In diesem Projekt wurde eine Methode zur Bewertung der Umweltgefährdungspotenziale bei der Gewinnung abiotischer Primärrohstoffe entwickelt. Das Projekt und die entwickelte Methode sollen die Rohstoff- und Ressourcenpolitik darin unterstützen, Rohstoffentnahme, Rohstoffversorgung und Rohstoffnutzung umweltverträglicher zu gestalten. Zudem will das Projekt die wissenschaftliche und politische Diskussion um Rohstoffsicherung, Rohstoffverfügbarkeit und Rohstoffkritikalität um Aspek-te der Rohstoffverfügbarkeit aus Umweltsicht ergänzen. Um das zu erreichen, wurde zunächst ein standortbezogenes Bewertungsmodell erarbeitet. Hierzu wurden 40 Fallbeispiele zu Bergbauvorhaben untersucht und in einem iterativen Prozess die Bewertungsmatrix entwickelt und an den Beispielen getestet. Ausgehend von dem dabei entwickelten Ansatz wurde ein rohstoffbezogenes Bewertungsmodell abgeleitet und beispielhaft auf fünf Rohstoffe ange-wandt. Dieses Modell kann dazu verwendet werden, neben den heute schon in Kritikalitätsanalysen berücksichtigten Aspekten des Versorgungsrisikos auch Umweltgefährdungspotenziale des Bergbaus der Vulnerabilität (Verwundbarkeit) des rohstoffnutzenden Systems gegenüber zu stellen. Zusätzlich wurde in einem begleitenden Prozess ein Bewertungssystem für die Umweltgefährdungspotenziale bergbaulicher Reststoffe entwickelt. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Erörterung ökologischer Grenzen der Primärrohstoffgewinnung und Entwicklung einer Methode zur Bewertung der ökologischen Rohstoffverfügbarkeit zur Weiterentwicklung des Kritikalitätskonzeptes - ÖkoRess" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Während der weltweite Rohstoffbedarf steigt, nimmt die Verfügbarkeit vieler Rohstoffe ab. Die wissenschaftliche und politische Debatte um Rohstoffverfügbarkeit konzentriert sich auf geopoltische, marktbezogene und technische Aspekte der kurz- bis mittelfristigen Rohstoffverfügbarkeit. Eine physische Knappheit, also eine Erschöpfung der Lagerstätten ist im Bereich der mineralischen Rohstoffe nach derzeitigem Kenntnisstand in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Aus umweltwissenschaftlicher Sicht stellt sich aber die Frage, inwiefern die begrenzte Verfügbarkeit von Ökosystemleistungen bzw. die gesellschaftliche Akzeptanz der Umweltauswirkungen der Rohstoffgewinnung die mittel- bis langfristige Rohstoffverfügbarkeit determiniert.Ziel des Vorhabens ist es durch Verbesserung des Kenntnisstands zu aktuellen und zukünftigen ökologischen Risiken der Rohstoffgewinnung die Ressourcenschutzpolitik bei der Erreichung ihres zentralen Ziels, der Reduzierung von rohstoffbezogenen Umweltbelastungen, zu unterstützen. Die Ergebnisse sollen die politische und wissenschaftliche Diskussion um Rohstoffsicherung und Rohstoffverfügbarkeit um Aspekte der Rohstoffverfügbarkeit aus Umweltsicht ergänzen. Hauptergebnis des Vorhabens ist ein fundiertes und praktikables Bewertungssystem, das eine richtungssichere, vergleichende Abschätzung des Umweltgefährdungspotentials unterschiedlicher Rohstoffabbau- und Rohstoffaufbereitungs- und Rohstoff-veredelungsaktivitäten ermöglicht. Das Bewertungssystem soll als Entscheidungshilfe für Interessenten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft dienen, die in Rohstoff- und Ressourcenschutzpolitik involviert sind. Die Anwendbarkeit und Aussagekraft des Bewertungssystems soll in mehreren Fallbeispielen überprüft und diskutiert werden. Ferner soll untersucht werden, wie sich das entwickelte System zur Bewertung der ökologischen Rohstoffverfügbarkeit sinnvoll in ein multifaktorielles Kritikalitätssystem integrieren lässt, das auch die geopolitischen, marktbezogenen und strukturellen Aspekte der Rohstoffverfügbarkeit berücksichtigt. Dieses Gesamtkonzept soll auf ausgewählte Rohstoffe angewandt und die Ergebnisse der Fallbeispiele kritisch diskutiert werden.