Das Projekt "Grundlagenerhebung für das Schutzkonzept Lattenbach - Ereignisanalysen unter besonderer Berücksichtigung der bestehenden Verbauungen (Gdn. Grins und Pians, Bezirk Landeck)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Im Einzugsgebiet des Lattenbaches verläuft die tektonische Grenze zwischen Silvrettakristallin und den Nördlichen Kalkalpen, wodurch großräumige Massenbewegungen auftreten. Die tiefgreifenden Hangbewegungen befinden sich orografisch rechts zur Gänze in der Landecker Phyllitzone (Phyllite und Schiefer), während sie orografisch links im Kalkalpin liegen. Der Lattenbach erodiert den Hangfuß der in Bewegung befindlichen Einhänge, sodass ständig mit hohen Feststoffeinträgen zu rechnen ist. Dies äußert sich in häufig auftretenden viskosen Murgängen. Im Hinblick auf die fortschreitenden Hangbewegungen und die verstärkt auftretenden Schäden an der Staffelung im oberen Mittellauf ist die Erstellung eines Schutzkonzeptes von großer Dringlichkeit. Ziel des Projektes ist die Beurteilung der Erosionsdynamik im Bereich der Hangbewegungen und der ausgedehnten Feststoffquellen. Die Untersuchung konzentriert sich auf Murereignisse. Es soll die Wirkung der Verbauungen auf den Ablauf und die Intensität der Ereignisse beurteilt werden. Die Mobilisierung und der Transport von Feststoffen soll im Zusammenhang mit den Verbauungen erfasst und verschiedene Szenarien abgeleitet werden. Die Szenarien sollen fiktive Ereignisse beschreiben, die auf den Erhebungen aufbauen. Die Ergebnisse der Szenarien sollen für die Schutz- und Maßnahmenplanung herangezogen werden und auf allenfalls erforderliche Sanierungs- und Ergänzungsmaßnahmen bei den bestehenden Verbauungen hinweisen. Die Projektergebnisse bilden neben den Messungen und Ereignisdokumentationen im Rahmen des Monitoring Lattenbach eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage für ein umfassendes Schutzkonzept für die gefährdeten Objekte im Unterlauf.
Das Projekt "Automatische Detektion alpiner Massenbewegungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Alpine Naturgefahren durchgeführt. Alpine Massenbewegungen wie Muren oder Lawinen werde, durch die rasche sozio-ökonomische Entwicklung der alpinen Gebiete, zunehmend zu einer Gefahr für Menschen und Sachwerte. Durch Maßnahmen Siedlungen und Verkehrswege zu schützen, werden die Detektion und Messung von Massenbewegungen eine zusehends wichtige Aufgabe. Dieses Projekt hat zum Ziel eine zuverlässiges Warnsystem zur Erkennung von Muren und Lawinen zu entwickeln, wobei dies durch die Analyse der seismischen Wellen und Infraschallsignale, hervorgerufen von den alpinen Massenbewegungen, erfolgt. Es existieren bereits verschiedene Ansätze Lawinen oder Muren mit Infraschall- und Seismische-Sensoren zu detektieren, jedoch wurde bisher keine Kombination von Seismischen- und Infraschall-Sensoren betrachtet. Außerdem verwenden die meisten aktuellen Messsysteme infraschall oder seismische Arrays um Massenbewegungen zu detektieren, womit teure Aufbauten aus mehreren Sensoren sowie Datenübertragungssysteme erforderlich sind. Das Ziel dieses Projektes ist es, ein System, zu entwickeln, welches mit einer Kombination aus nur einem Seismischen- und einem Infraschall-Sensor, Massenbewegungen mit hoher Genauigkeit direkt am Sensorstandort detektiert und welches sowohl für die Detektion von Muren als auch für Lawinen verwendet werden kann. Dazu muss zunächst ein Detektions-Algorithmus entwickelt werden und dann das Messsystem mit einem Mikrocontroller erweitert werden, der notwendigen Kapazitäten für die Ausführung des Algorithmus direkt am Sensorstandort bietet. Dieses neue System wird dann im Testgebiet Lattenbach sowie im Skigebiet Kitzsteinhorn getestet. GeoExpert bietet als Firmenpartner die notwendigen Verbindungen zu potentiellen Kunden um die Anforderungen an Detektions-Algorithmus sowie Hard- und Software festzulegen und bietet somit optimales Know-how für einen guten Erfolg des Projekts.