Das Projekt "Optimierung/Verifizierung einer Testmethode zum Rückhalt von AFS63 in dezentralen Regenwasserbehandlungsanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Frankfurt University of Applied Sciences - Fachbereich 1 Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik durchgeführt. Niederschlagswasser gehört zum Abwasser und wird teilweise über die getrennte Kanalisation über einfache dezentrale Behandlungsanlagen in Oberflächengewässer eingeleitet. Trifft Niederschlagswasser auf Straßen, Plätze oder Gebäude erfolgt eine Vermischung mit dort vorhandenen Schadstoffen (Schwermetalle, organische Schadstoffe, Mikroplastik). Diese liegen häufig assoziiert oder sorbiert an Partikeln vor. Damit besteht die Möglichkeit, dass sie zum Beispiel in die aufnehmenden Oberflächengewässer gelangen. Gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist die Schädlichkeit von Abwasser so gering zu halten, wie dies bei Einhaltung der jeweils in Betracht kommenden Verfahren nach dem Stand der Technik möglich ist. Aktuell wird ein Anhang zur Abwasserverordnung (AbwV) erarbeitet, der Mindestanforderungen an Niederschlagsabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer definieren und bundeseinheitliche Anforderungen schaffen soll. Die Bewertung dezentraler Behandlungsanlagen wird nach aktuellem Stand der Diskussion über den Parameter 'AFS63' (Abfiltrierbare Stoffe kleiner als 63 Mikro m) erfolgen.
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist eine Testmethode zu entwickeln, welche Randbedingungen für eine bundesweite Zulassung von dezentralen Behandlungsanlagen liefert. Bei der Entwicklung werden bestehende Prüfverfahren des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) berücksichtigt. Das neue Verfahren muss auf die Anforderungen an die Einleitung von Niederschlagswasser in Oberflächengewässer angepasst werden. Die Prüfung der Wirksamkeit des Stoffrückhaltes von Behandlungsanlagen soll über ein reproduzierbares Laborprüfverfahren erfolgen. Untersuchungen zur Auswahl eines geeigneten Prüfmaterials zur Feststoffprüfung bei Sedimentationsanlagen und die Probenaufbereitung sind weiterer Gegenstand des Forschungsprojekts.