Das Projekt "Laserreinigung von historischen Glasmalereien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Werkstoffwissenschaften durchgeführt. Eine mikrobielle Besiedlung und biogene Zerstoerung von Gebaeuden und historischen Objekten ist ein weitverbreitetes Phaenomen. Ueber die Zusammensetzung dieser Mikroflora bzw. ueber die verschiedenen Korrosionsmechanismen ist wenig bekannt. Die Mikroben, die die Faehigkeit besitzen in diesen Habitat zu leben, muessen an sehr naehrstoffarme und trockene Bedingungen adaptiert sein. Fuer die Erhaltung von historischen Glasscheiben ist es wichtig eine Reinigungsmethode zu entwickeln, die zu einer optimalen Restaurierung dieser Glaeser fuehrt. Mit Hilfe von Laserstrahlen sollen die mikrobiellen Biofilme abgetragen werden. Wichtig ist hierbei, dass eine vollstaendige Abloesung der Oberflaechenablagerung stattfindet bzw. durch den Reinigungsprozess keine erkennbaren Schaeden auftreten. Im Rahmen dieses Projektes werden historische Glasscheiben von 4 verschiedenen Standorten mit unterschiedlichem Alter (30-500 Jahren) untersucht. Parallel dazu werden Glassensoren, welche mit Biofilmsuspensionen der historischen Glaeser inkubiert worden sind, analysiert. Die mikrobielle Gemeinschaft wird in situ mit fluoreszierenden Nucleinsaeurefarbstoffen bzw. durch die Anwendung der In-situ-Hybridisierung mit fluoreszierenden rRNS gerichteten Oligonucleotidsonden charakterisiert. Alle Proben werden mit dem Konfokalen Laserscanning Mikroskop untersucht. Die Auswertung der Oberflaechenbesiedlung erfolgt durch qualitative Beschreibungen der Mikroflora und quantitativen Messungen der Biovolumen und Biofilmdicken. Glassensoren mit Biofilmbewuchs werden mit einem Excimer-Laser unter Verwendung verschiedener Energiedichten und Frequenzen behandelt. Der Reinigungseffekt wird durch den mikroskopischen Vergleich des Biofilmbewuchs vor und nach der Laserreinigung bestimmt.