Das Projekt "Der Wert oeffentlicher Interventionen im Konfliktfall. Multikriterielle Analyse und der Prozess der Negotiation dargestellt an den Problemen des Lago Maggiore" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universite Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut durchgeführt. Im Bereich der multikriteriellen Entscheidungsmethoden - an Problemen angewendet, wo mehrere institutionelle Niveaus beim Entscheidungsprozess eine Rolle spielen - will sich diese Studie mit der Analyse von Gruppenentscheidungen und ihren Dynamiken befassen. Das Hauptziel sollte folgendes sein: die Analyse der Rolle der multikriteriellen Methodik als Instrument zur Entscheidungsfoerderung in einem Prozess der Negotiation und der Konsensfindung unter den beteiligten Akteuren. Die multikriterielle Analyse als iterativer Prozess sollte in einem interaktiven Kontinuum mit dem Negotiationsprozess die Funktion uebernehmen, die Meinungsunterschiede innerhalb der Gruppe zu klaeren, um somit mit Hilfe anderer Theorien (Spieltheorie) die moeglichen Strategien, die potentiellen Kompensationsformen und eine konsensfaehige Loesung zu finden. Eine Fallstudie ueber den Lago Maggiore (Langensee) oder Verbano wird die Empirie und die Praxis neben der Theorie und der Modellbildung stellen. Der Lago Maggiore als ein Element eines enorm grossen Wassersystems und zugleich eine Komponente eines grenzueberschreitenden soziooekonomischen Systems beeinflusst bei extremen Wetterereignissen in bedeutendem Masse seine Bewohner. Die Suche der Loesung dieser Probleme ruft viele Interessen ervor, die sich oft in entgegengesetzten Meinungen widerspiegeln. Es gibt diejenigen, die eine konstante Seewasserhoehe befuerworten (insbesondere diejenigen, die an der Kueste wohnen); es gibt andere, die fuer einen optimalen Abfluss plaedieren (die Bauern und die Wasserkraftwerke von Norditalien, die dieses Wasser benutzen). Dieser Fall wird als ein Problem, das das ganze Wassersystem des Lago Maggiore interessiert, konzipiert. Man wird vorerst alle moeglichen Loesungsalternativen herausfinden (strukturelle Massnahmen, raumplanerische Massnahmen, Bau- und Versicherungsnormen, Regulationsnormen); dann werden die unterschiedlichen Interessengruppen und die damit verbundenen Ziele und Kriterien, die fuer die Bewertung der Alternativen relevant sind, identifiziert. An jener Stelle wird man die multikriterielle Analyse anwenden und mit Hilfe der Spieltheorie werden die moeglichen Strategien der verschiedenen Gruppen bestimmt, um eine konsensfaehige Alternative, oder zumindest einen konsensfoerdernden Weg, zu entnehmen. (Uebernahme des Datensatzes aus der Datenbank FORIS des Informationszentrums Sozialwissenschaften, Bonn)