Das Projekt "Aufnahme, Metabolismus und Bildung nicht-extrahierbarer Rückstande aus 4-Nitrophenol in Pflanzengeweben" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik durchgeführt. Das Xenobiotikum 4-Nitrophenol kann als Industriechemikalie (Ausgangsverbindung für zahlreiche Substanzen) oder als Metabolit von Pflanzenschutzmitteln (z.B. des Insektizids Parathion) in die Umwelt gelangen. Auf Grund seiner physikochemischen Eigenschaften wird es von Pflanzen aufgenommen. Ziel des Vorhabens war es, das Schicksal der Verbindung in Pflanzengeweben zu studieren. Als Modellsysteme dienten dabei neben ganzen Pflanzen (aseptisch auf Hydrokultur gezogen) insbesondere Zellkulturen (Kallus oder Suspension), wobei die untersuchten Pflanzenspezies Sojabohne (Glycine max), Weizen (Triticum aestivum), Karotte (Daucus carota), Kornrade (Agrostemma githago), Windhafer (Avena fatua) und Stechapfel (Datura stramonium) waren. Neben Zuckerkonjugaten (Mono- und Disaccharide, Malonylglucoside) interessierten vor allem sogenannte nicht-extrahierbare Rückstände von 4-Nitrophenol. Bei letzteren stellt man sich kovalente und nicht-kovalente Bindungen zwischen Xenobiotika und unlöslichen pflanzlichen Makromolekülen, wie z.B. Lignin, Cellulose, Hemicellulose und Pektin, vor. Ein weiteres Ziel des Vorhabens war es zu untersuchen, ob Pflanzen als Senke zu Eliminierung von 4-Nitrophenol in der Umwelt fungieren können.
Das Projekt "Methodik zur repräsentativen Erfassung pflanzenverfügbarer Stoffgehalte in Böden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eurofins Umwelt Ost GmbH durchgeführt. A) Problemstellung: Im Hinblick auf den Wirkungspfad Boden-Pflanze bezogene Fragestellungen des vorsorgenden Bodenschutzes und der Fortschreibung von Stoffeinträge begrenzenden Regelungen sind Kenntnisse über pflanzenverfügbare Stoffgehalte in unbelasteten Böden unbedingt erforderlich. Bei der Risikobeurteilung von Stoffanreicherungen in Böden (u.a. hinsichtlich Qualitätsanforderungen an Düngemittel und weitere in den Boden eingebrachte Materialien, Ableitung von Critical Loads, Risikobeurteilung im Rahmen der EU-Stoffbewertung) sind Stoffausträge durch die Ernte zu berücksichtigen. Bislang fehlt es an entsprechenden validen Daten für unbelastete Böden und ihrem Erntegut. B) Ziele des Vorhabens: 1) Ermittlung pflanzenverfügbarer, flächenrepräsentativer Hintergrundgehalte anorganischer und organischer Stoffe in Böden und Ableitung von Hintergrundwerten. Zu untersuchen sind flächenhaft prioritäre Bodenausgangsgesteine (Sande, Geschiebelehme/-mergel, Lösse, Karbonatgesteine, Tongesteine, saure Magmatite/Metamorphite). 2. Untersuchung nach der Ernte). 2) Ermittlung anorganischer /organischer Stoffgehalte in prioritär zu betrachtenden Nahrungs- und Futtermitteln die auf o.g. Böden angebaut werden. 3) Untersuchung des Stofftransfers Boden-Pflanzen unter Berücksichtigung des Luftpfads und ggf. Ableitung von Transferfaktoren. 4) Anhand der ermittelten Stoffgehalte in Böden und der prioritär zu betrachtenden Lebens- und Futtermittel sollen die Ergebnisse des FuE 203 74 275 'Quantifizierung diffuser und nutzungsspezifischer Stoffeinträge in Böden' über verschiedene Eintragspfade validiert werden.
Das Projekt "Die Nahrungswahl von Drahtwürmern (Coleoptera: Elateridae) im Agrarland und ihre Beeinflussung durch Umweltfaktoren analysiert mittels Stabiler Isotope" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Innsbruck, Institut für Ökologie durchgeführt. Einige Drahtwurmarten, vor allem jene der Gattung Agriotes, sind weltweit als bedeutende Schädlinge an verschiedensten Kulturpflanzen bekannt. Es wird angenommen, dass bestimmte Bodenparameter (z.B. Humusgehalt, Feuchte) sowie das Angebot an Unkräutern die Nahrungswahl der Drahtwürmer entscheidend beeinflussen. Im Freiland konnten diese Beziehungen bis heute jedoch nicht nachgewiesen werden. Mit Hilfe der Analyse stabiler Isotope ist dies nun möglich. Anhand der Isotopensignaturen von Drahtwürmern, die in Feld- und Grünlandstandorten in ganz Mitteleuropa gesammelt wurden, wird nun erstmals deren Nahrungsspektrum untersucht. Zusätzliche Laborexperimente ergänzen die Befunde aus dem Freiland und helfen bei ihrer Interpretation. Weiters wird das Nahrungswahlverhalten mit bestimmten Bodenparametern in Beziehung gesetzt, um zu analysieren, ob und in welcher Weise diese die Nahrungswahl der Drahtwürmer und ihr Schadpotential beeinflussen. Die Ergebnisse dieses Projektes liefern neue Einsichten in die Nahrungsökologie von Drahtwürmern und stellen eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung nachhaltiger Regulationsmaßnahmen dar.