630.000 mehr Jobs durch konsequenten Klimaschutz bis 2020 Das Umweltbundesamt (UBA) sieht exzellente Chancen, um mit Umweltschutz die wirtschaftliche Erneuerung global voranzubringen: „Früher häufig als Kostentreiber und Wachstumsbremse verrufen, hat der Umweltschutz das Potential zum Wohlstandstreiber moderner Volkswirtschaften.“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth bei der Vorstellung der UBA-Jahrespublikation „Schwerpunkte 2012“ in Berlin. Würden die bisherigen Produktionsweisen mit hohem Klimagasausstoß und Rohstoffverbrauch beibehalten, brächte dies die Welt langfristig an den Rand des ökologischen und ökonomischen Kollapses. Von der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro im Juli 2012 wünscht sich Flasbarth daher einen globalen Impuls: „Wir brauchen eine grüne Wirtschaft. Dass das auch wirtschaftliche Vorteile bringt, sehen wir in Deutschland: Deutsche Unternehmen sind weltweit führend beim Export von Umweltschutzgütern. Schon heute sind etwa zwei Millionen Menschen im Umweltschutz beschäftigt. Allein die erneuerbaren Energien haben gut 370.000 Jobs geschaffen, deren Zahl während der Finanzkrise sogar weiter gestiegen ist.“, so Flasbarth. Weitere 630.000 Arbeitsplätze seien möglich, wenn das Klimaschutzziel der Bundesregierung, die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent zu senken, konsequent umgesetzt werde. Weiteres Thema der UBA -Jahrespublikation: Die Rohstoffknappheit. Weltweit nimmt der Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die Konkurrenz um knappe Rohstoffe rasant zu. Der Bereich ist Paradebeispiel für einen Sektor, in dem Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen könnten: „Für viele Rohstoffe ist der Weltmarktpreis stark gestiegen. Für Unternehmen ist es wirtschaftlich interessant, statt Gold, Kupfer oder Palladium immer wieder neu auf dem Weltmarkt einzukaufen, möglichst ressourceneffizient zu produzieren und Rohstoffe zu recyceln. Das entlastet auch die Umwelt.“, so Flasbarth. Die bisherige Strategie der Wirtschaft die Rohstoffknappheit durch möglichst günstige Vereinbarungen mit einzelnen Lieferländern zu lösen, sei viel zu kurzsichtig. Besser sei, Rohstoffe schon in der Herstellung sparsam einzusetzen und langlebige Produkte zu designen, die sich gut wiederverwenden und recyceln ließen. Die Steigerung der Rohstoffeffizienz birgt ebenfalls ein enormes Beschäftigungspotential: Bis zu 700.000 Arbeitsplätze sind bei konsequenter Umsetzung aller Materialeinsparungspotentiale im verarbeitenden Gewerbe bis 2030 möglich. Die Chemieindustrie - ein bedeutender Wirtschaftssektor in Deutschland und Motor für innovative Produkte - kann ebenfalls elementarer Baustein einer Grünen Wirtschaft sein: „Nachhaltige Lösungen ergeben sich nicht nur durch Regulierung, gerade Unternehmen können kooperativ zusammen arbeiten“, so Flasbarth. Ein Beispiel ist das so genannte Chemikalienleasing. Hier verdient ein Chemikalienlieferant nicht am Verkauf möglichst vieler Chemikalien, sondern vermietet diese - etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung. Dieses nimmt er dann zurück, um es aufzubereiten und gegebenenfalls erneut anzubieten. Ein Chemikaliennutzer kauft also lediglich die Funktion der Chemikalie nebst fach- und umweltgerechter Entsorgung. Beim Chemikalien-Leasing verdient der Anbieter an seinem Know-how. Das entlastet die Umwelt, da ein großer Anreiz besteht, weniger Stoffe einzusetzen und den Chemieabfall und Emissionen deutlich zu verringern. Ein anderes Beispiel ist die Krankenhaushygiene, wo spezialisierte Anbieter Desinfektionsmittel wesentlich effizienter einsetzen. Die Industriestaaten mit ihrer großen Innovationskraft ermutigt Flasbarth, Schwellen- und Entwicklungsländer beim nachhaltigen Umgang mit Chemikalien zu unterstützen: „Allein die Massenproduktion unseres Bedarfs an Kleidung und Schuhen in den Schwellen- und Entwicklungsländern verursacht erhebliche Probleme für die globale Umwelt und vor Ort. Wir wohlhabenden Länder sollten stärker dafür sorgen, dass wir mit unseren Chemieprodukten und -prozessen auf dem Weltmarkt keine Risiken exportieren, sondern nachhaltige Lösungen.“ Die „Schwerpunkte 2012“ können kostenlos heruntergeladen und als Print-Fassung bestellt werden unter: Dessau-Roßlau, 15.03.2012
Nicht Risiken, sondern nachhaltige Lösungen exportieren Das Umweltbundesamt (UBA) will Chemikalien international sicherer machen und schlägt eine globale Chemikalien-Strategie vor: „Produktion und Nutzung von Chemikalien sind in einer globalisierten Welt schon lange keine nationale Angelegenheit mehr. Belastungen von Mensch und Umwelt machen ebenfalls keinen Halt vor Staatsgrenzen. Daher müssen wir das internationale Chemikalienmanagement ausbauen und hochwertige Standards für den nachhaltigen Umgang mit Chemikalien für alle Staaten etablieren“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth am 6. Oktober 2011 auf der internationalen Konferenz „Sustainable Chemistry“ in Berlin. Der UBA-Präsident lobte dort den von der internationalen Staatengemeinschaft ins Leben gerufenen „Strategic Approach to International Chemicals Management“ (SAICM). Ziel der Strategie müsse sein, immer mehr chemische Prozesse und Produkte so zu gestalten, dass viel weniger Energie, Roh- und Hilfsstoffe zum Einsatz kommen. Ebenso müssten Luft, Boden und Wasser möglichst gering belastet und der Chemieabfall minimiert werden. Das UBA rät auch dazu, besonders problematische Chemikalien für bestimmte Anwendungen ganz zu verbieten. Flasbarth verwies auf aktuelle internationale Verhandlungen mit dem Ziel, das giftige Schwermetall Quecksilber weiter zu minimieren. Stoffregulierungen hätten in der Vergangenheit positive Innovationen hervorgebracht: „Das europaweite Anwendungsverbot der kurzkettigen Chlorparaffine - ein Kühlmittelzusatz in der Metallverarbeitung - hat in Europa dafür gesorgt, dass viele Prozesse in der Metallverarbeitung heute komplett ohne Kühlschmierstoffe auskommen. Intelligente staatliche Regulierung hilft also, innovative Verfahren marktreif zu machen.“ Ähnlich positiv bewertete der UBA-Präsident das Verbot langlebiger, organischer Schadstoffe. Im Stockholmer-Abkommen sei es in kurzer Zeit gelungen, ein weltweites Verbot hochgiftiger Pestizide wie Chlordan oder DDT und anderer langlebiger, organischer Substanzen durchzusetzen. „Nachhaltige Lösungen ergeben sich aber nicht nur durch internationale Regulierung, gerade Unternehmen können kooperativ zusammen arbeiten“, so Flasbarth. Paradebeispiel ist das so genannte Chemikalienleasing. Hier verdient ein Chemikalienlieferant nicht am Verkauf möglichst vieler Chemikalien, sondern vermietet diese - etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung. Dieses nimmt er dann zurück, um es aufzubereiten und gegebenenfalls erneut anzubieten. Ein Chemikaliennutzer kauft also lediglich die Funktion der Chemikalie nebst fach- und umweltgerechter Entsorgung. Beim Chemikalien-Leasing verdient der Anbieter an seinem Know-how. Das entlastet die Umwelt, da großer Anreiz besteht, weniger Stoffe einzusetzen und der Chemieabfall und Emissionen deutlich verringern. Ein anderes Beispiel ist die Krankenhaushygiene: wo spezialisierte Anbieter Desinfektionsmittel wesentlich effizienter einsetzen. Die Industriestaaten mit ihrer großen Innovationskraft ermutigte Flasbarth, schon heute die Schwellen- und Entwicklungsländern beim nachhaltigen Umgang mit Chemikalien zu unterstützen: „Allein die Massenproduktion unseres Bedarfs an Kleidung und Schuhen in den Schwellen- und Entwicklungsländern verursacht erhebliche Probleme für die globale Umwelt und vor Ort. Wir reiche Länder sollten stärker dafür sorgen, dass wir mit unseren Chemieprodukten und -prozessen auf dem Weltmarkt keine Risiken exportieren, sondern nachhaltige Lösungen.“ 06.10.2011
Ab dem kommenden Jahr plant das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Sonder-Untersuchungen von Gewässern in Nordrhein-Westfalen auf relevante Antibiotika-resistente Bakterien sowie Antibiotika-Rückstände. In den zurückliegenden Wochen erfolgten im Auftrag des Umweltministeriums erste Voruntersuchungen in Badegewässern. Das erfreuliche Zwischenergebnis: Von den in zehn EG-Badegewässern bisher entnommenen 30 Proben wiesen lediglich zwei Proben sehr geringe Mengen antibiotikaresistenter Bakterien auf. In einer Juni-Probe aus dem Elfrather See in Krefeld und einer Probe von Ende Juli aus dem Baldeneysee wurden sehr geringe Mengen eines Darmbakteriums mit Resistenzen gegen drei Antibiotika-Wirkstoffgruppen nachgewiesen. „Die gefundenen Mengen waren aber so niedrig, dass gesunde Menschen keiner Gefahr ausgesetzt waren. Bei den zwei anderen Probezyklen wurden an diesen Seen keinerlei Auffälligkeiten gefunden“, sagte Professor Martin Exner, Leiter des Hygiene-Instituts des Universitätsklinikums Bonn, der die Untersuchungen wissenschaftlich begleitet und im Rahmen eines bundesweiten Verbundprojektes „HyReKA“ die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien durch Abwasser erforscht. Alle anderen untersuchten Badegewässer wiesen keine klinisch relevanten Resistenzen auf. Damit bestätigen die ersten Ergebnisse des Sonderuntersuchungsprogramms die gute Wasserqualität ausgewiesener Badestellen in Nordrhein-Westfalen. „Dies sind erfreuliche Zwischenergebnisse. Aber das Thema wird uns in den kommenden Monaten weiter begleiten. Zum einen sind die Probenahmen an den Badegewässern noch nicht abgeschlossen und zum anderen werden wir unsere Untersuchungen im kommenden Jahr auf andere Gewässerbereiche ausweiten. Die Gewässerbelastungen mit antibiotikaresistenten Bakterien und das Thema Antibiotika-Resistenz haben für uns eine hohe Priorität. Wir müssen die potentiellen Ursachen identifizieren und Eintragsquellen reduzieren“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Die Untersuchungen werden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) mit dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn durchgeführt. Die bisherigen Zwischenergebnisse nach drei von vier in diesem Jahr vorgesehenen Probenahmen beziehen sich auf Proben von Anfang Juni sowie Anfang und Ende Juli 2018 in zehn ausgewählten EG-Badegewässern in NRW. In dieser Woche wurden die letzten Probenahmen durchgeführt, die in den kommenden Wochen ausgewertet werden. Darauf aufbauend werden das Hygiene-Institut des Universitätsklinikums Bonn und das LANUV einen Gesamtbericht zu den Voruntersuchungen erstellen, der eine Grundlage für die Sonder-Untersuchungen des kommenden Jahres bildet. Die EG-Badegewässerrichtlinie verlangt keine Untersuchungen auf Antibiotika-resistente Bakterien. Daher liegen bisher kaum Erkenntnisse über eine mögliche Verunreinigung mit Antibiotika-resistenten Erregern nach EG-Badegewässerrichtlinie vor. Im Rahmen der Sonderuntersuchung werden ausgewählte Badestellen auf klinisch relevante Bakterien mit Resistenzen gegen mehr als zwei Antibiotika-Wirkstoffgruppen untersucht. Derartige multiresistente Bakterien können Infektionen beim Menschen auslösen, die dann auf Grund ihrer Resistenzen schwer zu behandeln sind. „Aber die Gefahr ist bei gesunden Menschen mit einem intakten Immunsystem sehr gering“, sagte Prof. Exner. Neben der Untersuchung auf Antibiotika-resistente Bakterien wurden die Proben in dem laufenden Sonderuntersuchungsprogramm auch auf das Vorkommen von Darmbakterien (Intestinale Enterokokken und E. coli) untersucht. Alle bisher untersuchten Proben zeigten in Anlehnung an die Anforderungen der Badegewässerverordnung NRW keine Auffälligkeiten und eine gute beziehungsweise ausgezeichnete Wasserqualität. LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen verwies auf die angelaufenen Planungen seines Hauses zum Messprogramm, das nach Abschluss des bundesweiten Forschungsprojektes HyReKA in den Jahren 2019 und 2020 fortgeführt werden soll: „Wir haben langjährige Erfahrung in der Ermittlung von Eintragsquellen von vielen verschiedenen Stoffen und Legionellen in die nordrhein-westfälischen Gewässer. Sobald die Ergebnisse des bundesweiten Forschungsvorhabens vorliegen, stehen uns weitere Kriterien zur Bewertung von möglichen Gefahren und Eintragspfaden zur Verfügung. Darauf können wir dann unsere weiteren Untersuchungen aufbauen“, erläuterte LANUV-Präsident Delschen. ____________________________________________ Im Rahmen des laufenden Sonderuntersuchungsprogramms werden folgende zehn EG-Badegewässer in Nordrhein-Westfalen untersucht: Aasee, Bocholt Baldeneysee, Essen Bettenkamper Meer, Moers Bruchertalsperre, Marienheide Eiserbachsee, Simmerath Elfrather See, Krefeld Fühlinger See, Köln Großer Weserbogen, Porta Westfalica Naturfreibad Heil, Bergkamen Seebad Haltern, Haltern am See Kriterien für die Auswahl der Badegewässer waren (1.) mögliche Belastungsfaktoren im Hinblick auf Einträge Antibiotika-resistenter Bakterien in die Gewässer, wie Krankenhaus-Abwasser, kommunales Abwasser oder Abschwemmungen von landwirtschaftlich genutzten Flächen, (2.) bekannte Belastungen, wie höhere Konzentrationen an Darmbakterien (Escherichia coli = E. coli) oder große Wasservogelaufkommen, sowie (3.) Region und Typ des Badegewässers. Die Probenahmen für die Untersuchungen werden von Mitarbeitern des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen nach Vorgaben der europäischen Badegewässerrichtlinie bzw. der nordrhein-westfälischen Badegewässerverordnung sowie unter Beachtung normativer Vorgaben für die Probenahme von Wasserproben für mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt. Was sind klinisch besonders relevante Bakterien? Klinisch besonders relevante Bakterien sind solche, die Erkrankungen beim Menschen hervorrufen können und Resistenzen gegen mehr als zwei Antibiotika-Wirkstoffgruppen aufweisen, die als primäre Therapeutika bei schweren Infektionen durch Bakterien eingesetzt werden. Die Festlegung der besonderen Relevanz bestimmter Bakterien sowie der betrachteten Antibiotika-Wirkstoffgruppen erfolgte durch Mediziner mit ausgewiesener Expertise im Bereich Hygiene und öffentliche Gesundheit auf Basis von Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI). Überwachung und Bewertung der Wasserqualität der EG-Badegewässer Zum Schutz der Badenden entnehmen die Überwachungsbehörden (Gesundheitsämter) während der Badesaison alle vier Wochen Wasserproben, die auf mikrobiologische Kenngrößen untersucht werden, um die bakterielle Belastung eines Badegewässers abzuschätzen. Falls die Ergebnisse einer Probe den Wert größer 700 KBE/100 mL bei Intestinalen Enterokokken beziehungsweise größer 1800 KBE/100 mL bei Escherichia Coli überschreiten, sollen die Gesundheitsämter eine sofortige Nachkontrolle durchführen. Liegen bei der Nachkontrolle die Messergebnisse wieder über diesen Werten, wird empfohlen ein zeitweiliges Badeverbot zu erlassen. Zudem wird die generelle Qualität des Badegewässers bewertet. Dies erfolgt nach den Regeln der europäischen Badegewässerrichtlinie auf Basis der Messwerte der vergangenen vier Jahre. Weitere Informationen unter http://www.badegewaesser.nrw.de/bg1.htm Pressemitteilung vom 17.05.2018: Qualität der Badegewässer in Nordrhein-Westfalen weiterhin gut – Große Mehrheit der Badegewässer mit "ausgezeichnet" oder "gut" bewertet https://www.umwelt.nrw.de/presse/detail/news/2018-05-17-qualitaet-der-badegewaesser-in-nordrhein-westfalen-weiterhin-gut/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=15b3e892544eb3cab6339220b06e9cf9 Informationen zum Verbundprojekt HyReKA - http://hyreka.net/ Vorläufige hygienisch-medizinische Bewertung einer Expertengruppe aus dem HyReKA Verbundvorhaben: http://hyreka.net/uploads/PDF/D46_D54_HyReKA_%C3%9Cbersicht_HM_5_18.pdf Pressemitteilung
Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Im Verbundprojekt SAUBER+ wird eine umfassende Risikobewertung für Mensch und Umwelt und darauf aufbauend ein Risikomanagement für den Eintrag von Schadstoffen und Krankheitserregern aus Einrichtungen des Gesundheitswesens in den Wasserkreislauf erfolgen. Zentrale Inhalte des Projekts sind die transdisziplinäre Risikocharakterisierung und Technologieüberprüfung, eine Strategie- und Maßnahmenentwicklung sowie innovative Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen. Ergebnis des Projekts wird ein einrichtungs-, einzugsgebiets- und zielgruppenspezifischer Maßnahmenkatalog sein. Das IUK wird in AP1.1 entsprechend den Ergebnissen der stofflichen Bilanzierung von Antibiotika in der Ortenauklinik durch das IUC Abwässer mikrobiologisch kulturell auf Antibiotika-resistente Bakterien untersuchen sowie kulturunabhängig Antibiotika-Resistenzgene molekularbiologisch aus Abwasser-Matrices nachweisen. Die Messungen erfolgen zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Das IUK wird mittels der entwickelten Techniken auch in AP2.2 den Effekt verschiedener Technologien zur Abwasseraufbereitung auf eine Reduktion von Resistenzgenen anwenden. Weiterhin werden in AP1.2 und 2.3 gewonnene Kenntnisse zu Antibiotikaresistenzgenen eingebracht. Vorarbeiten zum mikrobiologischen Nachweis Antibiotika-resistenter Bakterien im Abwasser Erarbeitung von (RT) PCR-Nachweismethoden von Resistenzgenen aus der Abwasser-Matrix. Durchführung von Messungen in der Ortenauklinik und unterschiedlich aufbereiteten Abwässern.
Das Projekt "Moeglichkeiten und Grenzen des Umweltschutzaudits fuer Krankenhaeuser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Kann das EU-Umweltauditsystem auch fuer Dienstleister Anwendung finden? Mit geringen Einschraenkungen ja, allerdings sind viele notwendige Daten nicht vorhanden bzw. muessen erst systematisch erhoben werden, gleiches gilt fuer die Umweltpolitik und die Umwelterklaerung.
Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Die Mobilisierung von Dendromasse aus Wäldern zur Bioenergiegewinnung ist limitiert. Die schnellwachsende Gattung Salix ist hervorragend geeignet für die Anpflanzung in Kurzumtriebsplantagen und Nutzung des Kernholzes für die Bioenergie. Die Weidenrinde könnte zusätzlich für pharmazeutische Zwecke genutzt werden. Bisher existieren keine Untersuchungen und Korrelationen von pharmakologischen Effekten zu einzelnen bioaktiven Sekundärmetaboliten der Weidenrinde. Auch wurden die Phytopharmaka aus Weidenrinde bisher nur hinsichtlich ihres Salicingehaltes bewertet, während andere Sekundärmetabolite unberücksichtigt blieben. Die Züchtungsprogramme konzentrierten sich bisher auf die Biomasseproduktion und nicht auf bioaktive Substanzen. Deshalb soll in der geplanten Studie die natürliche genetische Biodiversität von Weidenarten genutzt werden, um durch gezielte Kreuzungen unterschiedliche Chemotypen zu generieren, welche hinsichtlich ihrer Bioaktivität bzw. therapeutischen Potentials getestet werden. Im Vorhaben sollen wüchsige Weidenklone mit hohem therapeutischem Potential identifiziert werden, welche zur Nutzung als Phytopharmaka geeignet sind. Zunächst wird das Sekundärmetabolitprofil der Rinde von vielversprechenden Salix-Arten sowie inter- und intraspezifische Kreuzungen bestimmt. Gesamtextrakte von Weidenrindenklonen mit einem unterschiedlichen Chemoprofil werden in humanen Zellassays getestet und zu positiven Wirkungen korreliert. Mögliche Toxizität und ungewollte Wechselwirkungen werden erfasst. Auch wird die Bioaktivität sowie Bioverfügbarkeit der Extrakte in Zellassays und Tierversuchen zu den in der Rinde vorhandenen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen korreliert. In weiterführenden Untersuchungen werden die relevanten bioaktiven Komponenten aktivitätsorientiert isoliert und identifiziert. Weidenklone mit dem gewünschten therapeutischen Inhaltsstoffprofil und guter Wachstumsparameter werden generiert.
Das Projekt "Systematische Modifizierung von Arzneimitteln auf Basis nachwachsender Rohstoffe als ein Konzept für eine nachhaltige Chemie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Wirksame Arzneimittel sind unverzichtbarer Bestandteil unseres Bemühens um eine möglichst hohe Gesundheit und Lebenserwartung. Arzneimittel rückten in der letzten Dekade zunehmend auch als in der Umwelt nachgewiesene Schadstoffe ins Zentrum des wissenschaftlichen, aber auch des öffentlichen Interesses. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist auch bei Arzneimittelwirkstoffen künftig ihre Umweltverträglichkeit sowie eine möglichst geringe Belastung der Umwelt durch ihre Herstellung und der dazu notwendigen Rohstoffe zu beachten. Die Verknüpfung von guter Wirkung bei möglichst geringen Nebenwirkungen für Patient und Umwelt als zu erfüllende Kriterien für einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ist das Ziel des hier beantragten Vorhabens. Das Vorhaben hat das Ziel die grundsätzliche Machbarkeit des gewählten innovativen Konzepts zu demonstrieren. Fazit: Perspektiven nach Ende der Förderung durch die DBU: Die Vorgehensweise war nicht ohne Risiko, beinhaltete aber ein großes Innovationspotential. Die im Projekt realisierte Vorgehensweise wird sicher nicht sofort und für alle (Wirk-)Stoffe anwendbar sein. Sie kann mit den im Projekt erarbeiteten Kenntnissen und Erfahrungen künftig auf weitere Ausgangsstoffe und Wirkstoffe erweitert werden. Hierin liegt auch eine ökonomische Chance. Das erarbeitete Know-how und die Erfahrungen können und sollen einerseits für die Weiterentwicklung der im Projektverbesserten Leitstruktur dienen, andererseits sollen sie auch auf andere Stoffe und Stoffgruppen übertragen werden. Nach Abschluss der Förderung durch die DBU soll das Projekt mit den bis dahin verfügbaren Stoffen dahingehend weitergeführt werden, dass entweder über eine weitere Förderung an anderer Stelle (EU) oder falls möglich, direkt durch Kooperationen mit Wirkstoffherstellern die Stoffe weiter entwickelt werden und auch das Konzept weiter verbreitet wird.
Das Projekt "Kostensenkung durch Umweltschutz in Kliniken Baden-Württembergs - Ein Modellprojekt der AOK Baden-Württemberg, des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg und des Sozialministeriums Baden-Württemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Umweltschutz ist erstrebenswert, aber auch teuer - so ein gängiges Vorurteil. Kosten sind deshalb meist das Hauptargument gegen die Einführung umweltschonender Maßnahmen. Das gilt auch für den Klinikbereich. Unter dem Titel 'Kostensenkung durch Umweltschutz in Kliniken Baden-Württembergs' hat das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene des Universitätsklinikums Freiburg mit Unterstützung der AOK Baden-Württemberg, des Ministeriums für Umwelt und Verkehr und des Sozialministeriums jetzt ein Pilotprojekt gestartet, das hier harte Fakten und größere Klarheit erbringen soll. Dass Kliniken in fast allen Bereichen wirkungsvollen Umweltschutz betreiben können, ohne den medizinischen Standard zu senken, wird vom Freiburger Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene unter der Leitung von Prof. Dr. Franz Daschner seit vielen Jahren nachgewiesen. Die Krankenhäuser wissen aber bislang nicht, worauf sie sich finanziell einlassen, wenn sie Umweltschutzmaßnahmen einführen. Es fehlen Modellrechnungen, die es erleichtern, z.B. eine Kostenkalkulation für ein ökologisch sinnvolleres Produkt aufzustellen. Ziel des Projektes ist es deshalb, die Wirtschaftlichkeit beispielhafter Umweltschutzmaßnahmen zu überprüfen. Nach Einschätzung des Instituts können die Betriebskosten durch viele Umweltschutzmaßnahmen sogar gesenkt werden. AOK-Vorstandsvorsitzender Roland Sing zum Engagement der AOK Baden-Württemberg, die rund 50 Prozent der Projektkosten trägt: 'Sinn von Umweltschutzmaßnahmen ist es, vorbeugend Schäden von Menschen abzuwenden. Unternehmen, deren oberstes Ziel die Wiederherstellung der Gesundheit von Menschen ist, sind ökologischem Denken deshalb in besonderem Maße verpflichtet. Dies gilt für die Krankenhäuser ebenso wie für uns als Gesundheitskasse AOK. Sollten Betriebskosten gesenkt werden können, wäre das natürlich ein zusätzlicher Anreiz für die Einführung von Umweltschutzmaßnahmen'. Das Projekt wird mit Beispielen aus dem Kreiskrankenhaus Heidenheim, des Städtischen Klinikum Karlsruhe gGmbH und der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH durchgeführt. Das betriebswirtschaftliche Know-How stellt der Lehrstuhl für Umweltmanagement (Prof. Dr. Werner F. Schulz) der Universität Hohenheim zur Verfügung.
Das Projekt "Moeglichkeiten und Grenzen des Umweltaudits fuer Krankenhaeuser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Im Rahmen der Verordnung (EWG) Nummer 1836/93 des Rates vom 29. Juni 1993 ueber die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem fuer das Umweltmanagement und die Umweltbetriebspruefung sind die Mitgliedstaaten der Europaeischen Union nach Artikel 14 'Einbeziehung weiterer Sektoren' aufgefordert, analoge Bestimmungen versuchsweise auch fuer den oeffentlichen Dienstleistungsbereich zu erlassen. Der Bereich Krankenhaus bietet aufgrund des Spannungsfeldes Umwelt und Medizin und der vielschichtigen Auswirkungen des Krankenhaus-Betriebes auf die Umwelt bedeutende Ansatzpunkte, systematischen Umweltschutz in die Krankenhaus-Verwaltung einzufuehren. Die Erarbeitung einer Methodik zum Umwelt-Audit fuer den Krankenhaus-Bereich ist wissenschaftliches und praktisches Neuland. Ziel des Forschungsprojektes ist die Erarbeitung der Verfahrensschritte zum Umwelt-Audit an Krankenhaeusern, ueberprueft zuerst am Beispiel einer Klinik und dann am gesamten Universitaetsklinikum Freiburg. In der ersten Projektphase sollten die Zielvorhaben und ein Pruefplan erarbeitet werden. Zunaechst wurde eine Leitungsgruppe als zentrales Organ des Projektes gegruendet, das die Arbeitsaufgaben bespricht, die Arbeitsauftraege erteilt und Entscheidungsvorlagen fuer den Klinikumsvorstand vorbereitet. Es wurden Umweltleitlinien erarbeitet, die vom Klinikumsvorstand verabschiedet wurden. Es erfolgte eine Zusammenstellung wichtiger Daten des Klinikums ueber den Energie- und Wasserverbrauch. Ein aktueller Datenvergleich im Rahmen des Wettbewerbs 'Umweltbewusstes Krankenhaus' wurde durchgefuehrt und brachte Aufschluesse ueber die umweltrelevanten Bereiche im Krankenhausbetrieb. Die bisherigen Umweltschutzanstrengungen des Klinikums wurden dargestellt. Strukturelle organisatorische Schwachstellen sowie unkoordiniertes Arbeiten vorhandener Arbeitsgruppen wurden festgestellt. Daraufhin wurde die Einfuehrung eines Umweltmanagementsystems beschlosssen. Das weitere Vorgehen zur Einfuehrung des Umweltmanagements wurde in Abstimmung mit dem Klinikumsvorstand geplant. Die Universitaets-Hautklinik wurde fuer das Beispiel-Audit ausgewaehlt und Checklisten zum Umwelt-Audit wurden vorbereitet. Als weitere Arbeitsaufgaben sollen ein Umweltmanagementsystem konzipiert und ein Schulungskonzept vorbereitet werden. Schwerpunkt der zweiten Projektphase war die Durchfuehrung einer umfassenden Datenerhebung am Beispiel einer Einzelklinik. Die Universitaets-Hautklinik mit 79 Planbetten im Jahre 1993 wurde als ueberschaubares Untersuchungsobjekt ausgewaehlt. Die Datenerhebung wurde analog der Input-Output-Bilanzierung von Energie- und Materialfluessen durchgefuehrt und die Daten bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass neben Bereichen,in denen Umweltschutzmassnahmen weitgehend ...
Das Projekt "Krankenhaushygiene in Rheinland-Pfalz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Hygiene-Institut durchgeführt. Nach krankenhaushygienischer Bestandsaufnahme in 50 Krankenhaeusern wurden die erhobenen Daten (mikrobiologische Untersuchungen, Befragung und Lokalaugenschein) analysiert. Die Krankenhaeuser bekamen Empfehlungen fuer Verbesserungen. Die Daten dienten zur Festlegung fuer dringende Schwerpunkte und an welchen Stellen die Verbesserungen vorrangig durchzufuehren sind.