API src

Found 2 results.

Populationsgenetische Untersuchungen zu Flächennutzung, Verwandtschaftsverhältnis und Isolation einer Population der Zauneidechse (Lacerta agilis) am Nordwestrand der Dölauer Heide (Halle/Sachsen-Anhalt).

Das Projekt "Populationsgenetische Untersuchungen zu Flächennutzung, Verwandtschaftsverhältnis und Isolation einer Population der Zauneidechse (Lacerta agilis) am Nordwestrand der Dölauer Heide (Halle/Sachsen-Anhalt)." wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biologie , Mikrobiologie durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Verbreitung der Zauneidechse in Halle liegt am Rande der Dölauer Heide (Buschendorf 1984, LAU 1998, Meyer et al. 2004). In den Jahren 2005 und 2006 hat sich die Population am Südwestrand der Dölauer Heide schlagartig vermehrt, was für Reptilien im urbanen Bereich außergewöhnlich ist. Unsere Untersuchungen zur Verbreitung der Art im Raum Halle wiesen beträchtliche Lücken zwischen den Vorkommen aus. Die Isolation der Vorkommen konnte auch durch die 1994 durchgeführten Untersuchungen mittels unspezifischer genetischer Analysen (RAPD-Verfahren) belegt werden (Amler et al. 1999). Nun soll nun mit Hilfe moderner molekulargenetischer Untersuchungen (Zauneidechsen spezifische Mikrosatelliten) geprüft werden, wie die Verwandtschaftsstruktur in dem Dölauer Vorkommen mit Massenvermehrung auf der Kleinfläche ist (Vaterschaftstest). Mittels Fang-Wiederfang-Methode soll abgeschätzt werden, wie groß ist die Populationen ist, ihr Reproduktionspotenzial und wie weit sich die Tiere vom Geburtsort entfernen? Ist der Anstieg der Individuenzahlen auf Einwanderer zurückzuführen? Wie groß ist der Grad der Isolation zu benachbarten Populationen? Als Außengruppe zur Abschätzung und Bewertung der genetischen Distanzen wird dazu eine kleine Population im Bahndammbereich von Leipzig-Wahren untersucht. Das Ergebnis der Untersuchungen bringt für den praktischen Naturschutz wichtige Erkenntnisse. Welche Teilhabitate sind zu schützen, zu sanieren oder zu vernetzen? Welche Wirkungen haben landschaftliche Veränderungen auf die Vorkommen? Dabei ist neuerdings großes Interesse an den Untersuchungen aufgekommen, da in einem Teil unserer Untersuchungsfläche die neue Autobahntrasse der Westumfahrung von Halle (A 71) verlaufen soll.

Diversitaet von Amphibien und Reptilien in Oesterreich

Das Projekt "Diversitaet von Amphibien und Reptilien in Oesterreich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Naturhistorisches Museum Wien durchgeführt. Die heutige Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Mitteleuropa wird allgemein als Ergebnis nacheiszeitlicher, also verhältnismäßig junger Ausbreitungsvorgänge aus glazialen Refugialräumen gedeutet. Bei manchen Arten hat die Isolation in unterschiedlichen Refugialräumen zu klar erkennbarer morphologischer Differenzierung von Populationsgruppen geführt, die derzeit als Subspecies bzw. Semispecies aufgefasst werden. Derzeit liegen genetische Untersuchungen für nur wenige Arten vor, wobei österreichische Stichproben meist nur marginale Bedeutung haben. Wie erste Ergebnisse bei Bergeidechsen (Zootoca vivipara), Kreuzottern (Vipera berus) und Grasfröschen (Rana temporaria) beweisen, können in Österreich auch innerhalb sogenannter Subspecies erhebliche genetische Unterschiede beobachtet werden, die wahrscheinlich ebenso auf lang andauernde Isolation in glazialen Refugialräumen zurückzuführen sind. In vorliegenden Projekt soll für insgesamt 5 Reptilienarten (Zootoca vivipara, Podarcis muralis, Lacerta agilis, Anguis fragilis, Vipera berus) und 4 Amphibienarten (Rana temporaria, Rana arvalis, Bufo bufo, Triturus alpestris) eine erste genetische Analyse zahlreicher über das gesamte Bundesgebiet verteilter Stichproben unternommen werden. Ziel der Untersuchung ist es, für diese Arten Hypothesen über deren glaziale Refugialräume aufzustellen und postglaziale Besiedlungswege zu rekonstruieren. Darüber hinaus hat die Kenntnis infraspezifischer Biodiversität hohe Relevanz für den Artenschutz. Wir beabsichtigen, für alle Proben Teile der mitochondrialen Gene -für 12S rRNA und 16S rRNA (insgesamt ca. 950 bp) zu sequenzieren. Bei Arten, bei denen in diesen Abschnitten nur geringe Unterschiede gefunden werden ist vorgesehen, zusätzlich Teile der Kontroll-Region, jenes Abschnittes des mitochondrialen Genoms mit der größten Evolutionsgeschwindigkeit, zu untersuchen. Weiters sollen in Kontaktzonen unterschiedlicher Haplotypen Kerngene mittels allozym-elektrophoretischer Methoden untersucht werden, um Aufschluß über das Ausmaß von Hybridisierung und Genfluss in diesen Gebieten zu erhalten.

1