Das Projekt "Basales Schmelzen im Grönlandischen Eisschelf und die Auswirkungen auf Meeresspiegelschwankungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bremen, Institut für Umweltphysik, Abteilung Ozeanographie durchgeführt. Basales Schmelzen der Eisschelfe Grönlands (GrIS) ist einer der Hauptquellen für den GrIS Masseverlust und für den Meeresspiegelanstieg. Darüber hinaus ist das beschleunigte Abschmelzen in den letzten 20 Jahren auch durch den Einstrom von wärmerem Wasser in die Fjorde verursacht. Die basalen Abschmelzraten sind jedoch unsicher und offene Fragen bestehen bezüglich der relevanten Prozesse in den Fjorden, und wie viel und wie das Schmelzwasser aus den Fjorden in den Randstrom und weiter in den offenen Ozean gelangt. Diese Unsicherheiten können in Klimamodellen zu Fehlern in der zukünftigen Rolle des Schmelzwassers für die Zirkulation und Wassermassen Verteilung und somit zu Fehlern in der Projektion des regionalen Meeresspiegels führen. Bis jetzt gibt es nicht genügend geeignete Messungen, um Schmelzwasser im Inneren des Ozeans zu quantifizieren und die Pfade zu identifizieren. Wir beantragen hier die Messung von Helium und Neon Verteilungen um zu verfolgen wo und wie viel Schmelzwasser aus GrIS in den Randstrom und ins Ozeaninnere gelangt. Dazu wird eine Prozessstudie am 79N Gletscher durchgeführt sowie Messungen im Randstrom und im Inneren der Labradorsee. Die Ziele sind: (i) Abschätzung der basalen Schmelzwasseranteile im Nah und Fernfeld des 79N Gletschers, und der Menge an Schmelzwasser, die in den Randstrom befördert wird, (ii) Berechnung der Anteile an Schmelzwasser, die aus dem Randstrom in die Labradorsee gelangen, einer der Schlüsselregionen für die Atlantische Meridionale Umwälzbewegung, Abschätzung der Zunahme seit Anfang 2000, (iii) Auswertung von hochauflösenden Modellläufen die mit basalen Schmelzwasserquellen versehen wurden, um die Verteilung des Schmelzwassers und die beteiligten Prozesse zu analysieren und um (iv) die Auswirkungen der zunehmenden Schmelzraten auf die Entwicklung des regionalen Meeresspiegels im subpolaren Nordatlantik abzuschätzen.
Das Projekt "Regionale Atlantikzirkulation im Globalen Wandel - Vorhaben: Beobachtungen, Simulation und Synthese (multi-) dekadischer Schwankungen der Atlantikzirkulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) durchgeführt. Ziel des beantragten Verbundvorhabens ist es, (multi-) dekadische Schwankungen der Atlantikzirkulation als Teil des globalen Wandels zu beobachten, zu simulieren und ihre regionalen Auswirkungen auf gesellschaftliche relevante Prozesse wie Klimawandel, Meeresspiegel und Ökosystem im Atlantischen Raum zu erfassen. Die vier Teilprojekte des GEOMAR bearbeiten zentrale Komponenten: Beobachtungen der Randstromzirkulation und ihrer Änderungen am Westrand des tropischen Südatlantiks im Warmwasserpfad der MOC (TP A1.1). Exportschwankungen am Ausgang der Labradorsee (TP A2.2) mit Beobachtungen durch ein verankertes Array und Schiffsmessungen am Ursprung des Kaltwasserzweiges der MOC. Ozeanmodellierung zur Bedeutung nord- und südhemisphärischer Erzeugungsmechanismen dekadischer Zirkulationsschwankungen und ihrer regionalen Auswirkungen auf Meeresströmungen, Meeresspiegel und marine Umweltbedingungen (TP A3.1). Gekoppelte Modellierung zu Untersuchungen dekadischer Schwankungen der Atlantischen Umwälzbewegung (TP A1.4), mit dem Ziel die Rolle des Antriebs (Wind, Thermohalin) regional und überregional zu verstehen. Arbeitsplanung1) fortlaufende Feldarbeiten mit Verankerungen, Datenanalysen und -bereitstellung 2) Weiterentwicklung und Betrieb der Modelle (Ozeanmodelle und gekoppeltes Klimamodell) für Analysen und zur Bereitstellung von Modellprodukten für den Verbund3) Prozessuntersuchungen mit Beobachtungen und Modell4) Synthese von Modell/Beobachtungen und Veröffentlichung der Ergebnisse.