Das Projekt "Randomized Free Distribution of Improved Cooking Stoves in Rural Senegal" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. RWI, Kompetenzbereich Umwelt und Ressourcen durchgeführt. In Entwicklungsländern verwendet die Mehrheit der Haushalte Biomasse zum Kochen, meist Holz oder Holzkohle. Die Nutzung dieser Brennstoffe hat unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheitssituation, das verfügbare Einkommen und die Arbeitsbelastung von Frauen. Darüber hinaus kann die Abhängigkeit von Holzbrennstoffen in trockenen Ländern mit einer eher geringen natürlichen Biomasseproduktion wie dem Senegal dazu führen, dass Holz in einer nicht nachhaltigen Weise aus den Wäldern entnommen wird. Vor diesem Hintergrund unterstützt die GIZ in verschiedenen Ländern die Verbreitung sogenannter verbesserter Kochherde, die den Holz- bzw. Holzkohle-Verbrauch pro Mahlzeit erheblich reduzieren sollen. Das RWI evaluiert das Programm verbesserter Herde im Senegal, dessen Schwerpunkt zum Zeitpunkt der Studie die Verbreitung der verbesserten Herde in urbanen Regionen ist. Die GIZ beabsichtigt aber, verbesserte Herde verstärkt auch in ländlichen Regionen Senegals zu verbreiten. Dies eröffnet auf der einen Seite neue Potenziale, denn im Unterschied zu den Städten, in denen im Senegal größtenteils mit Holzkohle und Gas gekocht wird, ist auf dem Land die Feuerholznutzung dominierend. Die gesundheitliche Belastung ist dadurch ebenso wesentlich höher wie die zeitliche Belastung durch Beschaffung des Holzes. Auf der anderen Seite sind die Herausforderungen größer, wird doch das Feuerholz größtenteils nicht gekauft, sondern gesammelt. Dadurch kann sich aus Sicht des Haushaltes die Investition in einen verbesserten Herd in finanzieller Hinsicht nicht so schnell amortisieren wie in der Stadt. Um diese potenziellen Wirkungen der Herdnutzung auf dem Land, aber auch potenzielle Verbreitungsstrategien zu untersuchen, nutzt das RWI einen experimentellen Evaluationsansatz: Im Rahmen eines so-genannten Randomized Controlled Trials erhielten 100 zufällig ausgewählte Haushalte von insgesamt 250, die für eine Baseline-Studie befragt wurden, im November 2009 einen verbesserten Herd. Ein Jahr später wurden die Haushalte wieder besucht und befragt, um dann den Feuerholzverbrauch, ihre Energieausgaben, die Arbeitsbelastung und die Häufigkeit von Atemwegserkranungssymptomen zu untersuchen. Durch das experimentelle Set-up können die ansonsten in nicht-experimentellen Studien üblichen Verzerrungen, die durch Selbstseletion ausgelöst werden, vermieden werden. Außerdem wird untersucht, inwiefern die Haushalte den verbesserten Herd tatsächlich nutzen, den sie kostenlos erhalten haben.
Das Projekt "Vorstudie zur Realisierbarkeit des Projekts: Viel Umwelt fuer wenig Geld - Umweltqualitaet fuer Haushalte mit kleinem Einkommen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Stadt durchgeführt. Maßnahmen der Aufklärung und Motivation zu umweltgerechtem Verhalten können Schichten mit kleinen Einkommen oft nicht erreichen. Wesentliche Gründe hierfür liegen unter anderem in fehlenden finanziellen Spielräumen der Betroffenen, dem Mangel an praktikablen Vorbildern und der Art der Informations-vermittlung. Gleichzeitig bietet umweltgerechtes Verhalten und Entscheiden im Alltag objektiv Potentiale zur finanziellen Einsparung und Erhöhung der Lebensqualität. Die Nutzung dieser Potentiale lässt sowohl einen relevanten Entlastungseffekt für die Umwelt als auch einen Bewusstseinswandel in den angesprochenen Bevölkerungsschichten erwarten. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es daher, wirksame Beratungsangebote und Selbsthilfestrategien für mehr Umweltqualität für Haushalte mit kleinen Einkommen zu entwickeln. Das Ziel soll mit einer fundierten Analyse tatsächlicher Verhaltensoptionen, der Erarbeitung zielgruppengerechter Informationen sowie der Nutzung von Arbeitsformen erreicht werden, die Erfolgskomponenten der 'Offenen Privatgärten' und der 'Tupper-Parties' aufgreifen. Beratene Haushaltsmitglieder werden zu Beratern qualifiziert, um ihrerseits mit dem praktischen Beispiel ihres Modellhaushaltes weitere Haushalte zu beraten und die Qualifizierung weiterer Personen zu initiieren (Schneeballsystem). Es ist Ziel der Vorstudie, das analytische Fundament und basierend darauf die detaillierte Konzeption für das Hauptprojekt zu erarbeiten. Zunächst wird eine Literatur-, Statistik- und Expertenrecherche durchgeführt. Die Auswertung der so gewonnenen Informationen bildet die Basis für die Entwicklung von Interviewleitfäden für Interviews mit Experten und Vertretern der Zielgruppe. Nach Auswahl der Experten und Zielgruppenvertreter werden mit diesen Interviews durchgeführt. Parallel zur Recherche der Experten und Zielgruppenvertreter wird ge-klärt, welche Personen und Institutionen daran interessiert sind, in einem projektbegeleitenden Beirat mitzuwirken. Nach Auswertung der Interviews erfolgt die Darstellung von Verhaltensoptionen und der Gründe für die Nutzung oder Nichtnutzung. Die für das Hauptprojekt vorgesehenen Qualifikationsmaßnahmen für Vertreter von Zielgruppen werden grob konzipiert, ihre Zertifizierbarkeit abgeklärt und der geographische Raum des Projektes definiert. Abschließend wird das förderantragsfähige Konzept für das Hauptprojekt erstellt.
Das Projekt "MOREuroCO - Mobility and Residential Costs: Langfristige Mobilitäts- und Wohnkosten für nachhaltige Wohn- und Betriebsstandorte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Institut für Mobilität & Verkehr - imove durchgeführt. Besonders im Privatbereich werden vielfach individualverkehrsorientierte Standortentscheidungen ohne langfristige Folgenabschätzung getroffen, abseits gut erreichbarer und langfristig leistbarer infrastruktureller Versorgung. Auch Standortentscheidungen von Betrieben und Baulandfestlegungen durch Gemeinden sollten sich vermehrt an Zentren, Versorgungsinfrastruktur und ÖV-Achsen orientieren. Die Summe dieser individuellen Standortentscheidungen verursacht - Reduktion der Lebensqualität (lange Wegzeiten, hohe Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr, usw.) - hohe öffentliche Infrastrukturkosten (Neubau, Erhaltung, Auslastung) - hohe Umweltbelastungen und volkswirtschaftliche Verkehrskosten. Zielsetzung des Projektes: Standortentscheidungen von Bürgern, Bauwirtschaft, Behörden und Unternehmen sollen indirekt in Richtung nachhaltiger Mobilität und Infrastrukturstärkung hin zu Versorgungszentren und ÖV-Achsen beeinflusst werden (Bewusstseinsbildung). Aktionen und Maßnahmen: Leicht verständliche, grafische Aufbereitung der Folgekosten einer Standortwahl: Beispiele zu Wegezeitaufwand und Kostenfaktoren (Mobilität, Bodenpreise, Wohnkosten, Infrastrukturkosten) - Grundlagen für neue Informationsinstrumente zur Erhöhung der Kosten-transparenz und Findung neuer umweltfreundlicher Verkehrsformen und besserer Informationsservices z.B. MORECOServices / Tools in bestehenden Informationssystemen (Verkehrsverbund, SAGIS ) - Einbau der Ergebnisse in bestehende Beratungsangebote, z.B. Wohnberatung des Landes Salzburg - Schaffung und Durchführung von neuen Beratungs- und Schulungsangeboten für z.B. Bauwirtschaft, Behörden und Unternehmen - exemplarische Umsetzung in Planungsprozessen (z.B. REK, Regionalplanung).
Das Projekt "Maßproduktion statt Massenproduktion - Neue Technologien für eine umweltschonende handwerkliche Schuhproduktion" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Handwerkskammer Hamburg, Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik durchgeführt. Mit zwei Innovationsteams aus dem Bereich Orthopädieschuhmacher und Maßschuhmacher wird eine CAM-Lösungentwickelt, die es erlauben wird, preiswerter und schneller orthopädische Schuhe bzw. Maßschuhe herzustellen. Neben der technischen Lösung werden im Rahmen des Projektes zukunftsfähige Produktionskonzepte, also auch Fragen des Einkaufs, des Marketings, der Kooperationen etc. erarbeitet. Das Projekt hat einen ökologischen Baustein: Die ökologischen Kosten der Maßschuhfertigung sollen den ökologischen Kosten der Massenschuhfertigung gegenübergestellt werden.