Das Projekt "Einfluss der Landzuschneidung auf die Habitatnutzung von Dachsen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wildbiologische Gesellschaft Muenchen e.V. durchgeführt. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wird in Mecklenburg-Vorpommem zum einen das Strassennetz ausgebaut und erweitert, zum anderen zeichnet sich eine Umwandlung von bisher grossflaechigen in kleinflaechige Nutzungseinheiten ab. Beide Prozesse fuehren zu einer zunehmenden Fragmentierung der Landschaft. Aufgrund seines grossen Raumbedarfs zaehlt der Dachs zu den Arten, die hiervon besonders betroffen sein duerften. Ziel unserer Studie auf Ruegen ist der Entwurf eines Habitatmodells fuer den Dachs, das es erlaubt, Lebensraeume in ihrer Eignung als Dachslebensraum zu bewerten und Effekte von Veraenderungen und Fragmentierung von Lebensraeumen zu prognostizieren. Im Mittelpunkt unserer Arbeiten stehen die Erforschung der Nahrungswahl, Habitatwahl und Raumnutzung. Die bisherigen telemetrischen Beobachtungen deuten darauf hin, dass vielbefahrene Strassen Grenzen individueller Streifgebiete darstellen. Selten befahrene Spurplattenwege, Forststrassen und Wirtschaftswege werden dagegen so gut wie jede Nacht ueberquert. Es zeichnet sich ab, dass die Waldinseln fuer die Dachse auf Ruegen von besonderer Bedeutung sein koennten. Vorlaeufige Analysen der Nahrungswahl bestaetigen, dass Regenwuermer in der Ernaehrung des Dachses die zentrale Rolle spielen.