Das Projekt "Hautallergie bei Duft- und Aromastoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Medizinische Fakultät, Hautklinik durchgeführt. Die allergische Kontaktdermatitis ist die haeufigste durch Umweltchemikalien verursachte Hauterkrankung. Haeufigstes Allergen - neben Nickelsulfat - sind Duft- und Aromastoffe. Sie finden eine breite Anwendung in vielen Umweltbereichen wie Kosmetika, Nahrungsmitteln und Papierherstellung. Ziel dieses Vorhabens ist es, in Zusammenarbeit mit der Duft- und Aromastoffindustrie Handlungswissen zur Beurteilung der allergieausloesenden Potenz von Duft- und Aromastoffen zu entwickeln. Dabei soll die Veraenderung der Substanzen durch Ihre Verstoffwechselung im Gewebe Beruecksichtigung finden. Diese Untersuchungen liefern die Wissensbasis fuer die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Duft- und Aromastoffindustrie, um kontaktallergieausloesende Stoffe in ihren Produkten zu identifizieren und gegen hypoallergene Stoffe auszutauschen.
Das Projekt "Beurteilung der Wirkungsstärke hautsensibilisierender Chemikalien anhand des Local Lymph Node Assay (LLNA)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungs- und Beratungsinstitut Gefahrstoffe GmbH (FoBiG) durchgeführt. Mit dem 'Local lymph node assay ' (LLNA) liegt ein neuer Test auf hautsensibilisierende Wirkungen an der Maus vor, der im Gegensatz zu den seit Jahren gebräuchlichen Tests an Meerschweinchen objektivierbare Aussagen zur Effektstärke im Test erlaubt. Im vorliegenden Bericht wird untersucht, inwieweit eine Korrelation zwischen den quantitativen Aussagen des LLNA und Untersuchungen am Menschen ('Human Repeat Insult Patch Tests' (HRIPT) sowie 'Human Maximization Tests' (HMT)) besteht. Dazu wurden die Ergebnisse aus LLNA und Humantests zu 46 sensibilisierenden Substanzen auf Basis der Flächendosis (myg Substanz pro cm Haut) verglichen. Die sensibilisierende Potenz der betrachteten Stoffe variiert über 4 Größenordnungen. Humandaten und Ergebnisse des LLNA zeigen eine signifikante Korrelation. Die Daten weisen eine erhebliche Streuung auf, die u. a. durch Unsicherheiten bei den zumeist älteren Humandaten erklärt werden können. Es wird vorgeschlagen, Stoffe auf Basis der im LLNA beobachteten Wirkstärke zur Charakterisierung ihrer relativen sensibilisierenden Potenz in 4 Klassen einzuordnen ('schwach', 'mäßig', 'stark' und 'sehr stark sensibilisierend'). Auch für die Einstufungsgrenzen von sensibilisierenden Stoffen in Zubereitungen wird eine Differenzierung vorgeschlagen, um der sehr unterschiedlichen Potenz der Stoffe Rechnung zu tragen.