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interkommunalMobil – Nachhaltige Mobilität in ländlichen Regionen und deren Verflechtungsräumen

Das Forschungsprojekt interkommunalMobil hat untersucht, wie interkommunale Kooperationen bei der Erarbeitung von Instrumenten und Konzepten zur Verbesserung ländlicher Mobilität unterstützt und diese Konzepte nachhaltiger gestaltet werden können. Es hat hierfür verschiedene planerische Ansätze und ihre Finanzierung betrachtet und daraus Politikempfehlungen abgeleitet. Diese umfassen u. a. Vorschläge, wie Mobilitätsplanung mit anderen Disziplinen verzahnt und Förderprogramme sowie Finanzierungsstrukturen gestaltet sein sollten, um nachhaltige Mobilitätsangebote in ländlichen Räumen langfristig zu sichern. Zudem wurden bestehende Organisationsformen sowie Netzwerke untersucht und ermittelt, wie diese interkommunale Kooperation unterstützen können. Veröffentlicht in Texte | 92/2025.

NEMo - Nachhaltige Erfüllung von Mobilitätsbedürfnissen im ländlichen Raum

Aufgrund des demographischen Wandels wird es für Landkreise und Gemeinden zunehmend schwieriger, ein Grundangebot an öffentlichen Mobilitätsdienstleistungen wie Bus und Bahn vorzuhalten, ohne die Frage nach notwendiger sozialer Teilhabe, sinnvoller regionaler Wertschöpfung und nicht zuletzt auch realisierbaren Umweltschutzzielen zu stellen. Dabei wird der Mobilitätsbedarf auf dem Land in Zukunft, beispielsweise durch die Ballung von medizinischen Versorgungseinrichtungen und Einkaufszentren in Stadtnähe, weiter zunehmen. Bereits heute stehen die örtlichen Verkehrsbetriebe vor der Herausforderung, die Erreichbarkeit von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Schulen, Gesundheitszentren sowie Freizeitmöglichkeiten aus dem ländlichen Bereich zuverlässig zu gewährleisten. Angesichts dieser Problemlage verfolgt das Forschungsvorhaben NEMo die Entwicklung von nachhaltigen und innovativen Mobilitätsdienstleistungen sowie darauf basierenden Geschäftsmodellen für den ländlichen Raum. Dabei will NEMo neue Mobilitätsangebote schaffen, in denen auch der Bürger zum Mobilitätsanbieter wird. So könnten beispielsweise selten angefahrene Haltepunkte des öffentlichen Personennahverkehrs zusätzlich auch von Privatpersonen mit dem eigenen PKW zur Mitnahme weiterer Personen bedient werden. Durch eine höhere Personenauslastung des privaten PKWs können Versorgungslücken geschlossen und insgesamt das Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen negativen Umweltauswirkungen reduziert werden. Zur Planung und Steuerung dieser neuen ländlichen Mobilität nehmen Informations- und Telekommunikationstechnologien eine Schlüsselfunktion ein. Im Rahmen des Vorhabens werden zunächst spezifische Anforderungen und auch Akzeptanzgrenzen dieser neuen Mobilität erfasst und anschließend in ein rechtskonformes Konzept überführt. Von Beginn an werden Bürger und öffentliche Mobilitätsanbieter in das Projekt eingebunden, damit sich die tatsächlichen Bedürfnisse und Hindernisse frühzeitig erkennen, berücksichtigen und lösen lassen. Ein besonderes Augenmerk liegt hier neben der Koordination und Vernetzung aller Akteure, insbesondere auf der Selbstorganisation der Bürger (z. B. Fahrgemeinschaften und Nachbarschaftsauto). Für die Bereitstellung eines umfassenden und offenen Mobilitätsangebots werden wirtschaftliche, gesellschaftliche und organisatorische Konzepte entwickelt. Diese Konzepte werden in einer vernetzten Plattform für den ländlichen Raum Oldenburg und den Landkreis Wesermarsch zusammengeführt, getestet und im engen Dialog mit den Bürgern bewertet. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt NEMo mit ca. als 1,53 Millionen Euro. Neben den acht beteiligten Lehrstühlen wird das Projekt durch eine Vielzahl assoziierte Partner (Kommunen, Kammern, Unternehmen und weitere Forschungseinrichtungen) unterstützt.

STARK Erforschung, Entwicklung und Demonstration von autonomen wasserstoffbasierten Nahverkehrsfahrzeugen im ländlichen Raum der sächsischen Lausitz

WIR! - Elbe Valley - Mobiles Elbe Valley

Mitfahren und Mitnehmen - Seminar der Akademie Ländlicher Raum, des Kabinettsausschuss Ländlicher Raum und des Zukunftsnetzwerk ÖPNV

Die meisten PKW-Fahrten sind dadurch gekennzeichnet, dass nur eine Person im Auto unterwegs ist – einfach jemanden mitzunehmen, könnte daher manches Verkehrsproblem lösen. Dieses Prinzip Mitfahren und Mitnehmen „funktioniert“ bislang vor allem dort, wo man sich kennt und einfach verabreden kann. Mittlerweile gibt es allerdings viele Möglichkeiten, auch sonst gemeinsame Fahrten zu organisieren: Mitfahrbänke, digitale Tools und Kombinationen daraus sind in unterschiedlicher Form verfügbar. Erfahrungen zeigen jedoch, dass das Einrichten solcher Angebote deutlich einfacher ist als eine dauerhafte Nutzung zu erreichen. Das Online-Seminar „Gemeinsam unterwegs? Mitfahren und Mitnehmen als möglicher Beitrag zur Mobilitätswende" schließt an die Präsenz-Veranstaltung vom Oktober 2023 in Geislingen an der Steige an. Das Land möchte dem Thema „Mitfahren und Mitnehmen“ eine Plattform bieten und gemeinsam mit den Teilnehmenden der Frage nachgehen: Was braucht das Mitfahren zum Erfolg? Verschiedene Beispiele aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden zeigen, wie das Prinzip Mitfahren in der Praxis funktionieren kann. Zudem wird die Meta-Informationsplattform Ridesharing des Landes Baden-Württemberg vorgestellt. Wir laden Sie ein, gemeinsam über die Rolle des Mitfahrens in einer nachhaltigen ländlichen Mobilität zu diskutieren. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich mit dem Thema „Mitfahren und Mitnehmen“ beschäftigen, sich über Probleme und Lösungen austauschen möchten oder Fragen zum Aufbau eines Mitfahrangebots haben. Weitere Informationen finden Sie hier .

Neuigkeiten zur Europäischen Mobilitätswoche - Nr.: 2/2024

Willkommen zur neuen Ausgabe des EMW-Newsletters, die wichtigste Nachricht vorweg: Ab sofort sind Anmeldungen zur diesjährigen EMW auf der offiziellen EMW-Webseite möglich. Wegen der Überarbeitung des Registrierungsportals hat es diesmal etwas länger gedauert. Nähere Informationen finden Sie in der Rubrik „Kurz & Knapp“. In unserem zweiten Newsletter in diesem Jahr schauen wir zurück auf unser gut besuchtes EMW-Online-Seminar am 14. Mai 2024. Die Veranstaltung befasste sich mit Kommunikationsstrategien und dem Umgang mit Konflikten im Kontext der Mobilitätswende. Darüber hinaus stellen wir das UBA-Verbändeprojekt „FamilienRad“ des Vereins Fahrrad & Familie e.V. vor. Unter der Rubrik „Kurz & Knapp“ haben wir diesmal sehr viele spannende Kurznachrichten, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Auf der offiziellen EMW-Webseite tut sich einiges, aber auch auf unserer Internetseite der Nationalen Koordinierungsstelle. Mit zwei Aufrufen wenden wir uns an Sie und bitten um Ihre Unterstützung, die aber natürlich der EMW-Community zugutekommen soll. Wir geben Nachrichten unserer Kooperationspartner weiter und verweisen auch wieder auf den aktuellen Stand verschiedener UBA-Forschungs- und Verbändeprojekte im Bereich nachhaltige Mobilität. Und schließlich gibt es auch noch etwas zu feiern! Unter der Rubrik „Termine“ erfahren Sie, wann das nächste EMW-Online-Seminar stattfindet und wo und wann wir unser EMW-Netzwerktreffen 2024 planen. Merken Sie sich diese Termine schon einmal vor. Viel Spaß bei der Lektüre und weiterhin bei den Vorbereitungen für Ihre EMW 2024 wünscht Ihr Team der Nationalen Koordinierungsstelle am Umweltbundesamt Es ist soweit: Städte, Gemeinden, Landkreise und andere Akteure, die sich an der diesjährigen europaweiten Kampagne im September beteiligen wollen, können sich ab sofort auf der internationalen EMW-Webseite anmelden. Die EU hat das EMW-Registrierungsportal überarbeitet. Das Anmeldeformular wurde neugestaltet, um die Erfassung der geplanten Aktivitäten durch die Kommunen und Akteure zu erleichtern. Es soll auch dabei helfen, die registrierten Aktivitäten besser zu verstehen und gleichzeitig effizienter dokumentieren und auswerten zu können. Wie immer gilt: Die Inhalte, insbesondere die Details zu geplanten Aktionen und Maßnahmen, können jederzeit geändert, angepasst oder ergänzt werden. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie neben den Pflichtangaben – gern sukzessive – auch zusätzliche Informationen eintragen. Sollten Sie Hilfe bei der Registrierung benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Das Factsheet zum Jahresthema „Shared Public Space – Straßenraum gemeinsam nutzen“ steht ab sofort auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Im April 2024 proklamierten das Europäische Parlament, der Rat und die Europäische Kommission feierlich die gemeinsame Erklärung zum Radverkehr . Mobilstationen, E-Quartiersgaragen, Klimamobilitätsplan – noch nie gehört oder noch nicht damit beschäftigt? Dann empfehlen wir den Podcast „Verkehrswende. Einfach. Machen.“. In diesem zeigt die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ( KEA-BW ) mit Fachleuten sowie guten Beispielen, wie Kommunen nachhaltig mobil werden können. Alle Folgen gibt es auf gängigen Plattformen und unter kea-bw.de/podcast-verkehrswende . An dieser Stelle auch nochmal der Verweis auf den Leitfaden "Klimakommunikation im Verkehr" von der KEA-BW, der auf unserem ersten EMW-Online-Seminar vorgestellt wurde. Damit erhalten Städte und Gemeinden, Landkreise, deren Verwaltungen und weitere Behörden eine sehr nützliche Hilfestellung für eine erfolgreiche Klimakommunikation und Umsetzung der Verkehrswende vor Ort. Der FUSS e.V. vergibt in diesem Jahr zum zweiten Mal den Fußverkehrspreis . Am 6. Mai begann die Bewerbungsphase für den Fußverkehrspreis Deutschland Die Unterlagen können bis zum 14. Oktober 2024 per Mail an preis@fuss-ev.de schriftlich eingereicht werden. Im Rahmen des vom UBA geförderten Verbändeprojektes der Allianz pro Schiene „Bahnhöfe als Drehscheiben nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum“ ist ein Handbuch mit Handlungsempfehlungen und Leuchtturmprojekten Apropos Allianz pro Schiene: Der in die EMW eingebettete Tag der Schiene findet in diesem Jahr vom 20. – 22. September statt. Die neue „Tag der Schiene“-Website ist jetzt online. In frischem Gewand werden hier nicht nur die wichtigsten Fragen rund um den Tag der Schiene beantwortet. Sie finden auch den Veranstaltungskalender sowie (über die Veranstalter-Registrierung ) alle wichtigen Informationen für Veranstalter*innen und solche, die es noch werden wollen. Beim EMW-Online-Seminar im März letzten Jahres hatte unsere Kollegin Andrea Kolodziej über das UBA-Forschungsvorhaben „Erarbeitung einer Suffizienzstrategie für den Verkehrssektor und ihre erfolgreiche Kommunikation“ berichtet und die bereits zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte Broschüre „Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität - Leitfaden zur Kommunikation von Suffizienz als Ziel kommunaler Verkehrspolitik“ . Mit dem Projektabschluss Ende Februar 2024 ist nun auch die UBA-Themenseite "Suffizienz im Verkehr" online gegangen. Der Abschlussbericht sowie die dazugehörige Broschüre "Mobilität neu denken" wurden ebenfalls veröffentlicht. Die Fachbroschüre präsentiert die wichtigsten Ergebnisse des Projekts und richtet sich vor allem an Personen aus der Praxis, die an einer kompakten Darstellung interessiert sind, was Suffizienz im Mobilitätsbereich bedeutet, wie weit diese verbreitet ist und wie sie gefördert werden kann. Die neue Folge des EMW-Podcast "Besser verbunden!" aus der vierteiligen Serie „EMW in 60 Minuten“ ist erschienen und gibt praktische Tipps für EMW-Neulinge. Außerdem gibt es eine Sonderfolge zum Thema „Konflikt“ , die im Rahmen des EMW-Online-Seminars „Mobilitätswende kommunizieren – Konflikte lösen“ entstanden ist. Unser EMW-Kurzfilm „Lebendige Straßen: Verkehrsversuche & Spielstraßen – innovative Ideen in der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE“ kann jetzt auch mit englischen Untertiteln angeschaut werden. Aufruf in eigener Sache: Unsere Edda- und Edgar-Parade würde gern in diesem Jahr in einer anderen Stadt auflaufen. Momentan schlummern die tragbaren Maskottchen-Figuren in einer großen Versandbox in Chemnitz und freuen sich auf die Reise direkt von Chemnitz an einen anderen Ort. Bitte sprechen Sie uns an: emw@uba.de Noch ein Aufruf in eigener Sache: Kennen Sie unseren EMW-Designpool ? Und – wenn ja – haben Sie ihn auch schon für eine EMW vor Ort genutzt und einzelne Bausteine entsprechend Ihren Gegebenheiten vor Ort angepasst? Auch unsere anderen Designmaterialien und Druckvorlagen eignen sich als individuell anpassbare Vorlagen. Zeigen Sie doch gern Ihre gelungenen Beispiele beim nächsten EMW-Online-Seminar am 18.06.2024 (siehe unter „Termine“). Mit Ihrer Inspiration helfen Sie anderen Kommunen und Akteuren bei der Gestaltung von Elementen für die EMW-Öffentlichkeitsarbeit. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen an emw@uba.de . Und zu guter Letzt: Das Umweltbundesamt feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag! Dazu gibt es eine schöne Jubiläumsseite und am 15. Juni 2024 ein großes Jubiläumsfest in Dessau. Feiern Sie mit uns! Der Eintritt zu dem Fest ist kostenfrei. Es ist keine Voranmeldung nötig. Übrigens: In der UBA-Geschichte findet sich ein wunderbares Kleinod aus dem Jahr 1981 über den „Autofreien Sonntag“ als Vorläufer der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTS WOCHE. Schauen und hören Sie gern mal rein! Viel Spaß!

Touristische Mobilität im ländlichen Raum

Reisen und Tagesausflüge in ländliche Räume erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Mit mehr als 100 Mio. Ankünften im Jahr 2017 macht der Tourismus im ländlichen Raum 56,5% des Deutschlandtourismus aus, hinzukommen Tagesreisen. Auch wenn dieser Trend für die vergleichsweise strukturschwachen ländlichen Räume wirtschaftlich gesehen wünschenswert ist, bringt der durch den Tourismus generierte Verkehr diverse negative Folgeerscheinungen mit sich. Der Status quo der touristischen Mobilität im ländlichen Raum zeigt, dass dem MIV (PKW, Motorrad und Wohnmobil/Wohnwagen) mit einem Anteil von 83% an den Hauptverkehrsmitteln bei der Anreise im Zeitraum von 2011 bis 2018, die primäre Rolle zukommt. Doch gerade der MIV steht im Konflikt mit einer nachhaltigen Entwicklung des Tourismus und den gesuchten Reisemotiven wie intakte Natur und Erholung. Die durch den Verkehr, insbesondere den MIV verursachten Folgeerscheinungen reichen von Lärm- und Schadstoffemissionen über Flächenverbrauch und -zerschneidung bis hin zu Emissionen von klimaschädlichen Gasen und wirken sich negativ auf Mensch und Umwelt aus. Folglich ist eine Verlagerung der touristischen Mobilität im ländlichen Raum vom MIV auf den ÖV notwendig. Die Mobilitätsangebote vieler ländlicher Regionen sind jedoch nicht oder zu wenig auf die Bedürfnisse von Touristen ausgerichtet, daher bedarf es ganzheitliche Konzepte aus einer Kombination von Push- und Pull-Faktoren, welche einen Umstieg ermöglichen, bzw. beschleunigen. Ein umweltfreundliches, ganzheitliches und bedarfsorientiertes Mobilitätskonzept, welches die Bedürfnisse der Touristen mitberücksichtigt, kann neben der Reduzierung von umwelt- und gesundheitsschädlichen Folgeerscheinungen auch einen Beitrag zur Daseinsvorsorge und gesellschaftlichen Teilhabe leisten, in dem es ein umfangreicheres Angebot bietet, welches durch den Tourismus mit kofinanziert werden könnte. Für eine erfolgreiche Verkehrswende im Tourismus müssen ÖV-Angebote ähnlich attraktiv sein, wie der eigene PKW und eine durchgehende Mobilität während des Aufenthalts gewährleisten, doch auch schon vor der eigentlichen Reise müssen Hürden, die einem Umstieg vom MIV auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel im Weg stehen, ausgeräumt werden. Dabei sind die Erweiterung der Angebote und die Aufwertung der Qualität, Steuerung von Nachfrageströmen, aktive Information zu und aktive Vermarktung von ÖV-Angeboten sowie finanzielle Anreize wichtige Stellschrauben, die zur Attraktivitätssteigerung genutzt werden können. Auf der anderen Seite können Restriktionen und Gebühren den MIV betreffend zu den gewünschten Ergebnissen beitragen. Welche Aspekte entlang der Customer Journey mit Blick auf die ökonomische, ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit dabei zu berücksichtigensind, beleuchtet dieser Beitrag. Quelle: Forschungsbericht

Allianz pro Schiene vergibt erstmals Deutschen Verkehrswendepreis

<p>Allianz pro Schiene vergibt erstmals Deutschen Verkehrswendepreis</p><p>Im Rahmen des vom Bundesumweltministerium (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA) geförderten Verbändeprojekts „Verkehrswende konkret“ hat die Allianz pro Schiene am 06.04.2022 erstmals den „Deutschen Verkehrswendepreis“ vergeben. Prämiert wurden fünf Projekte, die als Leuchtturm-Beispiele ihre Region schon heute lebenswerter machen und daher deutschlandweit Vorbilder für nachhaltige Mobilität sind.</p><p>„Diese Projekte bringen Tempo in die Verkehrswende“, so die anerkennenden Worte des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesumweltministerium, Christian Kühn, in seiner Eröffnungsrede. Darüber hinaus ist den fünf Preisträgern gemeinsam, dass sie verschiedene Verkehrsträger verknüpfen und den Zugang zum Schienenverkehr erleichtern.</p><p>Die fünf Preisträger im Einzelnen</p><p>DasPlusBus-Konzept ist eine Entwicklung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) und schafft seit 2013 großflächig Mobilität im ländlichen Raum. Erstmals wurden landkreisübergreifende Buslinien systematisch im Stundentakt und mit kurzen Umsteigezeiten mit den Regionalzügen verbunden. Mittlerweile fährt der PlusBus bundesweit auf 130 Linien.</p><p>Das Start-Upioki Hamburgsetzt für die sogenannte erste und letzte Meile auf On-Demand-Shuttles als Ergänzung des Nahverkehrs. Die elektrisch angetriebenen Shuttles für bis zu sechs Personen werden individuell per App gebucht und schließen die Lücke zwischen Haltestelle und Haustür am Stadtrand von Hamburg.</p><p>DasFahrradparkhaus Eberswaldebietet auf zwei Stockwerken über 600 Stellplätze und ist mit seiner Holzbauweise ein neuer Blickfang am Eberswalder Hauptbahnhof. Zudem liefert eine Solaranlage auf dem begrünten Dach des Parkhauses grünen Strom für Beleuchtung und das Laden der Batterien von E-Bikes.</p><p>Das kommunale Unterstützungsnetzwerk „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ berät, begleitet, vernetzt und qualifiziert seine Mitglieder in allen Fragen zur kommunalen Mobilitätswende im Rahmen des Mobilitätsmanagements. Drei regionale Koordinierungsstellen unterstützen mittlerweile so mehr als 280 Kommunen und Kreise in ganz Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimagerechten Mobilität.</p><p>DieRoadRailLink-Umschlag- und Transporttechnologie ermöglicht rasch und unkompliziert, mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen: Mithilfe eines vollverzinkten Verladekorbs können auch nicht mit einem Kran zu verladene Lkw-Trailer – diese machen EU-weit 90&nbsp;% aller Lkw-Anhänger aus – auf Güterwaggons verladen werden.</p><p>Weitere Informationen zum Deutschen Verkehrswendepreis und den Preisträgern finden sie auf der<a href="https://www.allianz-pro-schiene.de/wettbewerbe/deutscher-verkehrswendepreis/">Themenseite der Allianz pro Schiene</a>.</p>

NeMo II - Implementierung des Modellprojektes: Neue Mobilitätssysteme und Elektromobilität in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland

Hintergrund: Der demografische und gesellschaftliche Wandel sowie die fortschreitende Säkularisierung geht an den Kirchen im ländlichen Thüringen nicht vorbei, eine Folge zeigt sich in stetig größer werdenden Einzugsgebieten einzelner Pfarrstellen. Für die Gemeindeglieder gehört hingegen eine unmittelbare, pastorale Präsenz oft zum Alltagsleben im Dorf. Das bedeutet, dass Pfarrerinnen und Seelsorger immer häufiger und immer länger werdende Wege zurücklegen. Daraus erwachsen Mobilitätsanforderungen, die einen eigenen Pkw erfordern. Die Mobilitätsanforderungen, die sich aus der Leitung von Gottesdiensten, der seelsorglichen Betreuung und aus den Aufgaben einer Kirchengemeinde ergeben, sind eine Facette im Komplex der Problematik zur Mobilität im ländlichen Raum und Anlass einer Studie: Unter dem Titel 'Neue Mobilitätssysteme und Elektromobilität in Thüringer Kirchenkreisen' (NeMo I) hat das Institut Verkehr und Raum in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und unter Förderung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz ein konkretes Umsetzungskonzept zur Einführung von Elektrofahrzeugen im kirchlichen Verkündigungsdienst entwickelt. Die Grundidee besteht in einer gemeinsamen Nutzung der Fahrzeuge - zur Sicherung der Grundlast einerseits als Dienstfahrzeuge der Kirche und andererseits außerhalb der Dienstzeiten als Carsharing-Angebot für einen erweiterten Nutzendenkreis. Das Institut Verkehr und Raum ist den technischen und organisatorischen Anforderungen an das Betreibermodell nachgegangen, hat Fahrzeugmodelle vorgeschlagen und potentielle Standorte ermittelt. Zudem wurden die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb aufgezeigt und die Einsparung von Treibhausgasen abgeschätzt. Ein wesentliches Ergebnis des Projektes: Die Anforderungen der Pfarrerinnen, Seelsorger und anderen Angestellten der Kirche im Verkündigungsdienst an die dienstliche Mobilität sind außerhalb der Dienstzeiten grundsätzlich mit einem lokalen Carsharing-Konzept vereinbar. NeMo II - die Implementierung des Modellprojektes 'Neue Mobilitätssysteme und Elektromobilitätin der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland' - schließt nun als Nachfolgeprojekt unmittelbar an und setzt die konzeptionellen Überlegungen an vier ausgewählten Standorten um. Zielstellung: Das Institut Verkehr und Raum begleitet die Einführung und den Betrieb von Elektrofahrzeugen an vier Standorten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. In der ersten Phase wird ein Mobilitätsangebot umgesetzt, das die Funktion als alleiniges Dienstfahrzeug der Kirche ausdehnt und die Nutzung einem erweiterten Kreis ermöglicht. Damit können die Menschen in unmittelbarer Nähe der Standtorten auf ein alternatives und individuelles Mobilitätsangebot zurückgreifen. (Text gekürzt)

Touristische Mobilität im ländlichen Raum

Mit mehr als 100 Mio. Ankünften im Jahr 2017 macht der Tourismus im ländlichen Raum 56,5% des Deutschlandtourismus aus, hinzukommen Tagesreisen. Auch wenn dieser Trend für die vergleichsweise strukturschwachen ländlichen Räume wirtschaftlich gesehen wünschenswert ist, bringt der durch den Tourismus generierte Verkehr diverse negative Folgeerscheinungen mit sich. Der Status quo der touristischen Mobilität im ländlichen Raum zeigt, dass dem MIV (PKW, Motorrad und Wohnmobil/Wohnwagen) mit einem Anteil von 83% an den Hauptverkehrsmitteln bei der Anreise die primäre Rolle zukommt. Für eine erfolgreiche Verkehrswende im Tourismus müssen ÖV-Angebote ähnlich attraktiv sein und schon vor der eigentlichen Reise müssen Hürden, die einem Umstieg vom MIV auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel im Weg stehen, ausgeräumt werden. Veröffentlicht in Texte | 78/2020.

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