Das Projekt "Untersuchungen zur Verwertung von Konverterschlacken im Strassenbau nach dem 'Mineralischen Kompaktsystem'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken e.V. durchgeführt. In den NBL wird LD-Schlacke ueberwiegend auf Halde gelagert, nachdem Versuche zur Nutzung im Strassenbau negativ verliefen. Ursache hierfuer war, dass zur Beurteilung der Eignung der LD-Schlacke nur die Festigkeitswerte und die Verwitterungsbestaendigkeit herangezogen wurden. Raumbestaendigkeit und Umweltvertraeglichkeit wurden nicht untersucht. An der TU Cottbus wurde ein Baustoffsystem auf der Basis von LD-Schlacken und Braunkohlenflugaschen entwickelt, das trotz des hohen CaO(ind=frei)-Anteils als Mineralstoffgemisch, Mineralisches Kompaktsystem (MKS), im Strassenbau einsetzbar ist. Ziel des FV ist es, die Eignung der in den ostdeutschen Bundeslaendern erzeugten LD-Schlacken als Mineralstoff im Strassenbau zu ermitteln. Dabei sollen der Raumbestaendigkeit und der Umweltvertraeglichkeit der LD-Schlacken und der im MKS verarbeiteten LD-Schlacken/Flugasche-Gemische besondere Beachtung geschenkt werden. Mit Hilfe eines fuer MKS entwickelten Projektierungsmodells wurden Mischungen aus LD-Schlacke und Braunkohlenflugasche bezueglich der Festigkeitsentwicklung optimiert, wobei das Optimum bei 70 Prozent LD-Schlacke und 30 Prozent Braunkohlenflugasche liegt. Die Zeitreihenuntersuchungen ergaben, dass diese Mischungen eine stetige Festigkeitsentwicklung zeigen, die nach 180 Tagen in einen asymptotischen Verlauf uebergehen. Die Festigkeiten entsprechen denen der hydraulisch gebundenen Tragschichten. MKS-Mischungen scheinen aber aufgrund ihres guenstigen Verhaeltnisses von Biegezugfestigkeit zur Druckfestigkeit von 1/4 den hydraulisch gebundenen Tragschichten ueberlegen. Die CBR-Werte bestaetigen die guenstigen Eigenschaften der MKS-Mischungen. Es zeigt sich aber auch, dass diese Mischungen besonders gute Eigenschaften im eingespannten Zustand entwickeln. Die Nutzung der LD-Schlacken ist von grosser regionaler Bedeutung im Grossraum Berlin/Brandenburg, da dort nahezu kaum brauchbare natuerliche Gesteinsvorkommen vorhanden sind. Fuer die mit der Aufbereitung befassten KMUs wird mit der Nutzung der LD-Schlacken im MKS ein neues Absatzgebiet erschlossen, das die wirtschaftliche Situation dieser Betriebe staerkt und deren Wirtschaftsaufschwung beschleunigt.
Das Projekt "Herstellung von staubarmen Kalkduengern mit hoeheren Phosphatgehalten aus LD-Konverterschlacken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FEhS, Institut für Baustoff-Forschung e.V. durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde eine Verfahrenstechnik zur Herstellung phosphathaltigen Duengemittels auf der Basis des Duengemitteltyps 'Konverterkalk feuchtkoernig' entwickelt. Hierzu war es zunaechst notwendig, geeignete Phosphattraeger zu finden, die im vollen Umfang den Pflanzen zur Verfuegung stehen. Dazu kommen in ersten Linie chemisch aufgeschlossene Phosphatformen zur Anwendung. Es wurden verschiedene Phosphattraeger der Typen Triple-Superphosphat (TSP) und Dicalciumphosphat (DCP) auf ihre Eignung untersucht. TSP reagiert sehr heftig mit dem Konverterkalk und verhaertet bei der Lagerung. DCP zeigt dagegen eine nur schwache Reaktion, wobei auch hier bei einigen Sorten eine Verhaertung beobachtet wurde. Schliesslich konnten zwei geeignete DCP- Sorten als geeignet ermittelt werden. Die erzeugten Duengemittelmischungen wurden zunaechst im Gefaessversuch auf ihre Duengewirksamkeit erprobt. Auch hierbei zeigte sich, dass eine Duengemittelmischung aus Konverterkalk feuchtkoernig mit DCP dem bekannten Thomaskalk gleichwertig war. Eine Anlage zu Herstellung groesserer Duengemittelmengen wurde gemeinsam mit einem kmU der Schlackenaufbereiter konzipiert und fuer Versuchszwecke aufgebaut. Das erzeugte Duengemittel wurde in Feldversuchen eingesetzt. Die Kalk- und Phosphatzufuhr wirkte sich bereits im ersten Jahr positiv auf die Aufnahme durch die Pflanze aus. Auch im zweiten Jahr des Versuchs konnten die positiven Beobachtungen bestaetigt werden. Die Feldversuche werden weitergefuehrt, um einen eindeutigen Nachweis der Wirksamkeit des neu entwickelten Duengemittels zu erbringen. Der Landwirtschaft steht damit ein Duengemittel zu Verfuegung, das in seiner Wirkung dem bekannten Thomasmehl vergleichbar ist. Die Erkenntnisse konnten noch nicht in die Praxis umgesetzt werden, da sich die Erloese fuer diese Duengemittel gegenueber der Ausgangssituation deutlich verringert haben.