Die Beschaffung von Recyclingpapier und -karton trägt zur Schonung von Ressourcen, insbesondere des Ökosystems Wald und damit zum Arten- und Klimaschutz bei. Mit den Kriterien des Leitfaden soll zudem die Zugabe von kritischen Fabrikations- und Papierveredlungsstoffen begrenzt werden, um die Belastung des Abwassers zu minimieren und die Belastung des Papiers mit Schadstoffen zu reduzieren. Zum Schutz der Gesundheit muss grafisches Recyclingpapier, das zum Bedrucken mittels elektrofotografischer Verfahren bestimmt ist (z. B. Kopierpapier), hinsichtlich seines Potenzials zur Emission von flüchtigen organischen Stoffen (TVOC und TSVOC und DIPN) geprüft werden. Dieser Leitfaden basiert auf den Kriterien des Umweltzeichens Blauer Engel für Recyclingpapier und -karton (DE-UZ 14a, Ausgabe Januar 2020). Quelle: www.umweltbundesamt.de
Das Projekt "Erstellung eines Klima- und Ressourceneffizienzrechners für Kopierpapier" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH durchgeführt. Deutschland ist größter Hersteller und Konsument von graphischen Papieren in Europa. Die in Deutschland hergestellte Menge Papier und Zellstoff ist im Jahre 2005 um 6 Prozentpunkte auf 21,7 Mio. t angestiegen. Dies führt zur weiteren Erhöhung der Umweltinanspruchnahme in der Branche. Das Umweltbundesamt kam in seinen Ökobilanzen für graphische Papiere aus dem Jahr 2000 zu dem Ergebnis, dass 'es wesentlich umweltverträglicher ist, graphische Papiere aus Altpapier herzustellen, als dafür frische Fasern aus dem Rohstoff Holz zu benutzen'. Dennoch sinkt derzeit in Deutschland die Akzeptanz zur Verwendung von Recyclingpapier bei gleichzeitig ansteigendem Papierverbrauch insgesamt. Die Datengrundlage der Ökobilanz ist bereits über 10 Jahre alt. Seit dieser Zeit hat es in der Papier- und Zellstoffindustrie erhebliche Neuerungen gegeben, die sich teilweise auch auf die Ergebnisse der Ökobilanz ausgewirkt haben. Beispielsweise ist die Energieeffizienz in Zellstoffwerken um ca. 10 Prozent angestiegen. Durch diese und andere Veränderungen ist derzeit nicht eindeutig zu beantworten, ob Recyclingpapier klimafreundlicher ist als Frischfaserpapier. Ziel des Projektes ist es, ein verbraucherorientiertes Informationsinstrument zum Thema Klima- und Ressourcenschutz im Bereich der Kopierpapiere zu schaffen. Dabei sollen auf der Grundlage der aktuellen komplexen Systeme der Papierherstellung und dem deutschen Papiermarkt Fragen wie die Klima- und Ressourcenrelevanz des einzukaufenden Papiers beantwortet und mit konkreten aktuellen Zahlen hinterlegt werden, um dem Verbraucher das umweltfreundlichste Papier aufzuzeigen. Ergebnis des Projektes soll ein verbraucherorientierter Umweltrechner auf der UBA-Internetseite sein, der auf der Basis aktueller Daten dem Konsumenten die umweltfreundlichste Produktalternative anbietet und dies mit konkreten Daten - wie 100 Blatt von a verursachen x kg Treibhausgasemissionen - belegt. Mit diesem Instrument wird ein Beitrag für die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele und den Vorgaben der EU-Ressourcenstrategie hin zu umweltfreundlicheren Konsummustern im Bereich Papier aufgezeigt. Dabei sollen die ökologischen Rucksäcke Deutschlands im Ausland stärker miteinbezogen werden.