Das Projekt "Teilprojekt B 02: Konzeption eines regionalen Netzwerkes von Demontagefabriken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fachbereich 14, Institut für Technologie und Management, Bereich Logistik durchgeführt. Die Ressourcen Luft, Wasser und Boden erfuhren in den vergangenen Jahrzehnten eine qualitative Verschlechterung. Dies hat zu einem steigenden Umweltbewusstsein in der Bevoelkerung gefuehrt. Dabei ist eine Verlagerung der Entsorgungsproblematik hin zu der Rueckfuehrung gebrauchter Produkte festzustellen, die auch von den Unternehmen realisiert wird. Der Gesetzgeber traegt dem Rechnung, indem er die Verantwortlichkeit fuer Entsorgungsgueter verstaerkt dem urspruenglichen Produzenten uebertraegt, um so eine Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Die Strukturen der Industrie und Dienstleister sind gegenwaertig jedoch noch vorrangig auf Produktion und Montage ausgelegt. Fuer komplexe Entsorgungsgueter ist die Etablierung von Prozesskreislaeufen auf einem ausreichend hohen Wertniveau nur unter Einbindung der Demontage moeglich. Uebergreifende demontageorientierte Logistiknetzwerke sind quasi nicht existent, bzw erst in einigen Pilotprojekten versuchsweise installiert. Weiterhin fehlen zentrale und dezentrale Entsorgungsstrukturen, um die fuer die kommenden Jahre zu erwartenden Mengen an Entsorgungsguetern umweltgerecht zu demontieren und anschliessend zu verwenden und verwerten. Neben der Versorgung von Demontagefabriken ist eine weitere Herausforderung die Gestaltung einer Distributionslogistik fuer die Demontageerzeugnisse, um eine effiziente Integration der Demontage in den Wirtschaftskreislauf zu erreichen. Der Aufbau leistungsfaehiger Entsorgungslogistiknetzwerke muss dabei dem Umstand Rechnung tragen, dass zum einen die versorgungsorientierten Logistikstrukturen nur eingeschraenkt nutzbar sind. Zum anderen sind die Verkehrstraeger insbesondere in Ballungsgebieten bereits jetzt einer starken Beanspruchung ausgesetzt. Das Ziel dieses Teilprojekts ist die Gestaltung einer ausserbetrieblichen Entsorgungslogistik zur Schaffung von Entsorgungsgueterkreislaeufen unter Einbindung der Demontage. Im einzelnen bedeutet dies die Entwicklung ausserbetrieblicher Logistiksysteme fuer Sammlung, Transport, Umschlag, Lagerung und Kommissionierung, um sowohl eine durchgaengige Rueckfuehrungslogistik der Entsorgungsgueter zur Demontagefabrik als auch eine reibungslose Wiedereinsteuerung der Demontageerzeugnisse in einen Produktionsprozess zu gewaehrleisten. Die Gestaltung eines Netzwerks von Demontagefabriken macht es erforderlich, die Schnittstellen zur innerbetrieblichen Logistik und Demontagelogistik (Teilprojekt B1) zu konzipieren. Die Ergebnisse dieses Teilprojekts sind die Voraussetzung fuer die oekonomisch und oekologisch effiziente Einbindung der Demontagefabrik in ein funktionsfaehiges Kreislaufsystem.
Das Projekt "Verbindung der Materialwirtschaft mit der Abfallwirtschaft des Universitaetsklinikums Rudolf Virchow - Erstellung von Betriebsanweisungen fuer die Kommissionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Forschungs- und Klinikmanagement durchgeführt. Die haeufigsten und gefaehrlichsten Artikel der Warengruppe der Labordiagnostika/Chemikalien (ca. 2.000 Artikel) werden fuer die Einkaufsabteilung des UKRV anhand ihrer Zusammensetzung gemaess Rechtsvorschriften (Gefahrstoff-Verordnung, Gefahrgutverordnung Strasse, Katalog wassergefaehrdender Stoffe, Verordnung brennbarer Fluessigkeiten, MAK-Liste und weiteren) klassifiziert. Ausserdem werden fuer diese Artikel Gruppenbetriebsanweisungen erstellt. Diese Klassifikationen und Gruppenbetriebsanweisungen werden in der zentralen Materialwirtschaft zur Verfuegung gestellt.
Das Projekt "Teilprojekt B 01: Prozesskettenbezogene Auslegung logistischer Systeme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Berlin, Fachbereich 14, Institut für Technologie und Management, Bereich Logistik durchgeführt. Das Recycling komplexer Entsorgungsgueter erfordert die Konzeption einer Demontagefabrik und deren Integration in den Prozesskreislauf. Die Funktionalitaet einer solchen Fabrik ist jedoch nicht hinreichend durch die reinen Demontageaktivitaeten beschrieben. Vielmehr bedarf es einer physischen, organisatorischen und informatorischen Vernetzung der einzelnen Aktivitaeten. Insofern ist die Konzeption einer speziellen Logistik fuer Demontagefabriken unerlaesslich. Bisher beschraenkten sich die entsorgungslogistischen Ansaetze in diesem Bereich auf Einfachstloesungen, die weder oekonomisch noch oekologisch optimal gestaltet sind. Eine reine Uebertragung der Loesungsansaetze versorgungsorientierter Logistik ist jedoch aus den folgenden Gruenden nicht moeglich: 1) Die in den Demontageprozess eingehenden Altprodukte sind durch eine hohe Variantenvielfalt gekennzeichnet. 2) Informationen ueber den Typ und den Zustand des Entsorgungsgutes sind vielfach erst mit der Annahme im Eingangslager generierbar. 3) Der Demontageprozess folgt anderen Optimierungskriterien als ein herkoemmlicher Produktionsprozess, da die Wertschoepfungspotentiale wesentlich geringer sind. Der daraus resultierenden Kostensensibilitaet saemtlicher Prozesse muss besonders Rechnung getragen werden. Der geringe Wert der Entsorgungsprodukte sowie der unsichere Absatzmarkt fuer die Erzeugnisse der Demontage haben zur Folge, dass Demontageprozesse weniger zeitkritisch als Produktionsprozesse sind. 4) Demontageprozesse werden in einer weit schaerferen Form oekologischen Anspruechen genuegen muessen, da die Etablierung von Kreislaufsystemen nur dann zu einer Umweltentlastung fuehrt, wenn die zusaetzlichen Belastungen geringer sind als die einer Deponierung. Das Ziel des Teilprojekts B1 ist die Gestaltung einer innerbetrieblichen Logistik sowie einer Demontagelogistik. Ziel beider Teilbereiche ist eine prozesskettenbezogene Auslegung logistischer Systeme fuer die Demontage, um einen durchgaengigen Material- und Informationsfluss zu garantieren und als Resultat eine Kreislaufwirtschaft realisieren zu koennen. Im Bereich der innerbetrieblichen Logistik, die alle fuer eine Demontagefabrik notwendigen werksinternen Logistikstrukturen und -prozesse ausserhalb der Demontagezelle umfasst, sind im einzelnen spezielle Umschlag-, Kommissionier-, Lager- und Transportsysteme sowie logistische Informations- und Steuerungssysteme zu entwickeln. Dabei muessen die Schnittstellen zur ausserbetrieblichen Logistik explizit beachtet werden. Des weiteren ist bei der innerbetrieblichen Logistik eine Organisationsstruktur zu gestalten, um die Integration der Logistik in die Demontageprozesse zu gewaehrleisten.