Das Projekt "Diagnose von Viruskrankheiten im Rahmen der Anerkennung von Anbaumaterial von Kernobst und Entwicklung von Verfahren zur gesunderhaltung von zertifiziertem Material in Reisermuttergärten und Unterlagenbaumschulen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau durchgeführt. Die Bestände der Reisermuttergärten in Deutschland sind in den letzten Jahren durch bestimmte Virus- bzw. Phytoplasmakrankheiten zunehmend gefährdet. Schwerpunkt einer vorbeugenden Bekämpfung sind die Verwendung von virus- und phytoplasmenfreien Pflanzmaterials und die regelmäßige Überprüfung der Bestände auf mögliche Reinfektionen.
Ziele des Projektes sind:
- das Ausgangsmaterial auf bestimmte Virus- und virusähnliche Krankheiten umfassender, schneller, sicherer und kostengünstiger untersuchen zu können,
- das Risikopotential der Ausbreitung vorhandener bzw. eingeschleppter latenter Infektionsherde im Mutterpflanzenbestand zuverlässiger einzuschätzen,
Vermehrungsbestände durch erprobte Screeningverfahren effizienter und sicherer auf Virusfreiheit zuverlässiger überwachen und gesund erhalten können.
Das Teilprojekt des LTZ umfasst dabei folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Ermittlung der Bedeutung einer abiotischen Bodenübertragung latenter Viren (Apple chlorotic leafspot virus, Apple stem grooving virus, Apple stem pitting virus) und des Apfelmosaikvirus
- Ermittlung möglicher Probenahmezeitpunkte und Nachweisgrenzen für ein Kontrollscreening bei Apfel
- Identifizierung von Eintragungsquellen latenter Apfelviren in Reisermuttergärten
- Untersuchung des jahreszeitlichen Verlaufs der Nachweismöglichkeit des Birnenverfalls im Vergleich verschiedener Nachweisverfahren.
Das Projekt "Nachweis und Typisierung von Yersinia spp. aus Lebensmitteln und klinischem Material mittels molekularbiologischer Methoden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Veterinärwesen durchgeführt. Die Yersiniose ist beim Menschen eine nicht allzu schwerwiegende Krankheit, die dennoch in der Schweiz zu den meldepflichtigen Infektionen gehoert und auch als Zoonose nicht ganz unbedeutend ist. Eine Uebertragung des Erregers via Fleisch und Fleischwaren, vor allem vom Schwein, scheint moeglich zu sein. Eine andere Uebertragungsmoeglichkeit ist kontaminiertes Wasser. Vor allem Kinder und aeltere, geschwaechte PatientInnen, sowie immundefiziente Personen koenne schwerwiegend an einer Yersiniose erkranken, die meist neben gastrointestinalen Beschwerden mit einer Pseudoappendizitis einhergeht. Ganz selten sind Komplikationen mit Septikaemie, Arthritis und dem sogenannten Erythema nodosum. Das Schwein ist am haeufigsten mit Y. enterocolitica infiziert. Der Keim befindet sich vor allem im Rachen und im Darm, doch bleibt das Tier in der Regel latent infiziert und zeigt keine klinischen Symptome. Andere Tiere, wie z.B. Chinchilla, Hasen, Kaninchen, Ziegen aber auch Schweine koennen sporadisch an Y. enterocolitica erkranken und zeigen aehnlich wie der Mensch Enteritis und Septikaemien. Die Y. pseudotuberculosis-Erkrankungen manifestieren sich haeufig bei Nagern und zwar in chronischer Form als sogenannte Pseudotuberkulose, bei welcher Organe und Darmlymphknoten haeufig von erbsengrossen, weisslichen Herden durchsetzt sind. Das vorliegende Projekt gliedert sich in folgende Teile: - Aufbau einer Yersinia-Stammsammlung - Nachweis und Bestaetigung von Yersinia-Isolaten mittels PCR: welche Pathogenitaetsfaktoren eignen sich am besten? - Evaluation verschiedener molekularbiologischer Typisierungsmethoden. Projektziele: Bestaetigung und Typisierung isolierter veterinaermedizinischer und lebensmittelmikrobiologischer Yersinia-Isolate mittels PCR und molekularbiologischen Typisierungsmethoden. Beantwortung der Frage:' sind Yersinien, die wir beim Schwein isolieren, identisch (resp. nah verwandt) mit Isolaten aus der Humanmedizin?'. Abstract: Als Referenzlabor fuer Yersiniose hat die Sektion Mikrobiologie des BVET den Auftrag, Yersinien zu sammeln, zu konservieren und zu typisieren. Diese Arbeit hatte das Ziel, eine Typisierungsmethode zu entwickeln, die verschiedene Isolate von Y. enterocolitica zuverlaessig unterscheiden und miteinander vergleichen kann. Ueber 100 Feldstaemme aus verschiedenen Quellen (Lebensmittel, Umwelt, Schweineschlachtkoerpern und klinischen Isolaten von Mensch und Tier) und Laendern (Schweiz, Daenemark und Holland) wurden gesammelt. Pulsed Field Gel Electrophoresis (PFGE) wurde als geeignetste Typisierungsmethode ausgewaehlt und entwickelt, angepasst an das Forschungslabor der Sektion Mikrobiologie. Feld- und Referenzstaemme wurden angezuechtet, die DNA isoliert, mittels Restriktionsenzymen geschnitten und in einem Gel unter pulsierender Spannung laufen gelassen.