Das Projekt "Validierung und Einsatz biologischer, chemischer und mathematischer Tests und Biomarkerstudien zur Bewertung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien. Teil: Molekulare Stressreaktion in vivo und in vitro" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Spezielle Zoologie, Abteilung Zellbiologie durchgeführt. Teilbereich eines BMBF-Projektes zur Abschaetzung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien anhand von Biomarkern. Im Rahmen dieses Verbundprojektes (7 Teilbereiche) wird im vorliegenden Teilprojekt die molekulare Stressantwort (Induktion von Stressproteinen) bei zwei einheimischen Fischarten (Bachforelle, Bachschmerle) sowie in Leberzellkulturen untersucht. Die in-vivo Untersuchungen werden an zwei Modellbaechen in Sueddeutschland in Halbfreiland-Expositionssystemen sowie zusaetzlich in Labor-Expositionssystemen durchgefuehrt. Die in-vitro-Toxizitaetstests umfassen Untersuchungen von Einzelsubstanzen und Sediment-/Wasserextrakten. Bisherige Ergebnisse zeigen eine Erhoehung der Stresssituation an dem staerker belasteten Modellbach bei beiden untersuchten Fischarten auf. Im Gegensatz hierzu reagieren die in-vitro-Systeme nur in Einzelfaellen auf erfolgte Belastung mit einer Erhoehung des Stressproteinlevels. Die Resultate des ersten Expositionsjahres (noch an der Universitaet Heidelberg durchgefuehrt) sind in einem Zwischenbericht (BMBF) zusammengefasst.
Das Projekt "Validierung und Einsatz verschiedener biologischer Tests und Biomarkenstudien sowie Anwendung chemischer und mathematisch-statistischer Methoden zur Bewertung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Reutlingen, Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung, Transferzentrum Reutlingen, Angewandte und Umwelt-Chemie durchgeführt. An den Modellfliessgewaessern Koersch (belastet) und Kraehenbach (wenig belastet) in Baden-Wuerttemberg wurden chemisch-analytische Daten des Freiwassers, des Sedimentes, des Abwassers der in die Koersch einleitenden Klaeranlagen und der unter Halbfreiland- bzw. Laborbedingungen lebenden Fische (Forellen und Schmerlen) erhoben. Untersucht wurden die Proben auf Schwermetalle, Polycyclische Aromaten (PAH), Polychlorierte Biphenyle (PCB) und eine Palette von ueber 40 Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln. Weiterhin wurden zwei Biotestverfahren am Organismus vibrio fischeri (Biolumineszenzhemmtest und DMSO-Reduktionstest) angewandt, um gegebenenfalls Auskunft ueber weitere bisher chemisch nicht analysierte Kontaminanten zu erhalten. Die Untersuchungen des Freiwassers ergaben bei den Schwermetallen und PAH von Probenahmezeitpunkt zu Probenahmezeitpunkt und von Probenahmestelle zu Probenahmestelle wechselnde Grundbelastungen, und zwar in beiden Gewaessern in aehnlicher Groessenordnung und durchaus mit anderen Gewaessern vergleichbar. Im Sediment wurden neben Schwermetallen, PAH und PCB in wechselnden Konzentrationen die eher staerker lipophilen Pestizide nachgewiesen. Hier sind nicht nur die Pestizid- sondern auch die Schwermetall- und PAH-Konzentrationen im Kraehenbach deutlich geringer als in der Koersch. In den Fischen wurden neben PAH, PCB und Schwermetallen auch wiederum die eher unpolaren Pestizide nachgewiesen. Es wurden deutliche Konzentrationsunterschiede zwischen Koersch-, Kraehenbach- und Kontrollwasser-exponierten Fischen nachgewiesen. Wie zu erwarten, waren die Kontrollfische in der Regel am wenigsten belastet, die Fische des Kraehenbachs staerker und die der Koersch noch staerker. Insgesamt weisen die Fische keine ungewoehnlich hohen Konzentrationen an Schadstoffen auf. Durch diese Untersuchungen sind Aussagen ueber Eintragspfade der einzelnen Stoffe, ueber Schadstoffakkumulation in Forellen und Schmerlen sowie ueber Zusammenhaenge und Korrelationen zwischen Schadstoffakkumulation, Expositionsdauer, Expositionszeitraum und biologischen Wirkungen moeglich. Letztere werden ueber Biomarkerstudien, die Effekte in Fischen auf unterschiedlichen biologischem Niveaus (vom Molekuel zum Gesamtorganismus) aufzeigen, erfasst. Durch Experimente mit Schadstoffcocktails, welche im Rahmen von Laborversuchen appliziert wurden, wurde zusaetzlich versucht, Belastungs-Wirkungs-Zusammenhaenge einzugrenzen.
Das Projekt "Validierung und Einsatz biologischer, chemischer und mathematischer Tests und Biomarkerstudien zur Bewertung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien, Koordination, Limnochemie und Ultrastruktur in vivo" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Tübingen, Zoologisches Institut, Lehrstuhl Tierphysiologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere durchgeführt. Verbundprojekt zur Abschaetzung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien anhand von Biomarkern. Ziel ist es, die verschiedenen Biomarker gegeneinander sowie gegen chemische Daten zu validieren. Es werden nach Abschluss des Projektes Aussagen zur oekologischen Relevanz der Biomarkerantworten moeglich sein. Die Untersuchungen werden an zwei Modellbaechen in Sueddeutschland im Halbfreiland und Freiland mit Bachforellen und Bachschmerlen durchgefuehrt. Zusaetzlich sind Laborversuche integriert. Der Verbund besteht aus 7 Teilnehmern ueber Deutschland verteilt. Die Resultate des ersten Expositionsjahres (1995) sind in einem Zwischenbericht zusammengefasst. Die Baeche sind chemisch charakterisiert (Wasser, Sediment, Klaeranlagenausfluesse), und in Fischproben wurden Chemikaldosen bestimmt. Die Biomarkerantworten zeigen staerkere Reaktionen am staerker belasteten Bach (staerkere Pathologien, erhoehte Enzymaktivitaeten/Beeintraechtigung von Enzymaktivitaeten, Stressproteine, Embryotoxizitaet). Parallel zu Biomarkertests werden Leuchtbakterientests und Untersuchungen an Fischzellkulturen durchgefuehrt. Die Resultate aus biologischen und chemischen Untersuchungen werden ueber mathematische Methoden miteinander in Verbindung gebracht und schliesslich in ein Modell integriert.
Das Projekt "Validierung und Einsatz verschiedener biologischer Tests sowie Anwendung chemischer Methoden zur Bewertung der Belastung kleiner Fliessgewaesser mit Umweltchemikalien - Chemische Analytik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Reutlingen, Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung, Transferzentrum Reutlingen, Angewandte und Umwelt-Chemie durchgeführt. Im Rahmen des interdisziplinaeren Verbundforschungsvorhabens werden an den kleinen Fliessgewaessern Koersch und Kraehenbach in Baden-Wuerttemberg Schadstoffkonzentrationen untersucht und gleichzeitig zahlreiche Biomarkeruntersuchungen vorgenommen. Analysiert werden Sediment- und Freiwasserproben sowie Gewebeproben von Forellen und Schmerlen, die gegenueber dem Bachwasser exponiert werden. Die getestete Substanzpalette umfasst zahlreiche Pflanzenschutzmittel, polychlorierte Biphenyle, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle. Durch diese Untersuchungen sind (1) Aussagen ueber Schadstoffakkumulation in Forellen und Schmerlen sowie (2) ueber Zusammenhaenge und Korrelationen zwischen Schadstoffakkumulation, Expositionsdauer, Expositionszeitraum und biologische Wirkungen moeglich. Letztere werden im Rahmen der anderen Teilprojekte ueber Biomarkerstudien, die Effekte in Fischen auf unterschiedlichen biologischen Niveaus (vom Molekuel zum Gesamtorganismus) aufzeigen, erfasst.