten von Supercomputern nutzen. Im Foerderungszeitraum MAST I wurde fuer das Programmsystem TELEMAC-3D ein Modul fuer den nichtkohaesiven Sedimenttransport entwickelt, welches neben dem Transport auch Prozesse der Sedimentation, Resuspension und Konsolidierung beruecksichtig. Fuer die Turbulenzmodellierung wurde ein Mischungswegansatz gewaehlt, der auch die Daempfungseigenschaften von Schichtstroemungen beruecksichtigt. Das Modell wurde auf das Weseraestuar angewendet und liefert fuer die Hydrodynamik und den Salztransport sehr gute Ergebnisse. Im Foerderungszeitraum MAST II werden die kohaesiven Eigenschaften der Sedimente durch die Erstellung von Modulen fuer die Flokkulation sowie fuer die Bewegung von Fluid Mud (EDF) beruecksichtigt. Zur empirischen Erfassung der Sedimenteigenschaften als auch zur Verifikation des Modells werden bei Delft Hydraulics Experimente an einem Tidal Flume gemacht. Schliesslich wird das Modell auf die Aestuare Weser, Trave, Loire (EDF) und Po (Ente Nationale per I'Energia Elettrica-ENEL) angewendet.