Das Projekt "Laengsschnittstudie zu gesundheitlichen Auswirkungen des Laerms in Caerphilly (Wales) - Verkehrslaermstudie I" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesgesundheitsamt, Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene durchgeführt. In diesem Bericht werden erste Querschnittsergebnisse einer epidemiologischen Laengsschnittstudie behandelt, die in Caerphilly, Wales, durchgefuehrt wird. Das britische 'Medical Research Council' untersucht in der Stadt die Bedeutung einer Anzahl von bekannten und moeglichen neuen Risikofaktoren fuer koronare (ischaemische) Herzkrankheiten. Unter Verwendung des medizinisch-biochemischen Datenmaterials und eigener Laermerhebungen in der Gemeinde wurden Zusammenhaenge zwischen der Verkehrslaermbelastung und den klinisch bzw. anamnestischen Daten der Untersuchungsteilnehmer statistisch untersucht. Die Zufallsstichprobe umfasst 2.512 45-59 jaehrige Maenner. Der Verkehrslaermimmissionspegel variierte tagsueber zwischen Leq = 51-70 dB(A) (6-22 h, 10 m). Statistisch gesicherte Laermeffekte konnten u.a. beim systolischer Blutdruck, dem Gesamtcholesterin, der Aktivitaet des Gerinnungsfaktors 7 und der Plasma-Viskositaet (Anstiege) sowie beim Hormon Cortisol und der Thrombozytenzahl im Blut (Abfaelle) nachgewiesen werden. Potentielle Stoervariablen wurden weitgehend kontrolliert. In Verbindung mit den prospektiven Laengsschnittergebnissen wird es moeglich sein, Risikobetrachtungen fuer unterschiedlich verkehrslaermbelastete Gruppen durchzufuehren.
Das Projekt "Früherkennung von Mesotheliomen - Retrospektive Studie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin durchgeführt. Anlass/Ziel: Asbest gilt als die primäre Ursache für die Entstehung von malignen Mesotheliomen des Lungenfells, des Bauchfells und des Herzbeutels, die entsprechend nach BK 4105 als Berufskrankheiten anerkannt werden. Des Weiteren kann Asbest auch Lungenkrebs und Kehlkopfkrebs verursachen (BK 4104). In Deutschland, Frankreich, England und anderen Industrienationen ist immer noch infolge der langen Latenzzeiten ein Anstieg der Mesotheliomerkrankungen zu ver zeichnen, obwohl aufgrund der gesetzlichen Regelungen inzwischen die Asbestproduktion und -anwendung eingestellt worden ist. Ziel dieser Studie ist die Prüfung von Mesothelin und weiteren molekularen Markern als potenzielle Tumormarker zur Früherkennung von Mesotheliomen in einem Risikokollektiv ehemals Asbestexponierter der Zentralstelle asbeststaubgefährdeter Arbeitnehmer (ZAs). Das Früherkennungs-Projekt ist zunächst als Pilotstudie geplant. Hierbei handelt es sich um die Fortführung einer Längsschnitt-Studie, die auf Proben von 627 ehemals asbestexponierten Personen zurückgreift, die vor über 10 Jahren im Rahmen der so genannten HRCT-Studie asserviert worden waren. Kooperationspartner des Projektes sind, neben dem BGFA und der Firma FDI (Fujirebio Diagnostics, Inc.; Malvern, PA, USA), das Institut für Arbeitsmedizin der RWTH Aachen, das Deutsche Mesotheliomregister in Bochum und das Institut für Klinische Chemie an den BG Kliniken Bergmannsheil in Bochum. Die Pilotstudie dient als Vorbereitung für eine größere prospektive Studie. Eine derartige Studie würde einen wertvollen Beitrag zur Sekundärprävention von Mesotheliomen liefern und durch die Möglichkeit einer frühen Intervention langfristig auch die Chancen neuer Therapieansätze erhöhen. Mesothelin ist möglicherweise auch ein geeigneter Angriffspunkt für eine Immunotherapie. Methode: Bestimmung von Mesothelin und weiteren Tumormarkern, Ermittlung von Vitalstatus bzw. Todesursache der ehemaligen Studienteilnehmer. Überprüfung und Ergänzung von Mesotheliomdiagnosen über das Deutsche Mesotheliomregister, Bestimmung der statistischen Kenngrößen für die Tumormarker in Hinblick auf die Früherkennung von Krebs.
Das Projekt "Längsschnittstudie über Dosis-Wirkungs-Beziehungen bei kombinierten Belastungen durch Salzstaub, Dieselmotoremissionen und Stickoxide" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin durchgeführt. Im Längsschnitt und in einer weiteren Querschnittstudie an 500 langjährig exponierten Kaliarbeitern werden Dosis-Wirkungs-Beziehungen zwischen Konzentration bzw. Gesamtdosis des inhalierten Kalistaubes und Atemwegsbeschwerden bzw. Lungenfunktionsbefunden unter Berücksichtigung von anderen beruflichen und außerberuflichen Einflussfaktoren untersucht. Die Ergebnisse sollen Grundlagen für die Festlegung von spezifischen arbeitshygienischen Grenzwerten für Kalistäube liefern.
Das Projekt "Epidemiologische Studie zu angeborenen Fehlbildungen in der Umgebung deutscher Leistungsreaktoren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Zentrum für Kinder- und Jugenmedizin, Geburtenregister Mainzer Modell durchgeführt. *In der Studie wurde ein möglicher teratogener Effekt im 10 km-Radius eines Leistungsreaktors im Vergleich mit einer kernkraftwerksfreien Region untersucht. Bei der Durchführung der Kohortenstudie konnte die standardisierte Erfassung wie geplant durchgeführt werden. Systematische Fehler wurden nicht ermittelt. Die Daten sind bezüglich Vollzähligkeit und Vollständigkeit intern validiert und erfüllen auch Kriterien einer externen Validierung. Die Fehlbildungsprävalenz im Studiengebiet ist im Vergleich zur Vergleichsregion nicht erhöht. Diese Aussage besteht auch bei Adjustierung für relevante individuelle Confounder und bei Ausschluss der Deformationen. Es gibt innerhalb der Studienregion keinen negativen Abstandstrend der Fehlbildungsprävalenz zum nächstgelegenen Leistungsreaktor. Diese Aussage besteht auch bei Adjustierung für relevante individuelle Confounder. Von wissenschaftlichem und gesundheitspolitischem Interesse ist der explorativ beobachtete Zusammenhang zwischen einer mütterlichen beruflichen Strahlenexposition in der Frühschwangerschaft und dem vermehrten Auftreten großer Fehlbildungen beim Kind.