Das Projekt "Forschungskooperation ELSA: Natur als prägendes und geprägtes Konzept: Der moralische Status von Lebensformen und Lebens-Artefakten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Jena, Lehrstuhl für Angewandte Ethik durchgeführt. Versuche, künstliche Organismen (artificial life) mit Mitteln Synthetischer Biologie zu entwickeln, verändern den Gegenstandsbereich der Biologie - Leben in bestehenden und künftigen Formen. 'Artificial Life' stellt auch die 'thick concepts' von bisher unverfügbarem, 'naturwüchsigem' Leben, den Wert der 'Natürlichkeit' und Natur, sowie den moralischen Status von lebensähnlichen Artefakten in Frage. Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein dynamisches, verfahrensethisches Instrument aus der Sicht einer Angewandten Ethik zur Identifizierung, Beschreibung, Beurteilung und Entscheidung aktueller Fragen der Lebenswissenschaften, wie der Frage nach dem moralischen Status von 'artificial life', zu entwickeln. Das Projekt gliedert sich in zwei Arbeitsbereiche, einen ethisch-philosophischen und einen sozial-rechtlich-politischen Teil. Zunächst muss untersucht werden, ob 'Würde' ein ethisches und politisches Auffangkonzept für die Bewertung von Artefakten und Lebewesen sein kann, wenn der moralische Status von 'Leben' und 'Natur' durch 'artificial life' in Frage gestellt wird (Milestone 1). Bestehende alternative Bewertungskonzepte müssen dann untersucht und in ein dynamisches Bewertungs-Instrument eingearbeitet werden (Milestone 2). Dieses konsensfähige Bewertungsinstrument, bzw. -verfahren, ist Voraussetzung für eine notwendige wissenschaftliche und öffentliche Debatte, welche Umgang und politische Steuerung der Möglichkeiten synthetischer Biologie zum Gegenstand hat (Milestone 3).