Das Projekt "AOSGE: The Arctic Ocean System in the Global Environment; deutsches Pilotvorhaben - Teilprojekt: AWI" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung e.V. (AWI) durchgeführt. Im Rahmen der AOSGE-Pilotstudie werden durchgefuehrt: a) Simulationen mit einem gekoppelten Ozean-Meereis-Modell zur Frage der Abhaengigkeiten der grossraeumigen Zirkulationssystem von internen dynamischen und thermodynamischen Prozessen und der Rolle der atmosphaerischen und seitlichen Randbedingungen. b) Arbeiten ueber Art u. Intensitaet der Koppelungsprozesse zwischen den Teilsystemen Meereis-Pelagial-Benthal in der Hocharktis. An Material aus der noerdl. Laptevsee werden Partikelfluss via Zooplankton, mikrobielle Aktivitaet im Benthal sowie Zoobenthosverteilung untersucht. Zusaetzliche Proben und Daten werden im Rahmen ACSYS 1996 erhoben. c) Untersuchung des terrigenen Sedimenteintrags und Corg-Fluss im Spaetquartaer in Kernen vom Laptevsee-Kontinentalhang: 1) Bestimmung der Haupt- und Spurenelemente zur Identifikation von Liefergebiet und Ablagerungsmilieu und 2) mikroskopische Bestimmung der Zusammensetzung und Reife der organischen Substanz. I) Zielsetzung: In numerischen Simulationen mit einem gekoppelten Ozean-Meereis-Modell des Nordpolarmeers soll die Abhaengigkeit der grossraeumigen Zirkulationssysteme von internen dynamischen und thermodynamischen Prozessen und die Rolle der atmosphaerischen und seitlichen Randbedingungen untersucht werden. Arbeitsprogramm: 1. Simulationen des mittleren Jahresgangs bei mittlerer Aufloesung. 2. Erstellung eines optimierten Referenzlaufs, der mittleren Zirkulation und der milleren Tracerverteilungen. 3. Uebergang zu besserer raeumlicher Aufloesung und Anpassung der Parameter. II) Zielsetzung: Ziel der geowissenschaftlichen Untersuchungen ist die zeitlich hochaufgeloeste Rekonstruktion der Aenderungen von Meereisbedeckung, palaeoozeanischer Zirkulation und Palaeoklima im Arktischen Ozean und des angrenzenden Laptev-See-Kontinentalrandgebiets im Spaetquartaer sowie die Quantifizierung des terrigenen und organischen Sedimenteintrags im Arktischen Ozean im Wechsel zwischen Glazial und Interglazial. Arbeitsprogramm: Bestimmung der Tonminerale und Haupt- und Spurenelemente sowie Mazeralanalysen an stratigraphisch eingestuften Sedimentkernen vom Laptev-See-Kontinentalrand. III) Zielsetzung: Biologische Untersuchungen ueber die Intensitaet der pelago-benthischen Kopplungen in der Hocharktis, insbesondere im Norden der Paptewsee, im Bereich des Lomonossovrueckens und in der noerdlichen Barentssee.
Das Projekt "Deutsch-Russische Untersuchungen zur Oekologie der Randmeere der eurasischen Arktis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Polarökologie durchgeführt. Ziel unserer Untersuchungen ist die Erfassung und Beschreibung eines hocharktischen, marinen Flachwasseroekosystems am Beispiel des Sibirischen Laptewmeeres und die Abschaetzung moeglicher Auswirkungen von Umweltveraenderungen (Erwaermung, Eisschmelze, Erhoehung von Suesswasser- und Sedimenteintrag) auf die polare Lebewelt der eurasischen Schelfgebiete. Das Arbeitsprogramm umfasst Benthos- und Planktonuntersuchungen, wobei letztere den Lebensraum unmittelbar unter dem Packeis miteinbeziehen. In einem ersten Schritt wird auf Feldexpeditionen in das Laptewmeer die Struktur der Lebensgemeinschaften mittels traditioneller (Dredge, Kastengreifer, Wasserschoepfer, Bongo, Multinetz) aber auch neu entwickelter Methoden (Untereis-Netz, UW-Endoskopie, digitaler Bildauswertung) beschrieben. Hierbei wird bei der Probennahme sowie bei der Auswertung der Proben eng mit den russischen Kollegen des Zoologischen Instituts St. Petersburg (ZISP) zusammengearbeitet. In einem naechsten Schritt werden an ausgewaehlten Schluesselarten des pelagischen und benthischen Systems prozessorientierte Untersuchungen durchgefuehrt. Hierbei interessieren im wesentlichen die Lebenszyklen, Energieaufnahme- und Umsatzleistungen sowie die Reproduktionsstrategien dieser Tiere als spezifische Anpassungen an die polare Meeresumwelt. Diese Untersuchungen werden im Freilandlabor Kongsfjord auf Spitzbergen durchgefuehrt. In einem letzten Schritt werden gezielte oekophysiologische Untersuchungen an denselben oder nahe verwandten Arten aus dem Laptewmeer durchgefuehrt. Die zusammenfassende Betrachtung der gemeinschaftsanalytischen und oekophysiologischen Ergebnisse wird grundlegende Erkenntnisse ueber die Energiefluss-Muster im Laptewmeer liefern und damit die Ausgangsbasis darstellen fuer eine bio-ozeanographische Modellierung des Systems, die im Anschluss an das laufende Projekt durchgefuehrt werden sollte.
Das Projekt "Der Einfluss der dreidimensionalen Eisstruktur auf die Zusammensetzung und Aktivitaet arktischer Meeresbiozoenosen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Polarökologie durchgeführt. Der Einfluss des raeumlichen Aufbaus des Eises auf die Verteilung der im Eis lebenden Organismen unter Beruecksichtigung von Soletransport, Advektion und Komplexitaet des Solekanalaufbaus soll untersucht werden. Weiterhin wird der Effekt der raeumlichen Nischenbildung durch die Raumstruktur des Eises und der Advektion von Naehrstoffen untersucht. Es soll speziell Ruecksicht auf Faktoren gelegt werden, die auf der Groessenordnung der Organismen operieren, und zu einer heterogenen Verteilung der Organismen im Eis fuehren.