Das Projekt "Hochtemperaturwerkstoffe mit intermetallischen Strukturen (HOTWIN)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Werkstoff- und Fügetechnik durchgeführt. Das beantragte Projekt bezieht sich auf die Anwendung einer energieeffizienten Methode zur Herstellung von neuartigen Refraktärmetalllegierungen mit Schmelztemperaturen oberhalb von 2000 Grad C. Diese bringen das Potential mit sich, in Gasturbinen derzeit eingesetzte Nickelbasis-Superlegierungen mit maximalen Anwendungstemperaturen von etwa 1100 Grad C, zu substituieren. In unserem Ansatz sollen Molybdänbasiswerkstoffe direkt aus einer Mischung elementarer Pulver hergestellt werden, wobei Größe und Verteilung der Mikrostrukturbestandteile gezielt durch die Herstellungsparameter beeinflusst werden. Der ukrainische Partner stellt dafür einen speziell für derart hochschmelzende Werkstoffe konzipierten Zonenschmelzofen zur Verfügung. Die Expertise des deutschen Partners soll dahingehend genutzt werden, die Zusammenhänge zwischen der Mikrostruktur und den Eigenschaften der neuen Werkstoffe zu charakterisieren. Zunächst sollen geeignete, möglichst eutektische Legierungszusammensetzungen aus thermophysikalischen Daten berechnet werden. Zu hochschmelzendem Mo sollen Si, B, Zr, Hf und/oder Ti mit dem Ziel der Optimierung der Eigenschaften (wie Oxidationswiderstand, Kriechresisenz und Bruchzähigkeit) hinzulegiert werden. Ausgewählte Legierungen werden anschließend über das Zonenschmelzverfahren produziert. Für die neuartigen Werkstoffe erfolgt eine eingehende Analyse der mechanischen Eigenschaften im für die Anwendung interessanten Temperaturbereich (von Raumtemperatur bis etwa 1200 Grad C).