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Bedeutung und Implementierung von 'Störungen' für den Erhalt von Offenlandökosystemen in ansonsten nicht gemanagten (Schutz-) Gebieten

Das Projekt "Bedeutung und Implementierung von 'Störungen' für den Erhalt von Offenlandökosystemen in ansonsten nicht gemanagten (Schutz-) Gebieten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Fachrichtung Landschaftsplanung, Landschaftsökologie in der Landschaftsplanung, Fachgebiet Landschafts- und Vegetationsökologie durchgeführt. Das Vorhaben soll grundlegende Fragen der Landschafts- und Ökosystemdynamik in großflächigen Wildnis- und aktuell naturfernen Wildnisentwicklungsgebieten beantworten, die langfristig durch natürliche Störungen erzeugt oder ggf. durch künstlich eingebrachte Störungen initiiert werden. Es soll geprüft werden inwiefern natürliche Störungsregime in der Lage sind, den Zielkonflikt zwischen Wildnisentwicklung unter Prozessschutzbedingungen und den Erhalt von bedrohten Offenland-Lebensräumen und -Arten zu lösen und klassische Verfahren der Landschaftspflege zu ersetzen. Über die Wirkungen katastrophenartiger Störungsereignisse hinaus soll auch der Einfluss von großen Huftieren/Pflanzenfressern im Sinne der Megaherbivorentheorie untersucht werden, weil sich dem Naturschutz mit der selektiven Ergänzung vorhandener Pflanzenfressergemeinschaften Steuerungspotentiale hinsichtlich des Erhalts von Offenland bieten. Zunächst werden Wildnistyp-spezifische Sukzessionswege von Offenland zu Wald hinsichtlich Geschwindigkeit und der entstehenden Lebensraumtypen mit ihrem Zielarteninventar analysiert. Anschließend werden die Wirkungen von Störungen und das Steuerungspotential durch Pflanzenfressergemeinschaften geprüft, wobei auch Klimawandeleffekte berücksichtigt werden. Die Konsequenzen von Typ-spezifischen Szenarien der Wildnisentwicklung für die langfristige Landschaftsdynamik werden durch räumlich-explizite Computersimulationen geprüft. Die Ergebnisse werden naturschutzfachlich bewertet, wobei die Lebensraumansprüche und die Populationsdynamik von Zielarten offener und halboffener Lebensräume sowie von Übergangsstadien der Waldsukzession im Zentrum stehen. Insbesondere hinsichtlich Generalisierbarkeit und Umsetzbarkeit der Ergebnisse werden Experten konsultiert. Eine anwendungsorientierte Broschüre zu den Projektergebnissen soll auch die Relevanz für die Kosten-effektive Pflege von Offenland in gemanagten Schutzgebieten darstellen.

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