Das Projekt "Teilprojekt 6: Interaktive Entscheidungsunterstützung zur Ableitung landwirtschaftlicher Adaptationsstrategien an veränderte Klimabedingungen (DSS AGROCLIM-ADAPT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Landschaftssystemanalyse durchgeführt. Der vorausgesagte Klimawandel, der zum einen mit Veränderungen der mittleren Klimawerte und zum anderen mit einer Häufung von Klimaextremen einhergehen wird, wird sich auf Ökosysteme und speziell auf die stark witterungsabhängige Landwirtschaft in vielfältiger Weise auswirken. Belastbare Aussagen, wie sich die zu erwartenden Klimaveränderungen regional auf die Landwirtschaft auswirken werden, ob unter diesen Bedingungen Landwirtschaft unter den sich verschärfenden ökonomischen Rahmenbedingungen wirtschaftlich überhaupt noch betrieben werden kann und wie mögliche Adaptationsstrategien unter Berücksichtigung der vorhandenen Standortpotenziale aussehen könnten, fehlen bisher noch weitgehend. Bisherige Arbeiten bei der Entwicklung landnutzungs- und klimasensitiver Agrar- und Waldökosystemmodelle zeigen, dass die Modelle immer komplexer werden. Das liegt vor allem daran, dass die gerade im Zusammenhang von Klimaänderungen zu beachtenden Wirkungsketten sehr vielfältig sind. Selbst eine überschaubare Änderung in Temperatur, Niederschlag und atmosphärischem CO2 über das Jahr führen zu differenzierten Wirkungen auf das Pflanzenwachstum und die Ökosysteme. Neben den ökologischen Folgewirkungen ist jedoch auch mit gravierenden sozioökonomischen Folgewirkungen zu rechnen. Änderungen der landwirtschaftlichen Produktion bilden Triebkräfte für weitreichende Änderungen nachgelagerter Produktionsbereiche bis hin zur sozialen Struktur. Betroffen sind z.B. die Vermarktung landwirtschaftlicher Güter und mögliche Alternativstrategien der Landwirte, wie z.B. im Tourismus, als Energieerzeuger oder auch durch Leistungen im Umweltschutz. Klimaänderungen werden sich darüber hinaus auch auf die Biodiversität auswirken. Gegenwärtig mangelt es noch an geeigneten Instrumentarien, um die zu erwartenden komplexen Folgen möglicher Klimaänderungen im regionalen Maßstab auf die Landwirtschaft und die ländlichen Räume unter Beachtung der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten abschätzen zu können. Gleichfalls fehlen Instrumente, die es Steakholdern in einem interaktiven partizipativen Entscheidungsprozess ermöglichen, ausgehend von den Ergebnissen einer regionalen Klimafolgenanalyse geeignete ökologisch und sozioökonomisch tragfähige Entwicklungskonzepte bzw. Adaptationsstrategien abzuleiten. Das Teilprojekt DSS AGROCLIM-ADAPT soll diese Lücke schließen. Ziel ist es, unter weitgehender Nutzung der im Verbundprojekt LandCaRe 2020 erarbeiteten Module ein praktisch nutzbares räumlich orientiertes Simulationssystem bzw. Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) aufzubauen und praktisch zu erproben, mit dessen Hilfe es im interaktiven Betrieb möglich wird, die Folgen möglicher Klimaentwicklungen auf die Landwirtschaft und den ländlichen Raum zu analysieren und zu bewerten sowie mögliche Adaptationsstrategien der Landwirtschaft und des Wassermanagements bezüglich ihrer zu erwartenden raum-zeitlichen ökologischen und sozioökonomischen Wirkungen zu untersuchen. usw.
Das Projekt "Teilprojekt: Koordination, Ökologische Indikatoren, Technologiebedarf, Klimadatenbank" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Fachrichtung Hydrowissenschaften, Institut für Hydrologie und Meteorologie, Professur für Hydrologie durchgeführt. Das Vorhaben LandCaRe 2020 (Land, Climate and Resources 2020) behandelt die Auswirkungen regionaler Klimaänderungen auf die Landwirtschaft und landschaftlichen Stoffkreisläufe. Es werden Instrumentarien bereitgestellt, durch die Entscheidungswissen für die Landwirtschaft und weitere Akteure im ländlichen Raum erzeugt werden kann, das zu geeigneten Anpassungsmaßnahmen an regionale Klimaänderungen führt. Kernziel ist ein dynamisches Entscheidungsunterstützungssystem (LandCaRe-DSS), das anhand zweier unterschiedlicher Beispielsregionen entwickelt wird und an weitere Regionen und einzelne landwirtschaftliche Betriebe adaptiert werden kann. Entsprechend den Arbeitsschwerpunkten beinhaltet das DSS ein Klima-, Ökologie- und Ökonomiemodul, ihre GIS-basierte Integration und ein Nachschlagewerk, das erzeugte Ergebnisse verwaltet. Parallel zu diesen Arbeiten werden über einen Kommunikationsprozess Vertreter von landwirtschaftlichen Betrieben und Wirtschaftsbereichen sowie von Fachbehörden und Verbänden in die Entwicklung des DSS eingebunden, um bedarfsbezogene Nutzeranforderungen zu berücksichtigen und die spätere, spezifische Verwertung des DSS und seiner Ergebnisse vorzubereiten. Teilprojekte der TU Dresden: 1.1 Koordination, 1.2 Ökologische Indikatoren, 2.1 Klimadatenbank.
Das Projekt "LandCaRe 2020 Vorsorge und Gestaltungspotenziale in ländlichen Räumen unter regionalen Wetter- und Klimaänderungen - Teilprojekt: Prozessstudien und Sozioökonomische Analysen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode, Institut für Agrarökologie durchgeführt. FAL-AOE: Ziel des Vorhabens ist es, für die deutschen Verhältnisse einzigartige Datensätze zur Wirkung von Klimaparametern auf Fruchtfolgen bereitzustellen, die als Eingangsgrößen für die Agroökosystemmodellierung der andern TP und als Grundlage für die Ableitung von Anpassung der Anpassungsstrategien dienen. FAL-LR: Ziel ist die Analyse der sozio-ökonomischen Auswirkungen regionaler Klimaänderungen auf die Landwirtschaft und Bewertung geeigneter Anpassungsstrategien zur Bereitstellung von Informationen im LandCaRe-DSS. FAL-AOE: Aufarbeitung vorhandener Datensätze für C3-Pflanzen für die Agroökosystemmodellierung; Durchführung eines 2-jährigen Freiland-CO2-Anreicherungsexperiments mit C4-Pflanzen. FAL-LR: Weiterentwicklung des Agrar- und Umweltinformationssystems RAUMIS zur Berücksichtigung des Klimawandels; Modellneukalibrierung; Szenarioanalysen; Ergebnisaufbereitung für das LandCaRe-DSS FAL-AOE: die im Vorhaben erzeugten Datensätze werden unmittelbar für die Entwicklung von Instrumentarien zur Abschätzung von Anpassungsmaßnahmen im ländlichen Raum gegenüber Klimaänderungen verwertbar sein. FAL-LR: Ergebnisse werden spezifisch für Akteure aus Wirtschaft und Verwaltung aufbereitet.
Das Projekt "Teilprojekt: Dynamische Regionalisierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Meteorologisches Institut durchgeführt. Ziel des Teilprojektes 2.3 im Projektverbund LandCaRe2020 ist die dynamische Regionalisierung von Klimamodellvorhersagen zur Erstellung von kleinräumigen, angepassten meteorologischen Eingangsdaten für ein landwirtschaftliches dynamisches Entscheidungsunterstützungssystem. Durch Zeitscheibenexperimente mit dem konvektionsauflösenden LMK (2.8 km atmosphärische Auflösung) in Kombination mit dem Mosaic-Ansatz (Auflösung am Boden 100 m) werden kleinräumige und an die Fragestellung der Nutzer optimal angepasste Klimadatensätze erstellt. Die Arbeiten beinhalten: Erstellung eines Pflichtenhefts für Übergabeprodukte, erste dynamische Regionalisierung mit TERRA-MOSAIK, Vorbereitung von hochaufgelösten LMK-Rechnungen, Durchführung der zweiten dynamischen Regionalisierung durch LMK und TERRA-MOSAIK-Integrationen, Übergabe erster Resultate an Nutzer, weitere LMK-Integrationen, Bewertung der down-scaling-Verfahren, Übergabe aller Daten an Nutzer und Unterstützung bei der Interpretation. Die Ergebnisse fließen in die Klimadatenbank als Basis des dynamischen Entscheidungsunterstützungssystems ein. Die Kombination von LMK mit Mosaic-Ansatz und TERRA-Mosaik steht fortan als hocheffizientes Verfahren zur Regionalisierung von bodennahen Klimavariablen zur Verfügung.