Das Projekt "Aufnahmepotential der Standorte fuer organische Abfaelle als Bestandteil von Landnutzungsoptionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Landeskultur durchgeführt. Die Arbeitshypothese fuer das Vorhaben im Sonderforschungsbereich 'Landnutzungskonzepte fuer periphere Regionen' lautet, dass Landschaften, die nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, auch keine organischen Abfaelle aufnehmen koennen. Im Projektgebiet Lahn-Dill-Bergland soll daher untersucht werden, wie gross das Aufnahmepotential fuer organische Abfaelle in landwirtschaftlich extensiv genutzten Raeumen ist. Im Vordergrund steht dabei anfangs die modellhafte Bearbeitung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs mit dem Ziel der Uebertragbarkeit auf andere Regionen. Fuer die Bewertung des Aufnahmepotentials muessen Naehrstoffe (vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Kalk) und Schwermetalle als persistente Schadstoffe beruecksichtigt werden. Von den Schwermetallen sollen im einzelnen Blei, Cadmium, Zink und Quecksilber naeher untersucht werden. Als Bewertungsinstrumente dienen, neben der Bilanzierung, die Bestimmung von Sorptionsisothermen als Funktion der Bodenart, des Humusgehaltes, der Sesquioxidkonzentration und des pH-Wertes. Anhand der Sorptionsisothermen und der Beruecksichtigung tolerierbarer, humantoxikologischer Grenzwerte von Schwermetallen in der Bodenloesung soll der tolerierbare Festphasengehalt des Bodens quantifiziert werden. Der Vergleich mit den aktuellen Schwermetallgehalten liefert darauf aufbauend das Schwermetallaufnahmepotential bzw. ueber die Schwermetallkonzentration im Kompost/Klaerschlamm das Aufnahmepotential fuer organische Siedlungsabfaelle. Die Uebertragung der Untersuchungen auf andere Landschaftsraeume soll mittels Pedotransferfunktionen in einem Geographischen Informationssystem durchgefuehrt werden, die gleichermassen eine Prognose der Schwermetallmobilitaet bei geaenderter Landbewirtschaftung (z.B. Bodenversauerung) erlauben (Szenarien). Das Verlagerungspotential von Schwermetallen ins Grundwasser (und Oberflaechenwasser) soll dabei mit dem sog. Retardationsfaktor abgeschaetzt werden.