Das Projekt "Gutachtens 'Überprüfung der Übertragbarkeit von Anforderungen und der Funktionsfähigkeit bestehender Gasrückführungssysteme beim Einsatz von Kraftstoffgemischen aus Ottokraftstoff und Bioethanol'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV SÜD Industrie Service GmbH durchgeführt. Bioethanol besteht ebenso wie Ottokraftstoff aus organischen Kohlenstoffverbindungen mit leichtflüchtigen Eigenschaften. Durch die zunehmende Verwendung von Bioethanol im Kraftstoff sind daher emissionsmindernde Maßnahmen erforderlich. Beim Umschlag von Ottokraftstoffen an Tankstellen sieht die 21. BImSchV die Gasrückführung vor. Diese Gasrückführungssysteme müssen einen Wirkungsgrad von mindestens 85 Prozent aufweisen. Mit herkömmlichem Ottokraftstoff wurden bereits diverse Systeme geprüft und zertifiziert. Die Anwendbarkeit dieser Zertifizierungen für Kraftstoffe mit erheblichem Ethanolanteil konnte bisher nicht bestätigt werden. Zur Klärung des Einflusses der Ethanolbeimischungen (E10 und E 85) auf die Wirksamkeit der bestehenden zertifizierten Gasrückführungssysteme wurden vom TÜV Süd vergleichende Untersuchungen durchgeführt. Die messtechnischen Überprüfungen an einem Gasrückführungssystem sollten zeigen, ob bestehende Gasrückführungssysteme die Anforderungen der 21. BImSchV auch bei ethanolhaltigen Kraftstoffen erfüllen. Weiterhin war zu ermitteln, in wie weit der Korrekturfaktor (K-Faktor) übernommen werden kann oder für alle Systeme neu ermittelt werden muss. Die Erreichung des Wirkungsgrades von 85 Prozent ist nur dann gegeben, wenn das jeweilige Gasrückführungssystem mittels K-Faktor so eingestellt ist, dass eine Volumenrate von 95 Prozent bis 105 Prozent eingehalten wird. Die Ergebnisse der Überprüfung bilden die Grundlage für den sicheren Betrieb der Gasrückführungssysteme beim Betreiben der Zapfsäulen mit Bioethanolkraftstoffen und liefern die nötigen Daten wie die Korrekturfaktoren zu den Kraftstoffgemischen E10 und E85.
Das Projekt "Partizipation in der Hochwasserschutzplanung im Rheineinzugsgebiet - eine vergleichende Analyse der Bedeutung von Partizipation als Konfliktlösungsinstrument in der Hochwasserschutzpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forst- und Umweltpolitik durchgeführt. 'Den Flüssen mehr Raum geben' - diese Formel ist besonders nach Hochwasserereignissen allgegenwärtig und scheint gesellschaftlich Akzeptanz zu finden. Dennoch kommt es auf der lokalen Ebene zu Konflikten, wenn konkrete Flächen für die Hochwasserrückhaltung bereitgestellt werden sollen. Die Beteiligung lokaler Akteure kann dabei als ein mögliches Instrument der Konfliktlösung dienen. Um herauszufinden, wo genau die Potenziale und Grenzen von Partizipation bei der Planung von Hochwasserrückhalteräumen liegen, führt das Institut für Forst- und Umweltpolitik Fallstudien am Rhein durch (Baden-Württemberg: Kulturwehr Breisach, Rheinland-Pfalz: Ingelheim, Hessen: Trebur, Nordrhein-Westfalen: Köln-Porz-Langel/Niederkassel). Dabei wird beispielsweise untersucht, welche Faktoren die Intensität des Konfliktes zwischen betroffenen Gemeinden und Planungsträgern beeinflussen. Mit Hilfe von Methoden der qualitativen Sozialforschung (Dokumentenanalyse, problemzentrierte Experteninterviews, teilnehmende Beobachtung, Fokusgruppendiskussion) werden Konfliktlösungsinstrumente und Erfolgsfaktoren identifiziert. Innerhalb der Experteninterviews werden Vertreter verschiedener, in den Planungsprozess involvierter Institutionen und Interessengruppen befragt. Dadurch kann die Thematik aus unterschiedlichen, teilweise konträren Perspektiven heraus betrachtet werden. Ziel der Studie ist die Aufbereitung der Ergebnisse in Form eines praxisorientierten Leitfadens für die Öffentlichkeitsarbeit von Verwaltungen. Mit dieser Arbeit ist das Institut für Forst- und Umweltpolitik in das Forschungsprojekt FOWARA eingebunden.