Das Projekt "Bodensanierung/Schadstoffentfrachtung und Immobilisierung: Standort Ilsenburg - Sanierung der Kupferhuette Ilsenburg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Clausthal, Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik, Lehrstuhl für Rohstoffaufbereitung und Recycling durchgeführt. Die Kontaminationen metallurgischer Standorte haben verschiedenste Erscheinungsformen. Sie sind verfahrensbedingt und stellen aufgrund der allgemein langen Betriebsgeschichte Altlasten dar, die nach Betriebsschließung wenn erforderlich saniert werden müssen. Um einen solchen Fall handelt es sich bei der 1990 stillgelegten Kupferhütte Ilsenburg des VEB Mansfeld Kombinates, bei der sowohl Kontaminationen durch pyrometallurgische als auch durch hydrometallurgische Prozeßschritte vorliegen. Durch die Aufarbeitung PVC-haltiger Kupferschrotte ergaben sich im Gebäudebereich der Flammofenhalle Belastungen durch polychlorierte Dibenzodioxine und -furane. Infolge von Undichtigkeiten der Elektrolysebäder und des Kellerbodens sickerten schwefelsaure Elektrolytlösungen insbesondere mit hohen Gehalten an Kupfer und Nickel sowie freier Schwefelsäure in den Untergrund der Elektrolysehallen ein. Im Rahmen eines Demonstrationsvorhabens des BMBF, des MLU) SachsenAnhalt und des Landkreises Wernigerode unter der Projektträgerschaft des Umweltbundesamtes wurde die Erarbeitung von Sanierungskonzepten in Auftrag gegeben, die auch auf andere Altlastenstandorte übertragbar sein sollten. Das Konzept für die Sanierung des Untergrundes der Elektrolysehallen, dessen Erprobung geplant ist, wurde im Unterauftrag der CUTEC entwickelt. Beim Abteufen eines Versuchsschachtes wurde bei 3,17 m eine sichtbare grünblaue Kontaminationsschicht mit einer Dicke von ca. 60 mm angetroffen. Durch Röntgendiffraktometeraufnahmen konnte herausgefunden werden, dass Umwandlungen zu basischem Kupfercarbonat Cu2((OH)2 CO3), d.h. dem im Verwitterungsbereich von Kupfersulfidlagerstätten auftretenden Sekundärmineral Malachit, stattgefunden haben. Obgleich sich basische Nickelcarbonate der Form NiCO3 2Ni(OH)2 4H2O, die sog. Zaratite, röntgenographisch nicht nachweisen ließen, ist der Schluß erlaubt, dass auch mit derartigen Umwandlungen gerechnet werden kann. Damit ist festzustellen, daß sich im Untergrund der Elektrolysehallen durch Reaktion der Kupfer und Nickelsulfate mit der carbonatischen Matrix des Terrassenschotters und des verwitterten Ilsenburgmergels 'Lagerstättenbildende Prozesse' abgespielen, die jedoch noch nicht abgeschlossen sind. Im Vergleich zu den klassischen Methoden der Bodensanierung, wie Auskoffern und exsitu-Bodenwäsche, Verfestigung oder Setzen von Spundwänden die ebenfalls im Rahmen der Untersuchungen zur Sanierung des Untergrundes der Eleyktrolysehallen der ehemaligen Kupferhütte Ilsenburg überprüft wurden, ist die Sanierung durch Carbonatisierung eine Alternative mit innovativem Charakter. Wie nachgewiesen wurde, kann durch Injektion von Na2CO3 bzw. NaHCO3 eine vollständige Carbonatisierung der mobilen Kupfer- und Nickelkontaminationen bei einer Dicke der Kontaminationszone von ca. 0,3 m in einem geschätzten Zeitraum von drei Jahren erreicht werden. Voraussetzung für die Realisierung des Sanierungskonzeptes sind genaue Kenntnisse der hydrogeologischen Verhältnisse.
Das Projekt "Evaluierung von ÖPUL Agrar - Umweltmaßnahmen im Hinblick auf Parameter der Bodenfruchtbarkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), Bereich Landwirtschaft durchgeführt. Durch zusätzliche Datenerhebungen und Nachuntersuchungen von archivierten Bodenproben der AGES und der Zuckerforschung Tulln sowie Proben aus anderen Projekten sollen mögliche Effekte von ÖPUL - Maßnahmen evaluiert werden, die eine mittelbare oder unmittelbare Verbesserung des Bodenzustandes betreffen. Dazu zählen insbesondere Reduktion oder Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel Integrierte Produktion (Acker und Weinbau) Begrünung von Ackerflächen Biologische Wirtschaftweise. Dabei wird der Schwerpunkt auf Problembereiche gelegt, die auch in der Mitteilung der EU - Kommission 'Hin zu einer europäischen Bodenschutzstrategie' (2006) und im Entwurf zur europäischen Bodenrahmenrichtlinie genannt werden: Abnahme der organischen Substanz: Bei Hackfrüchten (Zuckerrübe, Kartoffel) sowie bei Silo- und Körnermais wird von einer stark 'humuszehrenden' Wirkung ausgegangen (VDLUFA, 2004). Der Einsatz von ÖPUL - Maßnahmen sollte dieser Tendenz entgegenwirken. Dies kann durch die Erhebung des Status des Humusgehaltes an Standorten mit hohem Anteil der genannten Feldfrüchte in der Fruchtfolge evaluiert werden. Weitere Standortsfaktoren sollen in die Auswertung mit einbezogen werden, soweit verfügbar sollen auch Informationen bezüglich der Bewirtschaftung berücksichtigt werden. Versauerung: Der insgesamt verringerte Betriebsmitteleinsatz hat in Gebieten mit silikatischem Material als Ausgangssubstrat für Böden zu teilweise deutlichen Absenkungen des pH - Wertes geführt (Dersch, 2005). Die ökologische und damit auch produktionsorientierte Relevanz dieses Effekts kann nur in Zusammenschau mit weiteren Parametern, insbesondere der Kationen - Austauschkapazität und der Basensättigung, sinnvoll beurteilt werden. Anorganische Schadelemente - Gesamtgehalte und mobile Gehalte an Kupfer und Zink: Einerseits kann der Einsatz von Kupfersulfat als Fungizid im Weinbau zu einem erhöhten Gesamtgehalt im Oberboden führen. Eine entsprechende Evaluierung dieses Effektes für Österreich ist bis dato nicht erfolgt, eine mögliche ökologische Relevanz kann auf Basis zusätzlicher Bodeneigenschaften wie dem Gehalt an organischer Substanz und der Bodenart beurteilt werden. Andererseits werden in der Schweinemast Futtermittel mit Cu- und Zn - Zusatz verwendet (Windisch und Roth, 2000), was zu einem Anstieg der Gehalte in der Gülle (Windisch et al., 2008) und - bei Applikation auf landwirtschaftlichen Flächen -auch im Boden führen kann. Auch hier liegen keine systematischen Erhebungen vor, mögliche Prädispositionen von Böden oder meliorierende Effekte der ÖPUL - Maßnahmen könnten durch zielgerichtete Untersuchungen abgeschätzt werden. Darüber hinaus sollen auch weitere Standorts- und Bewirtschaftungsfaktoren berücksichtigt werden. Die Anzahl der Stichproben für die einzelnen Parameter wird so angesetzt werden, dass eindeutige, statistisch abgesicherte Aussagen zu den einzelnen Themenbereichen getroffen werden können. usw.