Das Projekt "BioFAVOR II - Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Der Forschungsverbund im Projekt BioFAVOR II demonstriert die technische Machbarkeit eines neuartigen, einfach skalierbaren und mobil einsetzbaren Low-Tech-Verfahrens zur Umwandlung von Fäkalien aus Komposttoiletten in Produkte, die hygienisch und ökologisch unbedenklich z.B. als Bodenverbesserungsmittel in Landwirtschaft, Gartenbau und Heimgarten einsetzbar sind.
Forschungsansatz:
Einerseits werden die institutionellen, insbesondere genehmigungsrechtlichen Bedingungen für die geplante Innovation und dazu neue Formen der Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteuren ermittelt. Andererseits werden sozial-empirisch möglichst frühzeitig Wünsche von Verbrauchern an das Produkt erhoben, und es wird erfragt, inwiefern es angenommen wird und auf Akzeptanz stößt. Diese Ergebnisse gehen in die technische Ermittlung einer bio-ökonomischen Lösung zur direkten dezentralen Entsorgung von Fäkalien ein.
Hintergrund:
Menschliche Fäkalien stellen einen nahezu ungenutzten Reststoff dar. Gegenwärtig werden diese unter verhältnismäßig hohem Einsatz von Energie und Trinkwasser entsorgt. In Industrieländern wie Deutschland ist der Aufwand für die Entsorgung dann besonders hoch, wenn kein oder nur ein unzureichender Anschluss an ein zentrales Abwassernetz besteht und wenn die Fäkalien nur temporär und in stark variierenden Mengen anfallen, z.B. auf Festivals, Campingplätzen und Großbaustellen. Aufgrund des hohen Gehalts an Pflanzennährstoffen ist jedoch die stoffliche Verwertung von Fäkalien aus diesen dezentralen und stark fluktuierenden Quellen aus ökologischer sowie aus ökonomischer Sicht besonders vielversprechend.
Das Forschungsprojekt 'BioFAVOR II: Entwicklung und Evaluierung einer Demonstrationsanlage für die dezentrale Verwertung menschlicher Fäkalien' wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme 'Neue Produkte für die Bioökonomie' gefördert.
Das Projekt "Nachhaltige Kreislaufführung mineralischer Baustoffe - F236" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Materialprüfungsamt für das Bauwesen, Baustoffe, Centrum Baustoffe und Materialprüfung durchgeführt. Jedes Jahr fallen im Hochbau große Mengen hochwertiger Bauabfälle beim Rück- oder Umbau an. Ein Großteil davon wird ungenutzt deponiert, die verbleibende Menge wird derzeit in einer geringeren Wertigkeit, z.B. als Hinterfüllmaterial im Straßenbau, verwendet. Auf der anderen Seite werden mineralische Baustoffe für den Hochbau nahezu ausschließlich mit natürlichen Rohstoffen hergestellt. Die Grundsätze eines nachhaltigen Stoffkreislaufes werden damit weit verfehlt. Dabei liegen seit einigen Jahren Ergebnisse aus der Forschung wie auch der Praxis vor, die beweisen, dass eine Kreislaufführung aus werkstofflicher Sicht möglich ist. Jedoch bestehen bislang keine ausreichenden Analysen zur Verfügung, mit denen innerhalb des Lebenszyklus eines Bauwerks mineralische Werkstoffe bzw. die Kreislaufführung dieser ausreichend bewertet und mit alternativen Werkstoffen verglichen werden können. Die Umsetzung eines gesamtökologisch und technisch sinnvollen Stoffkreislaufes wird dadurch behindert. Eine Intensivierung des Stoffkreislaufes wird dazu beitragen, Abfallmengen zu minimieren und gleichzeitig natürliche Ressourcen zu schonen. Ziel dieser Arbeit ist es, mit einer Ökobilanzierung den Stoffkreislauf mineralischer Baustoffe und Bausysteme zu bewerten und dessen Defizite aufzuzeigen. Mit Hilfe der geplanten Untersuchung sollen Alternativen und Handlungsvorschläge für die Behebung der Defizite, z.B. in Form geänderter Bauweisen oder Baustoffe, erarbeitet werden. Darüber hinaus wird sowohl die Integration fremder Stoffkreisläufe als auch die Einspeisung mineralischer Bauabfälle in externe Kreisläufe untersucht.