Das Projekt "Neue Wege zur Koordinierung der Siedlungsentwicklung - Empirische Untersuchung in Grossstadtregionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Städtebau und Raumplanung, Lehrstuhl für Raumforschung, Raumordnung und Landesplanung durchgeführt. Die Arbeit schliesst einerseits an die aktuelle Diskussion ueber die Zusammenfuehrung und Staerkung von Kompetenzen auf regionaler Ebene an und fragt andererseits nach den Umsetzungsmoeglichkeiten der in juengster Zeit vermehrt aufgestellten Ziele nachhaltiger Raumentwicklung. Innerhalb der Raumplanung wird das stark flaechenbeanspruchende und disperse Siedlungsflaechenwachstum seit Beginn der 90er Jahre infolge der wachsenden Bevoelkerung in Deutschland wieder staerker thematisiert. Das Leitbild der kompakten Stadt (in Muenchen z.B. 'kompakt-urban-gruen') findet im regionalen Massstab seine Entsprechung in der Vorstellung einer dezentralen Konzentration. Die Frage, welche Akteure mit welchen Instrumenten die genannten Ziele erreichen koennen, bezieht sich auch auf einen immer wieder intensiv diskutierten Faktor, die Steuerungsschwaeche der raeumlichen Planung. Die Auseinandersetzung damit bewegt sich zwischen zwei Polen. Einerseits ist der Ruf nach einem 'starken Staat' zur Durchsetzung raumordnerischer Ziele naheliegend. Andererseits mehren sich Stimmen, die jegliche Steuerung der Gesellschaft ueber die Ressource Raum fuer unmoeglich halten. Diese Argumentation geht einher mit Zweifeln an einer 'allwissenden Planung', die ihre Leitbilder, Konzepte und Instrumente fuer prinzipiell richtig haelt. Einer theoretischen Aufarbeitung der genannten Themen schliesst sich im empirischen Teil eine Untersuchung der regionalplanerischen Praxis an: An Fallbeispielen wird die ueberoertliche Wohnsiedlungsentwicklungsplanung in Stadtregionen mit ihren Zielen, ihren Entscheidungsablaeufen und ihren Instrumenten zur Durchsetzung dargestellt. Die Ziele der Arbeit bestehen darin, die Spielraeume fuer eine intensivere Koordinierung der Siedlungsentwicklung auf regionaler Ebene aufzuzeigen und praxisnahe Vorschlaege fuer neue oder die Weiterentwicklung bestehender Steuerungsformen zu erarbeiten. Rolle und Arbeitsweise der Regionalplanung werden damit neu bestimmt. Vorgehensweise: Bezug auf Theorien staatlicher und gesellschaftlicher Steuerung; empiriegeleitete Theoriebildung. Methoden: Interpretation von raeumlichen Plaenen und Programmen; problemzentrierte Interviews mit Akteuren; Auswertung von Daten zur Wohnsiedlungsflaechenentwicklung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt.