... hat sich die niedersächsische Samtgemeinde Barnstorf (12.000 Einwohner) mit den Mitgliedsgemeinden Flecken Barnstorf, Drebber, Drentwede und Eydelstedt. Dabei wird das Thema Innenentwicklung eng mit den Herausforderungen des demografischen Wandels verknüpft. Auslöser für erste Schritte in Richtung Innenentwicklung war die die Schließung der 20 ha großen "Hülsmeyer-Kaserne" Ende 2005, für die Umnutzungsmöglichkeiten gesucht wurden. Ein Meilenstein war der Beschluss des Samtgemeinderates vom 09.03.2009 über die Einführung eines nachhaltigen Flächenmanagements. So sollten Wohn- und Gewerbeflächen grundsätzlich durch Innenentwicklung, Flächenrecycling und Umnutzung gewonnen werden. Neuausweisungen auf der "grünen Wiese" sollten nur in Einzelfällen nach sorgfältiger Abwägung der öffentlichen Kosten und Nutzen möglich sein. Auf dem ehemaligen Kasernengelände wurde inzwischen der Hülsmeyer-Park mit rund 100.000 Quadratmetern Gewerbefläche entwickelt. Ab dem Jahr 2010 wurde für die Ortsteile der Samtgemeinde ein Baulückenkataster aufgebaut. Es fanden in Barnstorf mehrere Fachmessen für nachhaltiges Bauen & Leben statt. Im Jahr 2011 wurde in Barnstorf ein 30-ha-Tag organisiert. Unter dem Motto "Leben mittendrin" wird in Barnstorf seit dem Jahr 2010 werden ein Förderprogramm angeboten, das die Innenentwicklung und die Belebung der Ortskerne fördert: den Erwerb und die Sanierung alter Bausubstanz, die Bebauung von Baulücken und den Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle. Auf die Dauer von 5 Jahren werden auf maximal 50.000 € effektiv bestehender Darlehensverbindlichkeiten 2 Prozent Zinsen übernommen. Bei eigengenutzten Wohngebäuden verlängert sich der Förderzeitraum um ein weiteres Jahr je Kind (bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres) auf maximal 8 Jahre. In 5 Jahren konnten in den Mitgliedsgemeinden etwa 80.000 qm Bauland für die Innenverdichtung durch Baulückennutzung, Abriss und Neubau genutzt werden. Hierfür wurden 57 Grundstücke mit einer Fläche zwischen 325 qm und 6.188 qm mobilisert. Parallel zur Innenentwicklung setzen sich die Akteure in Barnstorf intensiv mit Aspekten des demografischen Wandels u.a. mit neuen Wohnformen im Alter auseinander. Verschiedene diesbezügliche Aktivitäten werden seit 2015 in einem Demografie-Projekt der Samtgemeinde gebündelt. In der Rubrik "Deutschlands nachhaltigste Kleinstädte und Gemeinden" kam die Samtgemeinde Barnstorf im Jahr 2015 unter die Top 3 des deutschen Nachhaltigkeitspreises. Weitere Informationen Innenentwicklung in Barnstorf Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
... und wie man dabei ein beachtliches Potenzial für Wertschöpfung vor Ort und in der Region erschließt, zeigt die Verbandsgemeinde Wallmerod auf beeindruckende Weise. Die Verbandsgemeinde Wallmerod (14.700 Einwohner/innen) im rheinland-pfälzischen Westerwaldkreis hat sich zum Zielgesetzt, besonders junge Familien für den Erwerb und Umbau einer alten Immobilie zu gewinnen. Die 21 Ortsgemeinden haben der Verbandsgemeinde Wallmerod die Zukunftsaufgabe Innenentwicklung übertragen. Seit vielen Jahren engagieren sich Rat, Verwaltung, Bürger/innen und Unternehmen für den Erhalt ihrer Dörfer als Standort für Wohnen, Arbeiten, Schule und Einkaufen. Seit 2003 werden in Wallmerod die Ortskerne gefördert, Neubaugebiete werden nicht mehr ausgewiesen. Ein Internetangebot, die sogenannte Dorfbörse, bringt Immobilieninteressenten und verkaufsbereite Immobilieneigentümer zusammen um Immobilien und Bauparzellen in den Dorfkernen leichter mobilisieren zu können. Die Initiative "Leben im Dorf - Leben mittendrin", inzwischen weiterentwickelt mit dem "Förderprogramm plus" der Verbandsgemeinde Wallmerod zur Belebung der Ortskerne macht vieles möglich, in dem der Erwerb und die Sanierung alter Bausubstanz, die Bebauung von Baulücken und der Abriss alter Gebäude und Neubau an gleicher Stelle gefördert werden. Das Förderprogramm zielt insbesondere auf junge Familien mit Kindern in der Verbandsgemeinde Wallmerod und inzwischen auch in der Verbandsgemeinde Westerburg und den fünf Ortsgemeinden Berzhahn, Girkenroth, Weltersburg, Winnen und Willmenrod. Antragsteller können - bezogen auf maximal 50.000 Euro effektiv bestehende Darlehensverbindlichkeiten - 1.000 Euro Zuschuss erhalten. Eine Festsetzung kann in 5 aufeinander folgen-den Jahren gewährt werden. Bei eigengenutzten Wohngebäuden verlängert sich der Förderzeit-raum um ein weiteres Jahr je Kind (bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres) auf maximal 8 Jahre. Eine kostenfreie Erstberatung für Käufer und Verkäufer durch einen Architekten und die Dorfbörse, in welcher verfügbare Baugrundstücke angeboten werden, sind weitere Anreize für Investitionen in Baugrundstücke und Gebäude im Bestand. Bis zum Jahr 2015 wurden in der Verbandsgemeinde Wallmerod und ihren Ortsteilen fast 200 Förderobjekte realisiert. Dabei wurde eine Gesamtwertschöpfung von rund 30 Millionen Euro erzielt. In drei Viertel der Fälle wurden junge Familien mit ein oder zwei Kindern gefördert. Etwa ein Viertel der Familien sind zugezogen. Ein großer Erfolg für eine Verbandsgemeinde die nach der amtlichen Bevölkerungsvorausberechnung in den kommenden 20 Jahren mit einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungsgruppen unter 65 Jahre zu rechnen hat. Weitere Informationen Wallmerod: Leben im Dorf Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Stadtentwickler und lokale Bürgergruppen erproben einen „Bürgerfonds“ als Finanzierungsmodell, um historische Bausubstanz in zentraler Lage von Fachwerkstädten zu sanieren und neu zu nutzen.
Im baden-württembergischen Oberkessach wurde frühzeitig der Wert einer funktionsfähigen Ortsmitte erkannt. Leerständen und Funktionsverlusten wird durch eine konsequente Innenentwicklung entgegengewirkt. Was im Jahr 2000 mit einer Erfassung von Leerständen begann mündete bald in eine konsequente Erneuerung ortstypischer Bausubstanz und die Neubebauung von Baulücken. Erfassung des Gebäudeleerstands Im heute etwa 1.125 Einwohner zählenden Ortsteil Oberkessach der Gemeinde Schöntal (Hohenlohekreis) wurde der großen Wohnflächennachfrage, wie anderenorts auch, lange Zeit mit der Neuausweisung neuer Bauplätze an der Peripherie des Ortes entsprochen. Gleichzeitig entwickelten sich Leerstände im Ortskern. Vor diesem Hintergrund wuchs im Ortschaftsrat das Problembewusstsein für die möglichen Folgen einer derartigen Entwicklung. Daher wurden im Jahr 2000 durch den Ortschaftsrat die Leerstände im Ort erfasst. Ziel war es, die so identifizierten Potenziale der innerörtlichen Bauflächenentwicklung zu erschließen und die Bauflächennachfrage darauf zu lenken. Pilotprojekt der Innenentwicklung: von der partizipativen Planung zur baulichen Erneuerung Ausgehend von der Bestandsaufnahme innerörtlicher Flächenpotenziale im Bestand bewarb sich die Gemeinde für eine Teilnahme am Modellprojekt MELAP (Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials) des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg, das Bestandteil des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) ist. Im Zeitraum 2003 bis 2008 konnten im Rahmen des Modellprojekts in Oberkessach zahlreiche Maßnahmen zur Aktivierung des innerörtlichen Baupotenzials realisiert werden. Zu Beginn des MELAP-Prozesses wurden eine Bevölkerungsbefragung und Eigentümergespräche durchgeführt, um Potenziale zu ermitteln. Vor größeren Maßnahmen werden zudem Bürgerversammlungen einberufen und der Ortschaftsrat arbeitet eng mit den Vereinsvorsitzenden zusammen. Innerhalb der 6jährigen Laufzeit des Modellprojekts konnten mit Fördermitteln aus dem MELAP-Programm insgesamt 18 private Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von über 4 Millionen Euro gefördert werden. Etwa 700.000 Euro flossen aus dem Programm als Zuschüsse in diese Investitionen. In neun Vorhaben wurde vorhandene bauliche Substanz umgenutzt bzw. umgebaut, in acht Vorhaben wurden nicht mehr erhaltungswürdige Bauten abgebrochen und an deren Stelle Ersatzneubauten errichtet. In einem weiteren Projekt entstand auf einer Baulücke ein Neubau. Entstanden sind sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnungen. Eigentümer und Bauherren wurden vor Ort zu den vielfältigen Möglichkeiten innerörtlichen Bauens beraten. Hierzu zählten auch für die Bewahrung des Ortsbilds bedeutende baukulturelle Aspekte. Die Gemeinde sorgte mit einer vorausschauenden Grundstückspolitik, die die Bereitstellung der Grundstücke mit zu Neubaugebieten konkurrenzfähigen Grundstückspreisen umfasste, dafür, dass insbesondere junge Familien im Ort gehalten werden konnten. Gleichzeitig wurde über eine parallel verlaufende Flurneuordnung der Zuschnitt von Grundstücken verbessert, um innerörtliche Bauflächen zu schaffen. Insgesamt konnten durch die im Rahmen von MELAP geförderten Bauvorhaben auf die Ausweisung von 1,85 Hektar Bauland auf der grünen Wiese verzichtet werden. Auch nach Ablauf der Förderung konnten weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Es bestehen weitere Potenziale der Ortsentwicklung im Innenbereich, jedoch konnten diese bislang u.a. aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft oder zu hohen Preisvorstellungen der Gebäudeeigentümer noch nicht erschlossen werden. Seniorengerechtes Wohnen geplant Die Gemeinde beabsichtigt, in der Ortsmitte Oberkessachs gegenüber einem kleinen Edeka-Markt seniorengerechte Wohnungen zu realisieren. Hierfür soll nach dem Abriss eines Altgebäudes und einer Scheune und anschließender Zusammenlegung der Flächen ein Bauplatz bereitgestellt werden. Im Modellprojekt MELAP wurden im Zeitraum 2003 bis 2008 Maßnahmen in insgesamt 13 Gemeinden gefördert. Mit dem Folgeprojekt MELAP PLUS wurde von 2010 bis 2015 in 14 Modellgemeinden die Innenentwicklung mit Mitteln aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) finanziell unterstützt. Der Ort Oberkessach hat sich mit seinen Aktivitäten der Innenentwicklung im Jahr 2015 am bundesweiten Wettbewerb "Kerniges Dorf!" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft beteiligt, der von der Agrarsozialen Gesellschaft e.V. Göttingen fachlich koordiniert und durchgeführt wird. Die Bewerbung Oberkessachs wurde als Favorit für eine Prämierung ausgewählt. Weitere Informationen Modellprojekt MELAP 2003-2008 Neue Qualität im Ortskern. Ergebnisse und Erfahrungen aus MELAP PLUS Bundesweiter Wettbewerb "Kerniges Dorf!": www.bmel.de und www.asg-goe.de Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Viele Kommunen stehen vor dem Problem, vorhandene Potenziale im Innenbereich nicht mobilisieren zu können. Grund ist häufig eine fehlende Entwicklungsbereitschaft der Eigentümer.
Seit Beginn der 90er Jahre setzt Duchroth auf eine erfolgreiche Dorferneuerung. Heute, rund 20 Jahre später, blickt die kleine Gemeinde auf eine aufregende Zeit voller Projekte, Ideen und Veranstaltungen zurück. Im Jahr 1992 steht die kleine Gemeinde Duchroth in Rheinland-Pfalz vor einer großen Herausforderung: ein starker Bevölkerungsrückgang, Verlust von Infrastrukturen und Gewerbebetrieben. Das Dorf stirbt langsam aus, Leerstände und Bauruinen dominieren den Dorfkern. Kampf gegen den Leerstand Unter dem Motto „Unser Neubaugebiet ist unser Dorfkern“ begann der Kampf gegen diese Entwicklung. Ein Dorfentwicklungsprogramm wurde gestartet. Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Private Initiativen zeigten, was aus leerstehenden Gebäuden mit etwas Zeit und Arbeitsaufwand geschaffen werden kann. Gleichzeitig konnten alte Baustrukturen erhalten werden. Erste Familien zogen in sanierte Bauernhäuser und umgebaute Scheunen. Die Begeisterung über die positive Entwicklung griff auf die gesamte Dorfbevölkerung über. In den darauffolgenden Jahren wurde mit dem Förderprogramm der „Dorferneuerung“ ein gemeinsames Konzept erstellt, in dem die Bedürfnisse der Bürger besonders im Vordergrund standen. In der Folge wurde weiterer Wohn- und Erwerbsraum im Dorfkern geschaffen, auf Entwicklungen im Außenbereich wird hingegen verzichtet. Mittlerweile besteht die Bevölkerung im Ortskern auch wieder aus allen Altersgruppen, darunter viele junge Familien. Das Dorf ist lebendig. Dass Duchroth mit seinen vielen Aktivitäten auf dem richtigen Weg ist, zeigen auch die verschiedenen Auszeichnungen: In den Jahren 1993 und 1994 erhielt die Gemeinde Silbermedaillen im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden. Dies spornte die Duchrother nur noch mehr an: neben einem Sonderpreis für kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung, eine 3-fache Auszeichnung für Dorfökologie, einem Sonderpreis für Innenentwicklung und Goldmedaillen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene folgte 2010 die Bronzemedaille auf Bundesebene. 2016 dann die Krönung für die vielen Mühen und Stunden der Arbeit: Gold beim 25. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Durch Innenentwicklung in eine lebenswerte Zukunft Aber damit nicht genug: Dorfentwicklung ist als Daueraufgabe zu sehen: Daher gibt es in Duchroth auch aktuell vielfältige Projekte, Maßnahmen und Ideen für eine positive Dorfentwicklung, eine flächensparende Siedlungsentwicklung und eine Stärkung des Dorfkerns: „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ ist weiterhin das Leitziel der Siedlungsentwicklung. Neubauten werden nur noch im Rahmen der bestehenden Siedlungsflächen und bei konkretem Bedarf bewilligt. Stattdessen wird weiter auf Innenentwicklung gesetzt. Ein Vorzeigeprojekt für Maßnahmen der Innenentwicklung und zur Nutzung alter Baustrukturen ist das denkmalgeschützte Haus „Schumacher“ im Ortskern von Duchroth. Nach einem Umbau des leer stehenden Gebäudes mit enormem Eigenleistungsanteil dient es seit Mitte des Jahres 2016 als neues „Kulturzentrum“ und damit als Treffpunkt in der Ortsmitte. Zur Entlastung des Gemeindehaushaltes wurde eine Bürgerstiftung Duchroth gegründet. Sie stellt Geld für gemeindliche Dorferneuerungsprojekte zur Verfügung. Daran wird deutlich, dass sich die kleine Gemeinde auch durch ihr großes bürgerliches Engagement auszeichnet. Vereine wie der „Förderverein Aktionsräume“ oder „Kultur und Landschaft Duchroth“ (KuLD) fördern die positive Entwicklung des Ortes. Bewohner erbringen umfangreiche Eigenleistungen bei Bauprojekten im Dorfkern und auch eine großzügige Summe an Spendengeldern wurde von Privatpersonen gestiftet. Insgesamt konnten seit 1993 über 40 vom Land geförderte und zahlreiche weitere private Dorferneuerungsmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von über 5 Mio. € im Ortskern durchgeführt werden. Mit intensiver Beteiligung und einer Stiftung zum Erfolg: Statement von Ortsbürgermeister Manfred Porr „Das Duchrother Erfolgsrezept beruht auf einer intensiven Beteiligung und Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger. Zahlreiche Bürgerversammlungen und eine gute, weitgehend kostenlose Beratung führten zu einer Initialzündung. Die dadurch verursachten gelungenen Beispiele setzten eine Bewegung in Gang, die den gesamten Ortskern erfasste. Die Gemeinde komplettierte die Sanierung der Ortsmitte, indem sie ein abgewohntes denkmalgeschütztes Bauernhaus erwarb und sanierte. Die positive Entwicklung hält weiter an. Die Bürgerstiftung wird kraft Satzung vom Ortsbürgermeister und einem vom Gemeinderat bestimmten Bürger geführt. Der Gedanke, der hinter der Stiftung steht ist nachhaltiges Wirtschaften. Bürgerinnen und Bürger, die nicht die Möglichkeit haben, Arbeitskraft und Mitarbeit bei gemeindlichen Projekten einzubringen, können durch einen Stiftungsbetrag helfen. Die Erträge aus dem Stiftungskapital können einen dauerhaften Beitrag zur Umsetzung gemeindlicher Vorhaben leisten.“ Wie geht es weiter? Statement von Dorfplaner Bernhard Backes „In Duchroth werden wir neben einer kontinuierlichen Beratung und Betreuung der Gemeinde bei privaten und kommunalen Projekten verschiedene weitere Entwicklungen forcieren. So sollen künftig verstärkt die „weichen Faktoren“ der Gemeinde unterstützt und genutzt werden, also z. B. ein sanfter Tourismus, Wander- und Radwege, eine Renaturierung von Bachläufen und ehemals intensiv genutzten Flächen. Außerdem wollen wir künstlerische Aktivitäten im Dorf ausbauen und die Attraktivität der vorhandenen, aber auch von geplanten Events und Dorffesten verbessern. Dabei sollen die sanierten Gebäude und Innenhöfe einbezogen werden. Wichtig für die Zukunft ist der Aufbau und Ausbau eines nachhaltigen generationsübergreifenden Angebots und familienfreundlicher Strukturen wie Senioren-Wohnprojekte, Kinderbetreuung, Jugendeinrichtungen und Gemeinschaftsprojekte. Ein Immobilienmanagement wird zur Vermeidung und zur Umnutzung von noch vorhandenen und neu entstehenden Leerständen beitragen. Im Fokus steht daneben, die örtliche Infrastruktur zu stabilisieren und auszubauen. Um diese verschiedenen Ansätze umzusetzen, werden wir weiterhin Wettbewerbe und Förderprogramme zur Weiterentwicklung, zur Außenwerbung und zur Stärkung des Selbstwertgefühls und der Identität der Gemeinde nutzen.“ Weitere Informationen Duchroth im Internet „Unser Dorf hat Zukunft“: Gold für Duchroth , Zeitungsartikel in hanz-online mit Jury-Begründung Eine Studie zeigt: In Deutschland gibt es 120.000 bis 165.000 ha ungenutzte Innenentwicklungspotenziale. Wie viele Hektar davon liegen in Ihrer Kommune? Ein genauer Blick auf den Bestand könnte sich lohnen. Was macht man, wenn Innenstädte und Ortskerne veröden, immer mehr Geschäfte und Häuser leer stehen? Wie können Kommunen diese ‚Kern-Flucht' stoppen oder womöglich sogar eine Trendwende einleiten? Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.
Die Gemeinde Burbach im Siegerland hat die Zeichen der Zeit erkannt und setzt auf lebendige Ortskerne: Dafür wurde von der Burbach-Initiative ein ganzes Bündel von Maßnahmen erarbeitet, um die Ortskerne aufzuwerten. Somit kann auch Baugebiete im Außenbereich verzichtet werden. "Neue Lösungen schonen Natur und Ressourcen, stärken die Infrastruktur in den einzelnen Dörfern und geben Antworten auf die demographische Entwicklung." Mit diesen Worten hat die Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze am 21. Januar 2015 die Gemeinde Burbach für ihre Initiative „Lebens-WERTE Dörfer" als „Ort des Fortschritts" ausgezeichnet. Damit unterstreicht sie die Motivation der Gemeinde, durch vielfältige Aktivitäten die Aufwertung der Ortskerne ihrer Dörfer zu unterstützen. Sie sollen als Wohnstandort für alle Einwohner – für junge Familien und ältere Menschen – aufgewertet werden. Gleichzeitigt können Freiflächen im Außenbereich erhalten bleiben. Vielfältige Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne Die Gemeinde Burbach will mit der Initiative "LebensWERTE Dörfer" die Lebensqualität in den Ortskernen durch vielfältige Maßnahmen konsequent und dauerhaft sichern und fördern. Hierfür wurde eine verwaltungsinterne, aber interdisziplinär besetzte Arbeitsgruppe „LebensWERTE Dörfer“ gebildet, um eine selektive Betrachtungsweise zu verhindern und einen ganzheitlichen, „integrierten“ Entwicklungsansatz zu gewährleisten. Der Fokus liegt damit auf der Verbesserung der querschnittsorientierten Zusammenarbeit. Als Basis und um zu wissen, wohin die Entwicklung in den einzelnen Dörfern gehen soll, wurden mit intensiver Bürgerbeteiligung Dorfentwicklungskonzepte für alle Ortschaften erarbeitet. Sie beinhalten bereits konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. Mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, keine Neubaugebiete mehr auszuweisen. Gewerbliche Bauflächen wurden zugunsten des Natur- und Artenschutzes zurückgenommen. Hinzu kommen ein Förderprogramm zur Stärkung des Ortskerns, eine Baufibel und eine Gestaltungssatzung, Nachverdichtung durch die Bauleitplanung, ein Baulückenmanagement, eine Konzentration von Einzelhandel im Ortskern und vielfältige weitere Projekte, die zur Umsetzung der Ziele beitragen sollen. Deutlich ist dabei geworden, dass gute Dorfentwicklung neben der „klassischen“ Innenentwicklung alle Themenbereiche der öffentlichen kommunalen Daseinsvorsorge umfassen muss. So ist es mit der Kampagne „LebensWERTE Dörfer – Die Burbach-Initiative“ nicht nur gelungen, die Ortskerne zu stärken, sondern auch die Identifikation der Bevölkerung mit den Dörfern und der gesamten Gemeinde zu verbessern. „Richtungswechsel in der Dorfentwicklung“ Interview mit Bürgermeister Christoph Ewers Frage: Mit der Initiative „Lebenswerte Dörfer“ will die Gemeinde Burbach eine Verbesserung der Lebensqualität in ihren Dörfern erreichen und gleichzeitig die Flächen in den Außenbereichen schonen. Was beinhaltet die Initiative „LebensWERTE Dörfer“? Der Ursprung der Initiative lag in der klassischen Dorfentwicklung. Zurückgehende Bevölkerungszahlen und gesellschaftliche Veränderungen haben uns, damit meine ich Politik und Verwaltung, dazu veranlasst, über einen Richtungswechsel zu diskutieren. Ziel der Verantwortlichen war es damals, die Dörfer mit ihrem Ortskern zu erhalten und nicht veröden zu lassen. Das Leben findet im Dorf, im Dorfkern statt, und nicht in einem Ring um einen verlassenen Ortskern. Gleichzeitig wollten wir als Naturschutzgemeinde Außenbereiche schützen. Deshalb sind damals nach einem intensiven Diskussionsprozess weitreichende Entscheidungen für die Dorfentwicklung getroffen worden. Neben der Aufstellung von Dorfentwicklungsplänen mit starker Bürgerbeteiligung sind weitere Instrumente entwickelt worden, die die Dorfinnenentwicklung forcieren. Ein Baulückenkataster gibt Auskunft über verfügbare Baugrundstücke, das kommunale Förderprogramm „LebensWERTE Dörfer“ unterstützt den Kauf, den Umbau und die energetische und barrierefreie Sanierung von Gebäuden im Ortskern. Überwiegend führen heimische Handwerksbetriebe die Aufträge aus, so dass auch eine lokale Wertschöpfung erzielt wird, die den Menschen vor Ort zu Gute kommt. Wesentlichster Schritt war jedoch der Verzicht auf Neubaugebiete. Vielmehr steht die Nachverdichtung im Vordergrund, die mit Erfolg praktiziert wird. Hier hilft z.B. das Baulückenkataster, freie Bauplätze zu finden. Alle Architekten in der Gemeinde sind eng eingebunden und fühlen sich den Zielen der Initiative verpflichtet. Inzwischen sind aber auch zahlreiche weitere Projekte entstanden und werden laufend weiterentwickelt. Da sie alle das Ziel verfolgen, das Arbeiten und Leben in den Dörfern der Gemeinde konsequent und dauerhaft zu sichern und zu fördern, werden sie unter dem Dach „LebensWERTE Dörfer – Die Burbach-Initiative“ zusammengefasst. Die Einteilung nach Themengruppen verdeutlicht, dass alle Bereiche des täglichen Lebens und Arbeitens betroffen sind. Die große Anzahl der Projekte in den jeweiligen Themenfeldern ist ein Beweis für das außergewöhnlich hohe und nachhaltige Engagement der Burbacher Bevölkerung bei der Zukunftsgestaltung ihrer Gemeinde. Frage: Welche Projekte oder Maßnahmen haben Sie bisher umgesetzt? Mehr und mehr hat sich gezeigt, dass Dorfentwicklung ein Querschnittsthema ist und vielfältige Facetten beinhaltet. Deshalb hat sich ein Arbeitskreis in der Verwaltung gebildet, der sich intensiv über die Projekte, die dem Ziel der Initiative „LebensWERTE Dörfer“ Rechnung tragen, austauscht. Der Arbeitskreis ist der Steuerungskreis der Initiative. Die Projekte stammen mittlerweile aus unterschiedlichen Themenfeldern. Beispielhaft möchte ich folgende Dinge aufzählen. Aus dem Bereich Wirtschaft und Arbeit stammt die Idee der lokalen Ausbildungsmesse, die nun jährlich organisiert wird. Das Baulückenmanagement und das kommunale Förderprogramm habe ich schon erwähnt. Auch eine Baufibel ist entstanden, die für regionaltypisches Bauen wirbt. Im Bereich Umwelt und Klima werden ständig Informationsveranstaltungen angeboten und die Klimabotschafter beraten Haushalte zur Energieeinsparung. Es gibt die Taschengeldbörse oder die PC-Kurse für Senioren, in denen Schüler den Älteren erklären, wie Tablets und Smartphones funktionieren. Im Kulturbereich kümmert sich ein Förderverein ehrenamtlich um den Betrieb des Heimhof-Theaters und mit dem Projekt „Damals – Geschichten von Land und Leuten“ wird die Burbacher Historie bewahrt. Mit der Kommunikationskampagne haben wir uns zum Ziel gesetzt, noch mehr Menschen für die Dorfentwicklung zu begeistern und wollen damit zum Mitmachen auffordern. Mit Dorfsteckbriefen, Mailingaktionen, Bannern und anderen Kommunikationsmitteln machen wir auf die Initiative aufmerksam. Wichtig ist bei allen Projekten: Sie sollen nachhaltig sein. Deswegen haben wir einen Dreiklang entwickelt, der sich aus dem Engagement des Dorfes oder anderen Projektträgern zusammensetzt, gemeindlichen Mitteln und Fördermitteln von Land und Bund. Hier eröffnet uns das LEADER-Programm einen guten Zugang wie auch die beiden Handlungskonzepte aus dem Bereich der ländlichen Entwicklung und des Städtebaus. Frage: Konnten Sie einen sichtbaren Erfolg der Initiative LebensWERTE Dörfer verbuchen? Ist der Siedlungsdruck auf die Außenbereiche zurückgegangen? Ja, wir haben mittlerweile eine gute Mitmachkultur in der Gemeinde entwickelt und viel Vertrauen in der Bevölkerung. Die Dinge, die wir mit den Menschen in den Dörfern, Unternehmen und Vereinen zusammen tun, sind glaubwürdig und bodenständig. Konkret zur Ausweisung von Baugebieten hat sich ein wahrer Erfolg eingestellt. Seit der Erstellung des Baulückenkatasters im September 2010 bis zum Juli 2016 konnten 73 Baulücken vermittelt werden. Diese verwaltungsseitige Erhebung einer Vermittlung erfolgt erst dann, wenn nicht nur das Baugrundstück veräußert ist, sondern auch ein Bauantrag genehmigt wurde, weil hierdurch die tatsächliche Schließung der Baulücke dokumentiert wird. Unser Förderprogramm ist jedes Jahr ausgebucht, die Sanierung hunderter Häuser ist bereits gefördert worden. Dabei initiiert 1 € Fördermittel rund 40 € Gesamtinvestitionsvolumen für das heimische Handwerk. Frage: Welches sind wichtige Punkte, die Sie auch anderen Kommunen als Denkanstoß mitgeben würden? Für uns hat sich herauskristallisiert, dass eine intensive Bürgerbeteiligung schneller zum Erfolg führt. Die Initiativen müssen natürlich glaubhaft sein und Erfolge müssen sich einstellen. Dazu gehört, gerade dann, wenn Projekte mit zivilgesellschaftlichen Akteuren umgesetzt werden, die notwendige Dank- und Anerkennungskultur. Deshalb organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen für engagierte Bürgerinnen und Bürger oder präsentieren das Engagement in der Öffentlichkeit. Die Menschen müssen sich ernst genommen fühlen und die Gemeinde als verlässlichen Partner sehen. Alibi-Bürgerbeteiligung wird schnell durchschaut. Man verliert die Leute dann unterwegs. Frage: Wo liegen die größten Widerstände, wenn das Ziel Reduzierung von Flächenverbrauch verfolgt wird? In den Köpfen vieler – v.a. junger Familien – steckt häufig, auch durch Werbung bedingt, die Vorstellung von einem Häuschen in einem Neubaugebiet auf der grünen Wiese. Außerdem haben viele Lokalpolitiker lange das Ziel verfolgt, für „ihr“ Dorf ein neues Baugebiet durchzusetzen. Das schien häufig als größter sichtbarer, politischer Erfolg. Es hat viele Gespräche und Überzeugungsarbeit gekostet, zu einem Umdenken zu kommen. Sowohl die negativen Folgen eines ständig höheren Flächenverbrauchs als auch die positiven Folgen und Chancen einer gezielten Innenentwicklung müssen vermittelt werden. Am besten an guten Beispielen. Inzwischen haben wir auch manche junge Familie, die begeistert vom Umbau ihres Hauses im Dorfkern berichten kann. Fertig ist man mit dieser Generation nie. Neue Themen, wie Mehrgenerationenwohnen, sozialer Wohnungsbau und Unterbringung von Flüchtlingen kommen hinzu. Mit unserer guten Diskussionskultur in der Initiative LebensWERTE Dörfer sehe ich Burbach da auf einem guten Weg. Interview: Linda Bode, Institut Raum & Energie Weitere Informationen LebensWERTE Dörfer Häufig führen hohe Kosten für Abbruch, Sanierung oder Umbau dazu, dass Gebäude im Ortskern nicht mehr genutzt werden. Abhilfe können Kommunen mit eigenen kommunalen Förderprogrammen schaffen. Innen- und Bestandsentwicklung bietet die Chance, die Lebensqualität für eine insgesamt schrumpfende und alternde Bevölkerung zu erhalten und damit die Herausforderungen des demographischen Wandels zu gestalten. Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.