630.000 mehr Jobs durch konsequenten Klimaschutz bis 2020 Das Umweltbundesamt (UBA) sieht exzellente Chancen, um mit Umweltschutz die wirtschaftliche Erneuerung global voranzubringen: „Früher häufig als Kostentreiber und Wachstumsbremse verrufen, hat der Umweltschutz das Potential zum Wohlstandstreiber moderner Volkswirtschaften.“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth bei der Vorstellung der UBA-Jahrespublikation „Schwerpunkte 2012“ in Berlin. Würden die bisherigen Produktionsweisen mit hohem Klimagasausstoß und Rohstoffverbrauch beibehalten, brächte dies die Welt langfristig an den Rand des ökologischen und ökonomischen Kollapses. Von der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro im Juli 2012 wünscht sich Flasbarth daher einen globalen Impuls: „Wir brauchen eine grüne Wirtschaft. Dass das auch wirtschaftliche Vorteile bringt, sehen wir in Deutschland: Deutsche Unternehmen sind weltweit führend beim Export von Umweltschutzgütern. Schon heute sind etwa zwei Millionen Menschen im Umweltschutz beschäftigt. Allein die erneuerbaren Energien haben gut 370.000 Jobs geschaffen, deren Zahl während der Finanzkrise sogar weiter gestiegen ist.“, so Flasbarth. Weitere 630.000 Arbeitsplätze seien möglich, wenn das Klimaschutzziel der Bundesregierung, die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent zu senken, konsequent umgesetzt werde. Weiteres Thema der UBA -Jahrespublikation: Die Rohstoffknappheit. Weltweit nimmt der Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die Konkurrenz um knappe Rohstoffe rasant zu. Der Bereich ist Paradebeispiel für einen Sektor, in dem Ökonomie und Ökologie Hand in Hand gehen könnten: „Für viele Rohstoffe ist der Weltmarktpreis stark gestiegen. Für Unternehmen ist es wirtschaftlich interessant, statt Gold, Kupfer oder Palladium immer wieder neu auf dem Weltmarkt einzukaufen, möglichst ressourceneffizient zu produzieren und Rohstoffe zu recyceln. Das entlastet auch die Umwelt.“, so Flasbarth. Die bisherige Strategie der Wirtschaft die Rohstoffknappheit durch möglichst günstige Vereinbarungen mit einzelnen Lieferländern zu lösen, sei viel zu kurzsichtig. Besser sei, Rohstoffe schon in der Herstellung sparsam einzusetzen und langlebige Produkte zu designen, die sich gut wiederverwenden und recyceln ließen. Die Steigerung der Rohstoffeffizienz birgt ebenfalls ein enormes Beschäftigungspotential: Bis zu 700.000 Arbeitsplätze sind bei konsequenter Umsetzung aller Materialeinsparungspotentiale im verarbeitenden Gewerbe bis 2030 möglich. Die Chemieindustrie - ein bedeutender Wirtschaftssektor in Deutschland und Motor für innovative Produkte - kann ebenfalls elementarer Baustein einer Grünen Wirtschaft sein: „Nachhaltige Lösungen ergeben sich nicht nur durch Regulierung, gerade Unternehmen können kooperativ zusammen arbeiten“, so Flasbarth. Ein Beispiel ist das so genannte Chemikalienleasing. Hier verdient ein Chemikalienlieferant nicht am Verkauf möglichst vieler Chemikalien, sondern vermietet diese - etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung. Dieses nimmt er dann zurück, um es aufzubereiten und gegebenenfalls erneut anzubieten. Ein Chemikaliennutzer kauft also lediglich die Funktion der Chemikalie nebst fach- und umweltgerechter Entsorgung. Beim Chemikalien-Leasing verdient der Anbieter an seinem Know-how. Das entlastet die Umwelt, da ein großer Anreiz besteht, weniger Stoffe einzusetzen und den Chemieabfall und Emissionen deutlich zu verringern. Ein anderes Beispiel ist die Krankenhaushygiene, wo spezialisierte Anbieter Desinfektionsmittel wesentlich effizienter einsetzen. Die Industriestaaten mit ihrer großen Innovationskraft ermutigt Flasbarth, Schwellen- und Entwicklungsländer beim nachhaltigen Umgang mit Chemikalien zu unterstützen: „Allein die Massenproduktion unseres Bedarfs an Kleidung und Schuhen in den Schwellen- und Entwicklungsländern verursacht erhebliche Probleme für die globale Umwelt und vor Ort. Wir wohlhabenden Länder sollten stärker dafür sorgen, dass wir mit unseren Chemieprodukten und -prozessen auf dem Weltmarkt keine Risiken exportieren, sondern nachhaltige Lösungen.“ Die „Schwerpunkte 2012“ können kostenlos heruntergeladen und als Print-Fassung bestellt werden unter: Dessau-Roßlau, 15.03.2012
Nicht Risiken, sondern nachhaltige Lösungen exportieren Das Umweltbundesamt (UBA) will Chemikalien international sicherer machen und schlägt eine globale Chemikalien-Strategie vor: „Produktion und Nutzung von Chemikalien sind in einer globalisierten Welt schon lange keine nationale Angelegenheit mehr. Belastungen von Mensch und Umwelt machen ebenfalls keinen Halt vor Staatsgrenzen. Daher müssen wir das internationale Chemikalienmanagement ausbauen und hochwertige Standards für den nachhaltigen Umgang mit Chemikalien für alle Staaten etablieren“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth am 6. Oktober 2011 auf der internationalen Konferenz „Sustainable Chemistry“ in Berlin. Der UBA-Präsident lobte dort den von der internationalen Staatengemeinschaft ins Leben gerufenen „Strategic Approach to International Chemicals Management“ (SAICM). Ziel der Strategie müsse sein, immer mehr chemische Prozesse und Produkte so zu gestalten, dass viel weniger Energie, Roh- und Hilfsstoffe zum Einsatz kommen. Ebenso müssten Luft, Boden und Wasser möglichst gering belastet und der Chemieabfall minimiert werden. Das UBA rät auch dazu, besonders problematische Chemikalien für bestimmte Anwendungen ganz zu verbieten. Flasbarth verwies auf aktuelle internationale Verhandlungen mit dem Ziel, das giftige Schwermetall Quecksilber weiter zu minimieren. Stoffregulierungen hätten in der Vergangenheit positive Innovationen hervorgebracht: „Das europaweite Anwendungsverbot der kurzkettigen Chlorparaffine - ein Kühlmittelzusatz in der Metallverarbeitung - hat in Europa dafür gesorgt, dass viele Prozesse in der Metallverarbeitung heute komplett ohne Kühlschmierstoffe auskommen. Intelligente staatliche Regulierung hilft also, innovative Verfahren marktreif zu machen.“ Ähnlich positiv bewertete der UBA-Präsident das Verbot langlebiger, organischer Schadstoffe. Im Stockholmer-Abkommen sei es in kurzer Zeit gelungen, ein weltweites Verbot hochgiftiger Pestizide wie Chlordan oder DDT und anderer langlebiger, organischer Substanzen durchzusetzen. „Nachhaltige Lösungen ergeben sich aber nicht nur durch internationale Regulierung, gerade Unternehmen können kooperativ zusammen arbeiten“, so Flasbarth. Paradebeispiel ist das so genannte Chemikalienleasing. Hier verdient ein Chemikalienlieferant nicht am Verkauf möglichst vieler Chemikalien, sondern vermietet diese - etwa ein Lösemittel zur Platinenherstellung. Dieses nimmt er dann zurück, um es aufzubereiten und gegebenenfalls erneut anzubieten. Ein Chemikaliennutzer kauft also lediglich die Funktion der Chemikalie nebst fach- und umweltgerechter Entsorgung. Beim Chemikalien-Leasing verdient der Anbieter an seinem Know-how. Das entlastet die Umwelt, da großer Anreiz besteht, weniger Stoffe einzusetzen und der Chemieabfall und Emissionen deutlich verringern. Ein anderes Beispiel ist die Krankenhaushygiene: wo spezialisierte Anbieter Desinfektionsmittel wesentlich effizienter einsetzen. Die Industriestaaten mit ihrer großen Innovationskraft ermutigte Flasbarth, schon heute die Schwellen- und Entwicklungsländern beim nachhaltigen Umgang mit Chemikalien zu unterstützen: „Allein die Massenproduktion unseres Bedarfs an Kleidung und Schuhen in den Schwellen- und Entwicklungsländern verursacht erhebliche Probleme für die globale Umwelt und vor Ort. Wir reiche Länder sollten stärker dafür sorgen, dass wir mit unseren Chemieprodukten und -prozessen auf dem Weltmarkt keine Risiken exportieren, sondern nachhaltige Lösungen.“ 06.10.2011
W Gesundheitliche Beeinträchtigungen W Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Beratungen und/oder medizinische Untersuchungen bei Beeinträchtigungen des Wohlbefindens bzw. der Gesundheit, die möglicherweise auf Schadstoffe im häuslichen Umfeld oder am Arbeitsplatz zurück zu führen sind, führen beispielsweise durch: B Umweltmedizinische Beratungsstelle Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene Universität Freiburg, Breisacher Str. 115 b, 79106 Freiburg Tel.: 0761/270-82010, -83290, -82750, -82060 B Umweltmedizinische Ambulanz Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin des Universitätsklinikums, Voßstr. 2, 69115 Heidelberg Tel. 06221/560, /-565584, /-568761 oder /-565133 B Ambulanz für Allergologie, Umweltmedizin und Berufsdermatologie Verdacht auf Luftbelastungen am Arbeitsplatz oder in Wohnräumen? Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim; Tel. 0621/383-2282 B Landesgesundheitsamt BW, Ref. Umweltbezogener Gesundheitsschutz Nordbahnhofstraße 135, 70191 Stuttgart, Tel. 0711/90435000 B Fachärzte für Arbeitsmedizin oder für Hygiene und Umweltmedizin Stoffinformationen R Informationen zu chemischen Stoffen (physikalisch-chemische Daten, Informationen zu gefährlichen Eigenschaften, Umwelt- und Verbraucher- schutz, Arbeitsschutz und Ersteinsatzmaßnahmen und Informationen zur stoffrelevanten Gesetzgebung) finden Sie im Internet unter: http://gestis.itrust.de/ www.gefahrstoffe-im-griff.de www.gefahrstoff-info.de LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Postfach 10 01 63 · 76231 Karlsruhe Internet: www.lubw.baden-wuerttemberg.de Hilfestellung für Arbeitgeber und Privatpersonen Allgemeine Hinweise Gefahrstoffe in der Luft am Arbeitsplatz Innenraumbelastungen Bei Verdacht auf eine Luftbelastung durch Gefahrstoffe oderUntersuchung und Bewertung der Raumluft bei begründetem Verdacht biologische Arbeitsstoffe sind verschiedene Vorgehensweisenauf eine erhöhte Belastung durch Innenraumschadstoffe wie z. möglich:Messstellen in BW, die im Auftrag von Arbeitgebern eine ErmittlungB. flüchtige organische Verbindungen (VOC), Holzschutzmittel, - eine Messung der Raumluftbelastungund Beurteilung der Konzentration an gefährlichen Stoffen in derFormaldehyd oder Schimmelpilze: - die Untersuchung von Staub- oder MaterialprobenLuft am Arbeitsplatz durchführen: - eine medizinische Untersuchung der betroffenen Personen B (Bestimmung der persönlichen Belastung mittels Blut- oder Urinprobe) B Es wird daher empfohlen, sich im Einzelfall vor Auftragserteilung über mögliche Alternativen zu informieren und bei den in Frage kommenden Anbietern einen Preis-Leistungs-Vergleich vorzunehmen. B ANECO, Institut für Arbeitsschutz GmbH & Co. (A)Beratungen und Messungen in Innenräumen (Büroräume oder Neue Weilheimer Str. 14, 73230 Kirchheim/TeckPrivatwohnungen) durch. Internet: Bundesverband der Messstellen Tel.: 07021/97030-0; Internet: http://www.aneco.de/für Umwelt- und Arbeitsschutz e.V (BUA); www.bua-verband.de/ DEKRA Automobil GmbH (A) Messstelle für Gefahrstoffe B Messstellen In der Regel führen die im Arbeitsschutz tätigen Messstellen auch B Für einige wenige Stoffe/Stoffgruppen gibt es Probenahmesets (z. B. für Im Mittelfeld 1, 76135 KarlsruheHausstaub, Passivsammler für VOC), die dem Auftraggeber selbst die Tel.: 0721/9866450; Internet: http://www.dekra.de/Probenahme ermöglichen. Die Probe wird anschließend ins Labor des Eurofins Institut Jäger GmbH (A)Anbietres gesandt. Ernst-Simon-Str. 2-4, 72072 Tübingen; Tel.:07071/700753Derartige Produkte/Leistungen werden teilweise auch von Apotheken Friedrichstr. 9, 78050 Villingen-Schwenningen; Tel.: 07721/55050angeboten. Robert-Bosch-Straße 18, 78467 Konstanz; Tel.: 07531/50343 B Die nachfolgend genannten Messstellen oder Labore haben ihren Firmensitz, eine Außenstelle oder einen Mitgliedsbetrieb in Baden- Württemberg (BW). B B Internet: http://www.institutdrjaeger.de/unternehmen, die in den Bereichen Innenraumluftqualität und IAS Aktiengesellschaft (A)Schadstoffmessungen (bundesweit) tätig sind: Steinhäuserstr. 19, 76135 Karlsruhe (A) gekennzeichnet. Ein Verzeichnis von akkreditierten MessstellenTel.: 0721/8204320; Internet: http://www.ias-stiftung.de/ B AGÖF - Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. SGS Institut Fresenius GmbH (A)Energie- und Umweltzentrum 1 http://www.bmua.de/pdfs/2013%2009%2020_Messstellenliste_BLU.pdf.Güttinger Str. 37, 78315 Radolfszell; Tel.: 07732/94162031832 Springe-Eldagsen DieEngesserstr. 4 b, 79108 Freiburg; Tel.: 0761/2140460Tel. 05044/97575, Internet: www.agoef.de/ Reihenfolge der aufgeführten B Adressen bildet kein Qualitätskriterium. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. B Unabhängige, ökologisch ausgerichtete Beratungs- und Dienstleistungs- Nach der Gefahrstoffverordnung akkreditierte Messstellen sind mit (bundesweit) finden Sie im Internet unter: B Geroltshäuser Weg 3, 77761 Schiltach; Tel.: 07836/2041 Internet: http://www.institut-fresenius.de/ B Neben den angeführten Stellen gibt es eine Vielzahl weiterer Anbieter Dudenstr. 28, 68167 Mannheim, (mit unterschiedlichen Qualifikationen und Leistungsspektren), die sich mit entsprechenden Problemstellungen befassen. TÜV SÜD Industrie Service GmbH (A) Tel.: 0621/395 620; Internet: http://www.tuev-sued.de/ B Wessling GmbH (A) Hinweise auf weitere Mess- oder Beratungsstellen in Ihrer näherenImpexstr. 5, 69190 Walldorf Umgebung finden Sie ggf. auch in den „Gelben Seiten" desTel.: 06227/82090; Internet: http://www.wesling.de/ Telefonbuchs oder über das Internet. Stand: Januar 2017
Das Projekt "Teilvorhaben 3: Experimentelle Untersuchungen zur Aufklärung zellbiologischer Wirkungen und Validierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Scheitholz-Einzelraumfeuerungen emittieren eine komplexe Mischung aus partikulären und gasförmigen Schadstoffen. Effiziente Minderungsmaßnahmen sind erforderlich, um die potentiell schädlichen Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Klima zu reduzieren. Das übergeordnete Ziel von TeToxBeScheit ist die Erarbeitung einer wissenschaftlich fundierten Grundlage für eine umfassende, praxisrelevante Bewertung marktverfügbarer, primärer und sekundärer Minderungseinrichtungen für Einzelraumfeuerungen. Technische sowie human- und ökotoxikologische Methoden werden hierzu für eine kombinierte Bewertungsstrategie zusammengeführt. Das Vorhaben knüpft somit an die Herausforderungen bezüglich der THG- und Schadstoffminderung für Biomassefeuerungen an und adressiert insbesondere eine aktuell unzureichende Bewertungsgrundlage. In TV 2 erfolgen humantoxikologische Untersuchungen (in-vitro), die es ermöglichen, das Gefährdungspotential einer Exposition gegenüber Verbrennungsaerosolen gesundheitlich zu bewerten. Der Einsatz einer mehrstufigen biologischen Testbatterie in für die Exposition relevanten Zell- und Gewebemodellen des Respirationstraktes ermöglicht die Ableitung möglicher Gesundheitsfolgen. Der Fokus der molekularbiologischen Analysen liegt auf relevanten mechanistischen Endpunkten, wie z.B. die Induktion von oxidativem Stress, Freisetzung von Entzündungsfaktoren, Bildung von DNA-Strangbrüchen oder der Identifizierung signifikanter Veränderungen auf Ebene der Genexpression. Die im Projektverlauf generierten humantoxikologischen Daten werden mit physikochemischen Analysen korreliert und in einer Bewertungsmatrix verarbeitet. Die Zielsetzung der Untersuchungen am Universitätsklinikum Freiburg im Verbundvorhaben ist es, eine wissenschaftlich fundierte Bewertungsgrundlage zu schaffen, die der weiterführenden Beurteilung der Effizienz von technischen Minderungseinrichtungen dient und eine Priorisierung von effektiven Maßnahmen zur Emissions- und Schadstoffminderung ermöglicht.
Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Die Mobilisierung von Dendromasse aus Wäldern zur Bioenergiegewinnung ist limitiert. Die schnellwachsende Gattung Salix ist hervorragend geeignet für die Anpflanzung in Kurzumtriebsplantagen und Nutzung des Kernholzes für die Bioenergie. Die Weidenrinde könnte zusätzlich für pharmazeutische Zwecke genutzt werden. Bisher existieren keine Untersuchungen und Korrelationen von pharmakologischen Effekten zu einzelnen bioaktiven Sekundärmetaboliten der Weidenrinde. Auch wurden die Phytopharmaka aus Weidenrinde bisher nur hinsichtlich ihres Salicingehaltes bewertet, während andere Sekundärmetabolite unberücksichtigt blieben. Die Züchtungsprogramme konzentrierten sich bisher auf die Biomasseproduktion und nicht auf bioaktive Substanzen. Deshalb soll in der geplanten Studie die natürliche genetische Biodiversität von Weidenarten genutzt werden, um durch gezielte Kreuzungen unterschiedliche Chemotypen zu generieren, welche hinsichtlich ihrer Bioaktivität bzw. therapeutischen Potentials getestet werden. Im Vorhaben sollen wüchsige Weidenklone mit hohem therapeutischem Potential identifiziert werden, welche zur Nutzung als Phytopharmaka geeignet sind. Zunächst wird das Sekundärmetabolitprofil der Rinde von vielversprechenden Salix-Arten sowie inter- und intraspezifische Kreuzungen bestimmt. Gesamtextrakte von Weidenrindenklonen mit einem unterschiedlichen Chemoprofil werden in humanen Zellassays getestet und zu positiven Wirkungen korreliert. Mögliche Toxizität und ungewollte Wechselwirkungen werden erfasst. Auch wird die Bioaktivität sowie Bioverfügbarkeit der Extrakte in Zellassays und Tierversuchen zu den in der Rinde vorhandenen sekundären Pflanzeninhaltsstoffen korreliert. In weiterführenden Untersuchungen werden die relevanten bioaktiven Komponenten aktivitätsorientiert isoliert und identifiziert. Weidenklone mit dem gewünschten therapeutischen Inhaltsstoffprofil und guter Wachstumsparameter werden generiert.
Das Projekt "Einfluss der Virulenz auf die Neuroinvasion und Neuropathologie bei TBEV Infektionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene durchgeführt. Virale Infektionen des zentralen Nervensystems (ZNS) sind selten. Ist ein Virus in der Lage, eine Infektion im Gehirn zu etablieren, hat dieses häufig verheerende Konsequenzen. Die Faktoren, die die Virusinvasion und -pathogenese kontrollieren, sind nur unzureichend bekannt. Das angeborene Immunsystem, im Speziellen das Typ I Interferon (IFN) System, und die Virulenz des Virus spielen dabei eine wichtige Rolle bei der Pathogenität von Tick-borne encephalitis Virus (TBEV) Infektionen. Wir wollen untersuchen, wie TBEV Stämme mit unterschiedlicher Pathogenität die antivirale Antwort in der Peripherie sowie im zentralen Nervensystem beeinflussen. Durch die Infektion von Mäusen soll die Virusreplikation und Verbreitung untersucht werden. Zyotkine, Chemokine und IFN-Antwort sollen in der Peripherie und im zentralen Nervensystem nach Infektion bestimmt werden. Wir wollen Unterschiede im zellulären Tropismus der Viren sowie Einflüsse der angeborenen und erworbenen Immunität untersuchen. Zusätzlich wollen wir untersuchen, ob es zu unterschiedlichen antiviralen Abwehrreaktionen in verschiedenen Gehirnregionen kommt. Mäuse mit Defekten in peripherer oder ZNS spezifischer IFN-Reaktion sollen Aufschluss darüber geben, in wie weit das Typ I IFN die virale Replikation die Virusausbreitung, die Invasion in das Gehirn sowie die Neuropathogenese reguliert. In enger Kooperation mit Top5 sollen verschiedene Varianten des neu isolierten HB171 Stamms auf sein Potential der Neuroinvasion und Neurovirulenz untersucht werden. Ergebnisse des Projektes sollen in die Entwicklung einer neuen effektiven Impfung einfließen. Die vergleichende Analyse soll das Wissen über molekulare Mechanismen der TBEV Infektion und Abwehr vermehren und so die Voraussetzung schaffen, potentielle Targets für eine Therapie zu identifizieren.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Projektkoordination und humantoxikologische Untersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Im Rahmen einer literaturbasierten Studie werden zunächst bestehende Erkenntnisse zur gesundheitlichen Bedeutung von Holz-VOCs und deren bestehender Grenzwerte zusammengestellt. Auf dieser Informationsgrundlage erfolgt anschließend die Durchführung experimenteller Untersuchungen. Die neuartigen Testverfahren sollen auf Basis des gewonnenen Datenmaterials unter Einbeziehung von Tier- und Humandaten Analysen zum Zusammenhang zwischen in-vitro- und in-vivo-Effekten ermöglichen, mit dem Ziel der Entwicklung eines geeigneten Vorhersagemodels zur praktischen gesundheitlichen Bewertung von flüchtigen Bestandteilen aus Holz und Holzwerkstoffen. Durch den Verbund der Partner mit Kompetenzen in den Bereichen experimentelle Toxikologie, Holzforschung und Risikobewertung sowie unter Miteinbeziehung eines projektbegleitenden Expertenausschusses aus Wirtschaft, Forschung und Behörden, erlaubt GesundHOLZ einen die Nutzung betreffenden umfassenden Forschungs- und Entwicklungsansatz. Die Koordination des Verbundprojekts obliegt dem IUK, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung. Weitere Aufgabenbereiche umfassen die Literaturstudie, die experimentelle humantoxikologische Untersuchungen von Holz-VOCs (Zell- und Gentoxizität, mögliche Reizwirkungen an Haut, Schleimhaut und Augen) im Zusammenhang mit den bei der Nutzung von Holz auftretenden VOC-Konzentrationen. Nach einer initialen Adaptierungs- und Etablierungsphase der teils neuartigen Mess- und Testverfahren mittels bekannter Leitsubstanzen aus Holzemissionen (z.B. alpha-Pinen), werden repräsentative Vertreter von Holz und Holzwerkstoffen mit dem entwickelten Methodenrepertoire und auf Grundlage einer emissionsnahen Beprobung auf ihr Gefährdungspotenzial für den Menschen untersucht. Auf Grundlage der generierten Ergebnisse aus den Teilvorhaben I-V erfolgt die regulatorische Bewertung unter besonderer Berücksichtigung einer möglichen Ableitung von praxisnahen Ziel- und Richtwerten.
Das Projekt "ProCycle - Analyse und toxikologische Bewertung von Stäuben aus Recycling- und Verwertungsprozessen von Nanocomposites und Strategien zur Gefährdungsminimierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. An Arbeitsplätzen des werkstofflichen Recycling und der thermischen Verwertung von Nanocomposites (NCs) kann das Einatmen von Stäuben/Fasern oder von Aerosolen langfristig zu chronischen Erkrankungen der Atemwege oder anderer Organe führen. Daher wird im vorliegenden Teilprojekt untersucht, wie sich die beim Recyclingprozess und der thermischen Verwertung anfallenden NC-Stäube und -Aerosole auf die menschliche Zell- und Gewebeintegrität, das Wachstum, die Kommunikation zwischen Zellen oder auf die Integrität der Erbsubstanz auswirken. Als Untersuchungsgegenstand dienen zunächst der Modell-Nanofüllstoff nano-TiO2 sowie darauffolgend zwei weitere technisch relevante Nanofüllstoffe. Es werden Expositionszenarien zur emmissionsnahen Beprobung entwickelt und inhalations-toxikologische Untersuchungen in humanen Zell- und Gewebemodellen mit NC-Stäuben und NC-Aerosolen durchgeführt, die beim Vermahlen und bei der Verbrennung anfallen. Zielsetzung ist es, eine mögliche Aufnahme und Verteilung von Nanopartikeln aus NCs in Zellen und Gewebe zu erfassen, potentiell toxische Effekte der freigesetzten Nanopartikel in vitro zu ermitteln sowie die hierfür zugrunde liegenden zellulären Wirkmechanismen aufzuklären. Auf Grundlage dieser humantoxikologischen Untersuchungen kann ein direkter Bezug zu möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit am Arbeitsplatz geschaffen werden. Die humantoxikologischen Untersuchungen am IUK werden im Rahmen von 4 Arbeitspaketen des Projektes ProCycle durchgeführt. Zunächst erfolgt die Etablierung aller toxikologischen Testsysteme in humanen Zelllinien und 3D Gewebemodellen anhand von ausgewählten Modellsubstanzen. Im Anschluss erfolgen die toxikologischen Untersuchungen definierter Partikelfraktionen aus der Verbrennung und Vermahlung von Nanocompositen. Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Erfassung Zell-, Gewebetoxischer und entzündlicher Effekte sowie auf Mutagenität, als Indiz für die mögliche Entstehung von Krebs.
Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Universitätsklinikum, Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene durchgeführt. Im Verbundprojekt SAUBER+ wird eine umfassende Risikobewertung für Mensch und Umwelt und darauf aufbauend ein Risikomanagement für den Eintrag von Schadstoffen und Krankheitserregern aus Einrichtungen des Gesundheitswesens in den Wasserkreislauf erfolgen. Zentrale Inhalte des Projekts sind die transdisziplinäre Risikocharakterisierung und Technologieüberprüfung, eine Strategie- und Maßnahmenentwicklung sowie innovative Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen. Ergebnis des Projekts wird ein einrichtungs-, einzugsgebiets- und zielgruppenspezifischer Maßnahmenkatalog sein. Das IUK wird in AP1.1 entsprechend den Ergebnissen der stofflichen Bilanzierung von Antibiotika in der Ortenauklinik durch das IUC Abwässer mikrobiologisch kulturell auf Antibiotika-resistente Bakterien untersuchen sowie kulturunabhängig Antibiotika-Resistenzgene molekularbiologisch aus Abwasser-Matrices nachweisen. Die Messungen erfolgen zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Das IUK wird mittels der entwickelten Techniken auch in AP2.2 den Effekt verschiedener Technologien zur Abwasseraufbereitung auf eine Reduktion von Resistenzgenen anwenden. Weiterhin werden in AP1.2 und 2.3 gewonnene Kenntnisse zu Antibiotikaresistenzgenen eingebracht. Vorarbeiten zum mikrobiologischen Nachweis Antibiotika-resistenter Bakterien im Abwasser Erarbeitung von (RT) PCR-Nachweismethoden von Resistenzgenen aus der Abwasser-Matrix. Durchführung von Messungen in der Ortenauklinik und unterschiedlich aufbereiteten Abwässern.
Das Projekt "Entwicklung eines einfachen und schnellen Verfahrens zur Routineprüfung der Reinigungs- und Desinfektionswirkung bei der Aufbereitung thermolabiler Medizinprodukte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Europäische Forschungsgemeinschaft Reinigungs- und Hygienetechnologie e.V. durchgeführt. Ein stetig steigender Anteil von Medizinprodukten ist aus Polymermaterialien gefertigt, die lediglich bei Temperaturen bis 60 C behandelt werden können und deshalb als thermolabil bezeichnet werden. Darüber hinaus weisen z.B. flexible Endoskope und andere minimal invasive Instrumente eine komplexe Geometrie mit z.B. innen liegenden Kanalsystemen auf und erfordern besondere Sorgfalt bei der Aufbereitung. Aufgrund der Thermolabilität können bei der Aufbereitung dieser Medizinprodukte nicht die üblichen sicheren thermischen Verfahren verwendet werden, sondern es müssen chemische oder chemothermische Verfahren zur Desinfektion und Sterilisation angewendet werden. Für die Überwachung der Desinfektionswirkung werden üblicherweise Keimindikatoren mit Enterococcus faecium eingesetzt, deren Auswertung zeitaufwendig und kostspielig ist. Einfach einsetzbare Routineprüfverfahren, die eine zeitnahe Beurteilung erlauben, existieren bislang nicht. Ein neues wfk-Projekt fokussiert deshalb die Entwicklung eines einfachen Schnellindikatorsystems zur zeitnahen Routineprüfung und Dokumentation chemothermischer Reinigungs- und Desinfektionsverfahren, die z. B. bei der maschinellen Aufbereitung von flexiblen Endoskopen in sogenannten Reinigungs-Desinfektionsgeräten für Endoskope (RDG-E) eingesetzt werden. Der zu entwickelnde Prüfmonitor basiert auf der Verwendung einer zellfreien Präparation 'extremophiler' Enzyme mit einer definierten Stabilität gegenüber den zu prüfenden chemothermischen Aufbereitungsverfahren. Die Enzyme werden im Inneren von PTFE-Schläuchen aufgebracht, die als Surrogatmodell für das Kanalsystem von flexiblen Endoskopen dienen. Bei einer anforderungsgerechten chemothermischen Desinfektion erfolgt eine vollständige Denaturierung der Enzyme, sodass bei einer nachfolgenden Zugabe von chromogenen Substraten keine visuell wahrnehmbare Farbreaktion mehr auftritt. Die Entwicklung des Prüfmonitors erfolgt so, dass die Leistungsanforderungen für den Anzeigebereich 'anforderungsgerechte Desinfektion' den klassischen und normativ vorgegebenen Anforderungen des Prüfkörpermodells nach DIN ISO/TS 15883-5, Anhang I, bzw. Anhang 9 der Leitlinie von DGKH, DGSV, DGVS, DEGEA und AKI entsprechen. Von den Ergebnissen des Projekts profitieren professionelle Aufbereitungsdienstleister, mehr als 2000 Krankenhäuser sowie zahlreiche Praxen in Deutschland. Alleine in den Krankenhäusern werden jährlich etwa 8 Mio. Endoskopaufbereitungen durchgeführt, die mittels des Prüfmonitors einer kontinuierlichen Überprüfung auf anforderungsgerechte Aufbereitungsqualität unterzogen werden können, wodurch die hygienische Sicherheit für Patienten, Anwender und Dritte erhöht wird.
Origin | Count |
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Bund | 35 |
Land | 1 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 33 |
Text | 2 |
unbekannt | 1 |
License | Count |
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geschlossen | 3 |
offen | 33 |
Language | Count |
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Deutsch | 36 |
Englisch | 3 |
Resource type | Count |
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Dokument | 2 |
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Webseite | 10 |
Topic | Count |
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Boden | 25 |
Lebewesen & Lebensräume | 28 |
Luft | 23 |
Mensch & Umwelt | 36 |
Wasser | 26 |
Weitere | 36 |