Das Projekt "Teilprojekt 3: Zoologie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), Fachbereich Landbau,Landespflege durchgeführt. Das Projekt 'Wilde Mulde - Revitalisierung einer Wildflusslandschaft in Mitteldeutschland (WilMu)' verfolgt das Ziel, die natürliche Fluss- und Auendynamik der Mulde durch eine Reaktivierung hydromorphologischer Prozesse und die Anbindung angrenzender Auen zu verbessern und nachhaltig zu fördern. Mittels eines zwischen den APs harmonisierten study designs (BACI-Design) (siehe Teil A, Kapitel 5) sollen die Auswirkungen der geplanten Revitalisierungsmaßnahmen an der Mulde auf die Biodiversität der semiterrestrischen und terrestrischen Teile des Muldeökosystems (HTW Dresden: Laufkäfer und Fließgewässer-Libellen) erfasst und die zugrundeliegenden Mechanismen für die beobachteten Muster aufgeklärt werden. Es werden die Diversität der Laufkäfer-Artengemeinschaften und der Fließgewässer-Libellen erfasst (Barberfallen, Zeitbasierte Handfänge, Exuvienfunde). Mit Hilfe von Habitatmodellen soll die Bindung an durch die Revitalisierungsmaßnahmen geänderte Habitatstrukturen erfasst werden. Mit Hilfe des gemeinsamen BACI-Designs ist somit geplant, den Einfluss der Uferrevitalisierung auf die funktionale Zusammensetzung der Artengemeinschaften zu quantifizieren. Laufkäfer und Libellen decken dabei aufgrund ihrer Habitatbindung den semiterrestrischen Gradienten ab und besitzen hervorragende Bioindikationseigenschaften. Der Einfluss der Maßnahmen auf den FFH-Erhaltungszustand der Fließgewässer-Libellen (Ophiogomphus cecilia, Gomphus flavipes) wird mit Hilfe der einschlägigen FFH-Bewertungsschlüssel beurteilt.
Die landwirtschaftliche Nutzung beeinflusst die Biodiversität von Acker- und Grünlandflächen. So wirkt sich die Art und Weise der Bodenbearbeitung auf die Artenzahl und die Gesamtzahl an Laufkäfern, Spinnen usw. einer Ackerfläche aus. Diese und andere Arten werden, im Vergleich zu gepflügten Flächen, in besonderer Weise durch die dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung und die Direktsaat gefördert. Im Mittelpunkt der Untersuchungen des LfULG stehen, neben der Ermittlung der Arten- und Individuenzahl, u. a. die Wechselwirkungen zwischen dem Auftreten räuberischer Laufkäferarten und dem Auftreten von Schnecken auf konventionell mit dem Pflug und konservierend (d. h. pfluglos) und in Mulchsaat bestellten Flächen.
Das Projekt "Untersuchung zur ökologischen Bedeutung von Saturo-Weinbergsmauern" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Institutszentrum für Angewandte Forschung durchgeführt. Auf brachgefallene Rebflächen Baden-Württembergs werden in den letzten Jahren verstärkt Trockenmauern wiederhergestellt. Traditionell wird dabei autochthones Material aus behauenen Natursteinen verwendet. Rauhigkeit und natürliches Bruchverhalten der Natursteine erschweren dabei den Bau der Mauern. Das Ausgangsmaterial ist vergleichsweise teuer, der Trockenbau dauerhaft standfester Natursteinmauern ist daher langwierig und erfordert viel Handarbeit und Erfahrung. Dies führt meist zu sehr hohen Baukosten. Eine kostengünstigere Alternative kann die Verwendung von gefärbten und frontseitig behauenen SANTURO-Steinen darstellen. SANTURO ist ein quarzhaltiges Betonprodukt und weisen verschiedene, normierte Höhen auf, mit denen der Mauerbau erheblich einfacher und schneller vonstatten geht. Ihre ökologische Wertigkeit erschließt sich daraus allerdings noch nicht, da die Besiedlung durch Organismen von zahlreichen, abiotischen Ausgangsbedingungen abhängt (Licht, Temperatur, Feuchtigkeit u.a. Faktoren). Bezüglich dieser Faktoren gibt es möglicherweise zwischen Natur- und SANTURO-Steinen relevante Unterschiede, sodass nicht auszuschließen ist, dass es zu Unterschieden in der Besiedlung durch Tiere und Pflanzen und damit der ökologischen Bedeutung kommt. Um dies zu klären werden durch das Institut für Angewandte Forschung in Zusammenarbeit mit dem Büro für Tier- und Landschaftsökologie (Laufkäfer, Myriapoden und Asseln) und Dr. Wolfgang Münch (Ameisen) vergleichende Untersuchungen an Mauern aus Naturstein und SATURO-Steinen durchgeführt. Ziel ist es, Hinweise darauf zu erhalten, ob behauene SANTURO-Steine und aus diesen errichtete Mauern eine ökologisch funktionsfähige Alternative zu Mauern aus Natursteinen darstellen und welchen Beitrag sie zum Erhalt der Biodiversität von Extremstandorten leisten können.
Das Projekt "Teilvorhaben 5: Experimentelle Landnutzung mit C-Speicherung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, Institut für Ökosystemforschung durchgeführt. Ziel des Verbundes 'CarBioCial' ist die Analyse und Simulation der Landnutzungsentwicklung in Abhängigkeit vom Klimawandel und sozio-ökonomischen Entwicklungsprozessen für eine nachhaltige Klimaanpassung sowie Ökosystemservicestabilität im Hinblick auf C-Sequestrierung und THG-Reduktion für Südamazonien. Das Vorhaben an der Universität Kiel hat zum Ziel, die Streu-Abbauraten sowie die Kohlenstoff- und Stickstoffabbauraten in unterschiedlichen Gradienten der drei Teilgebiete des Gesamtprojektes zu ermitteln. Die Zusammensetzung der Bodenfauna und die Relationen zwischen verschiedenen Bodentiergruppen sollen als bioindikatorische Größen der Abbauraten verwendet werden. Daneben wird die Verteilung weiterer Tiergruppen, z.B. Laufkäfer und Kurzflügelkäfer, bestimmt, um daraus ebenfalls Indikatoren für bestimmte Abbauprozesse zu gewinnen. Die Abbauraten werden mit Netzbeuteln unterschiedlicher Maschenweiten untersucht, um mikroorganismische und bodenzoologische Effekte zu differenzieren. Insgesamt werden 300 bis 400 Proben für die Messung der Abbauraten benötigt. Durch die sukzessive Entnahme von Streubeuteln lässt sich die Abbaurate bestimmen. Die Reststreu wird gewogen und die C- und N-Gehalte ermittelt. An den Untersuchungsorten soll die Bodenfauna mit ihren großen Gruppen, z.B. Regenwürmer, Springschwänze, Hornmilbe, quantitativ mit der Extraktionsmethode ermittelt werden. Eine Artidentifikation ist zur Zeit wegen der schlechten taxonomischen Bearbeitung diese Gruppen in den Tropen kaum durchführbar. Die Relationen zwischen den Bodentieren geben ausreichend Aufschluss über die Abbaubedingungen. Bioindikatoren werden außerdem aus Laufkäfern und Kurzflügelkäfer auf Artniveau gewonnen, da hier durch einen Projektleiter sehr gute taxonomische Kenntnisse vorliegen.
Das Projekt "Entwicklung eines Indikatorsystems für Degradationsstadien von Kesselmooren mit Hilfe von Laufkäfern und Spinnen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie, Institut für Biologie, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Ökologie durchgeführt. Due to mostly anthropogenic influence mires in Central Europe are undergoing rapid succession. We tried to indicate five degradation stages of a peculiar type of mires, so-called kettle-hole mires, which are located in the region of terminal moraines left by the pleistocene glaciation until 10,000 B.P. Using a database of more than 12,000 ground beetles belonging to more than 100 species sampled in 25 sites of various degradation, we tried to construct a bioindicatory system by the use of machine learning techniques. Model-tree induction yielded a classifier consisting of three decision-trees which was moderately successful in classifying mires into the correct degradation stage by using information about only nine species, thus breaking down the biotic information to a necessary minimum and creating an extremely parsimonious model. A translation of the decision-trees into fuzzy rule-based models increased bioindicatory efficiency: only one of ten unseen cases used for validation deviated more than one class from the correct degradation stage. At the moment, this model reflects a static picture of kettle-hole mire degradation, confirming what can be said upon macroscopic examination. Future studies must show whether also the more subtle dynamic aspects of mire degradation can be indicated by ground beetle occurrence.
Das Projekt "Teilprojekt: Laufkäfer als mensch-unabhängiges Landschaftsproxy in einem afroalpinen Ökosystem" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Marburg, Fachgebiet Ökologie, Arbeitsgruppe Allgemeine Ökologie und Tierökologie durchgeführt. In diesem Projekt werden Laufkäfer als mensch-unabhängiges biologisches Proxy genutzt, um die Landschaftsgeschichte der Bale Mountains zu rekonstruieren. Im Einzelnen werden i) eine räumlich explizite Rekonstruktion der letztglazialen Temperaturdepression abgeleitet, ii) das derzeitige potentielle Vorkommen von Wäldern in den Bale Mountains aufgezeigt, und iii) die Tabula Rasa Hypothese für die Bale Mountains und das Sanetti Plateau getestet. Für diese Ziele wird eine umfängliche Inventarisierung und Beprobung ausgewählter Laufkäfergruppen vorgenommen und diese phylogeographisch, phylogenetisch und biogeographisch analysiert. Zusätzlich werden subfossile Laufkäfer aus dem Teilprojekt P2 analysiert. Das Projekt trägt entscheidend zu einem Verständnis der Paläoumwelt im letztglazialen Maximum der Afrikanischen Hochländer bei.
Das Projekt "Erfassung der Laufkäfer (Carabidae) in der Kernzone des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Forstbotanik und Forstzoologie, Professur für Forstzoologie durchgeführt. Projektbeschreibung: Im Rahmen des Umweltmonitorings sollen in den 23 erfassungsintensiven Probekreisen der Kernzone des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz die Carabiden erfasst werden. Die Erfassungspunkte basieren auf dem Monitoringkonzept des Biosphärenreservates. Die Bearbeitung umfasst die Installation und Betreuung der Bodenfallen, die Bestimmung und Auswertung der Laufkäfer.
Das Projekt "Tiergemeinschaften urbaner Lebensraeume" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Lehrstuhl Allgemeine Zoologie und Neurobiologie durchgeführt. Hohe Intensitaet anthropogener Einwirkungen - meist vorab wertend Stoerungen genannt - und die mosaikartige Verteilung unterschiedlicher Biotope auf engstem Raum charakterisieren die urbane Tierwelt. Stoeroekologische Forschungsvorhaben untersuchen das Tierleben unter dem Einfluss verschiedenartiger menschlicher Aktivitaeten. Das Habitatsstrukturmosaik im staedtischen Bereich fuehrt Tierarten mit unterschiedlichen Habitatanspruechen zu urbanen Tierlebensgemeinschaften, z.B. charakteristische Laufkaefer- und Singvoegelzoeonosen, zusammen.
Das Projekt "Biodiversität Salzgrünland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Fachrichtung Biologie, Zoologisches Institut und Museum durchgeführt. Aktuelle Felderhebungen zur Erfassung der Verteilungsmuster exklusiver Salz- und Küstenarten der Laufkäfer als Beitrag zur Klärung des Einflusses von Kulturmaßnahmen auf die Biodiversität.
Das Projekt "Faunistischer Vergleich von Intensiv- und Extensiv-Weiden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsinstitut für Biologischen Landbau durchgeführt. Vergleich der Laufkäferfauna von Intensiv- und neu möbilierten Extensiweiden auf drei Betrieben. - In Zusammenarbeit mit Agrofutura.