Das Projekt "DNA-Adduktbildung in Abhaengigkeit von der Zusammensetzung der vegetabilischen Oele in der Nahrung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Eine an omega-6 mehrfach ungesaettigten Fettsaeuren reiche Nahrung hat einer finnischen Studie zufolge zu einer erhoehten Brustkrebsrate gefuehrt. Diese Fettsaeuren koennen zur Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies fuehren. Sie werden oxidativ ua zu reaktiven alpha, beta-ungesaettigten Carbonylverbindungen abgebaut zB zu Malondialdehyd oder 4-Hydro-2-nonenal. Diese Substanzen bilden DNA-Addukte, sind gentoxisch, mutagen und koennen Krebszellen initiieren. Inzwischen wurden DNA-Addukte des Hydroxynonenals in weissen Blutzellen von Frauen nachgewiesen, die auf Sonnenblumendiaet eingestellt waren. Die Adduktspiegel waren 40 mal hoeher als in einem vergleichbaren Kollektiv mit Rapsoel (einfach ungesaettigte Fettsaeuren). Wir fanden ebenfalls DNA-Addukte in Ratten nach Gabe von Sonnenblumenoel oder Maiskeimoel. Im vorliegenden Projekt sollen Pflanzenoele mit unterschiedlichen Gehalt an einfach und mehrfach ungesaettigten Fettsaeuren ueber Futter an weibliche Ratten gegeben werden, um damit den Einfluss der verschiedenen Fettsaeurediaeten auf die Adduktbildung zu untersuchen.
Das Projekt "Die Bedeutung endogen gebildeten 4-Hydroxy-2-nonenals fuer die Kanzerogenese: Nachweis von DNA-Addukten in Tier und Mensch-Praeventivmassnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Endogene Vorgaenge, insbesondere die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies gelten als eine wesentliche Ursache fuer Krebserkrankungen. Diese Vorgaenge fuehren ua zur Lipidperoxidation, bei der Kanzerogene allen voran Malondialdehyd und Hydroxynonenal (HNE) freigesetzt werden. HNE ist mutagen, gentoxisch, bildet exocyclische DNA-Addukte und ist im Organismus permanent nachzuweisen. Hoehere Konzentrationen werden zB bei entzuendlichen Vorgaengen oder in der Postischaemiephase gebildet. Eine genauere Krebsrisikoabschaetzung ist allerdings derzeit nicht moeglich. Ziel des Projektes ist es, entsprechende DNA-Addukte des HNE als Marker fuer die Krebsinitiation in tierischen und menschlichen Geweben nachzuweisen, um damit die Krebsrisikoabschaetzung zu verbessern. Erst dann sollen Praeventivmassnahmen wie Tocopherol- oder physiologische Selengaben, Nahrungseinwirkungen etc entwickelt und deren Wirksamkeit wieder ueber DNA-Adduktmonitoring geprueft werden. Langfristig ist es das Ziel, die Krebsrate durch Verringerung der endogen bedingten Initiation zu senken.
Das Projekt "Bedeutung alpha, beta-ungesaettigter Carbonylverbindungen fuer die Mutagenese und Kanzerogenese (SFB 172 Molekulare Mechanismen kanzerogener Primaerveraenderungen, Teilprojekt A6)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Würzburg, Institut für Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Alpha, Beta-Ungesaettigte Carbonylverbindungen sind mutagen, gentoxisch kanzerogen und bilden DNA-Addukte. Sie werden endogen und in der Natur (Pflanzen, Abbau von Huminsaeuren etc) gebildet, werden durch Abgase freigesetzt und spielen am Arbeitsplatz eine Rolle. Die Bedeutung fuer die Kanzerogenese ist jedoch derzeit unklar. Ziel des Forschungsprojektes war es, hochempfindliche Methoden fuer den Nachweis exocyclischer DNA-Addukte dieser Verbindungen in tierischen und menschlichen Gewebeproben zu entwickeln, um eine bessere Krebsrisikoabschaetzung durchfuehren zu koennen. Inzwischen liegen hochempfindliche 32P-Postlabellingmethoden fuer den Nachweis von Addukten des Crotonaldehyds (ca 1 Addukt/109 Nukleotide) des Hexenals (ca 3 Addukte/ 109 Nukleotide) und des 4-Hydroxy-nonenals (1 Addukt/107 Nukleotide). Eine vorlaeufige Krebsrisikoabschaetzung fuer 2-Hexenal ergab, dass das Risiko durch Aufnahme von Hexenal ueber Obst und Gemuese unter 1 Tumor pro 100000 Menschen liegt und der bekannte Vorteil pflanzlicher Nahrung das Risiko ueberwiegt.