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Mehrwertsteuer ökologisch und sozial gestalten

Null Prozent auf pflanzliche Grundnahrungsmittel und öffentlichen Verkehr Das Umweltbundesamt (UBA) schlägt vor, die Mehrwertsteuer stärker an ökologischen und sozialen Kriterien auszurichten. Kern des „Entlastungspaket Klima und Umwelt“ ist es, pflanzliche Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Getreideerzeugnisse und pflanzliche Öle und den öffentlichen Personenverkehr ganz von der Mehrwertsteuer zu befreien. Dies entlastet die privaten Haushalte um rund sechs Milliarden Euro jährlich. Außerdem sollen Solaranlagen von der Mehrwertsteuer befreit werden, Heizungsoptimierungen sowie Reparaturen mit dem ermäßigten Steuersatz von 7 statt 19 Prozent begünstigt werden. UBA-Präsident Dirk Messner: „Was umweltfreundlich ist, sollte günstiger werden, was umweltschädlich ist, darf der der Staat nicht länger mit zu niedrigen Steuern subventionieren. Unser Entlastungspaket Klima und Umwelt hat die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und Mobilitätskosten im Blick. Es sorgt sofort für eine Entlastung in den Haushaltskassen und schützt gleichzeitig die Umwelt.“ Die Mehrwertsteuer ist in Deutschland durch einen Wildwuchs an Einzelregelungen gekennzeichnet. Ökologische Belange werden nicht berücksichtigt, soziale Belange nur zum Teil. Einige Regelungen fördern sogar umweltschädliche Konsumweisen. Zum Beispiel ist die ermäßigte Mehrwertsteuer auf tierische Produkte eine umweltschädliche Subvention, weil damit umweltschädliche Produkte begünstigt werden. Durch eine Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Getreideerzeugnisse und pflanzliche Öle würden die privaten Haushalte nach einer ersten Schätzung mit rund 4 Milliarden Euro jährlich entlastet. Haushalte mit niedrigen Einkommen profitieren davon relativ am stärksten. Zudem würde dies auch Menschen helfen, die von den beiden bisherigen Entlastungspaketen relativ wenig begünstigt wurden, etwa Rentnerinnen und Rentner mit niedrigen Einkommen. ⁠ UBA ⁠-Präsident Dirk Messner: „Die Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Grundnahrungsmittel wirkt dem hohen Preisanstieg bei Lebensmitteln entgegen. Sie sollte so schnell wie möglich umgesetzt werden, denn eine gesunde und gleichzeitig klimafreundliche Ernährung sollte sich in Deutschland jede und jeder leisten können.“ Sinnvoll ist auch eine Mehrwertsteuerbefreiung für den öffentlichen Verkehr. Gerade ärmere Bevölkerungsgruppen sind häufig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Sie werden überdurchschnittlich entlastet, wenn sich ÖPNV und Regional- und Fernverkehr per Bus und Bahn verbilligen. UBA-Präsident Dirk Messner: „Die Mehrwertsteuerbefreiung für den öffentlichen Verkehr ist eine gute Ergänzung für das von der Bundesregierung beschlossene 9-Euro-Ticket. Sie sorgt für eine dauerhafte Entlastung und schafft damit einen Anreiz, öffentliche Verkehrsmittel verstärkt zu nutzen. Das schützt auch das ⁠ Klima ⁠.“ Nach einer ersten Schätzung könnte die Entlastung hier in der Größenordnung von zwei Milliarden Euro pro Jahr liegen. Das UBA schlägt außerdem steuerliche Vergünstigungen für Klimaschutzmaßnahmen vor. So ist es durch die neue EU-Mehrwertsteuersystemrichtlinie seit April 2022 nun zulässig, die Lieferung und Installation von Solaranlagen ganz von der Mehrwertsteuer zu befreien. Außerdem können Heizungsmodernisierungen und sonstige energetische Sanierungen ermäßigt besteuert werden. Das UBA schlägt vor, zunächst Heizungsoptimierungen durch einen ermäßigten Steuersatz zu fördern. Auch der Mehrwertsteuersatz für die Reparatur (nicht das Reparaturmaterial) von Schuhen, Lederwaren, Kleidung, Fahrrädern und Haushaltswäsche sollte von 19 auf 7 Prozent sinken. Dies ist bereits in neun EU-Mitgliedstaaten gängige Praxis. Außerdem sollten bei Sachspenden von Unternehmen an gemeinnützige Organisationen die Mehrwertsteuer entfallen, um die Vernichtung gebrauchsfähiger Retouren einzudämmen. Im Gegenzug für diese zahlreichen Vergünstigungen sollte zu einem späteren Zeitpunkt die Subventionierung umwelt- und klimaschädlicher Produkte schrittweise entfallen. Dies betrifft insbesondere die ermäßigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent für Fleisch und andere tierische Produkte, die künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert würden. Pflanzliche Produkte haben gegenüber tierischen Produkten nur einen Bruchteil des Klima-Fußabdrucks: So werden für ein Kilo Rindfleisch sieben bis 28 Kilogramm Treibhausgase ausgestoßen, für ein Kilo Gemüse weniger als ein Kilogramm. Dirk Messner: „In Deutschland gehen zwei Drittel der Treibhausgasemissionen unserer Ernährung auf den Konsum von Fleisch, Wurst und Milchprodukten zurück. Wenn wir weniger tierische Produkte verzehren, hilft das direkt dem Klima. Da die Preise für tierische Produkte derzeit aber stark steigen, wäre es aus sozialen Gründen geboten, diese Steueranpassung erst später nachzuziehen – und die Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst durch günstigeres Brot, Obst und Gemüse schnell zu entlasten.“ Für tierische Produkte mit Ökozertifizierung wäre zu prüfen, ob die Privilegierung beibehalten werden kann. Das Reformpaket des UBA berücksichtigt die Novellierung der europäischen Mehrwertsteuersystemrichtlinie aus dem April 2022. Sie gibt den EU-Mitgliedstaaten größere Handlungsspielräume, die Mehrwertsteuer unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Die Vorschläge zur nationalen Reform der Mehrwertsteuer bauen auf einer Studie des Öko-Instituts auf, die im Auftrag des UBA durchgeführt wurde, allerdings vor der Novellierung der Mehrwertsteuersystemrichtlinie fertiggestellt wurde.

DAF-Tagung 'Ökologisierung der Landwirtschaft' am 15.10.2020 im DLG-Haus in Frankfurt am Main

Das Projekt "DAF-Tagung 'Ökologisierung der Landwirtschaft' am 15.10.2020 im DLG-Haus in Frankfurt am Main" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dachverband Wissenschaftlicher Gesellschaften der Agrar-, Forst-, Ernährungs-, Veterinär- und Umweltforschung durchgeführt. Der fortschreitende Klimawandel, nitratbelastetes Grundwasser, der Verlust von Biodiversität und der gesellschaftliche Druck umweltfreundlicher zu produzieren fordern von der Landwirtschaft neue innovative Strategien im Ackerbau und in der Tierhaltung. In diesem Zusammenhang bleibt es fraglich, ob die Herausforderungen allein durch einen flächendeckenden Ökolandbau gelöst werden können. Dieser begrenzte (10% der gesamten Agrarfläche) und anfällige Markt funktioniert nur mit höheren Lebensmittelpreisen und der fast doppelten Flächenprämie. Im Koalitionsvertrag wurde 2018 festgeschrieben, dass ein Fünftel (20% bis 2030) der deutschen Agrarfläche biologisch zu bewirtschaften ist. Dieses ausgegebene Ziel wurde bereits 2002 mit dem Jahr 2010 als Zeithorizont ausgerufen. Offensichtlich waren die wirtschaftlichen Anreize in den letzten 20 Jahren nicht groß genug, um eine Ökologisierung der Landwirtschaft zu bewirken. Allerdings können beide Produktionssysteme ökologisch und konventionell voneinander lernen, um Nachhaltigkeit und Produktivität zu fördern. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Hybridlandwirtschaft verwendet, die die besten Produktionsansätze aus der biologischen und der konventionellen Landwirtschaft vereint. Im Rahmen der DAF-Jahrestagung sollen Lösungsmöglichkeiten zu einer gesellschaftlich anerkannten landwirtschaftlichen Produktion aufzeigt werden. Die Tagung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, um die unterschiedlichen Sichtweisen verschiedener Forschungsdisziplinen darzustellen und zusammenzuführen. Die Tagung soll vier Teilgebiete zur Ökologisierung der Landwirtschaft umfassen: I. Anpassung von pflanzlichen Produktionsverfahren an veränderte Rahmenbedingungen, II. Strategien zur Förderung und Nutzung der Biodiversität für eine ökologisierte Landwirtschaft, III. Die Bedeutung der Nutztierhaltung in einer ökologisierten Landwirtschaft, IV. Ökologisierung der Landwirtschaft: Bedeutung für Agrarpolitik und Betriebswirtschaft.

UBA aktuell - Nr.: 3/2022

Liebe Leser*innen, wer viel Obst & Gemüse und wenig Fleisch isst, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern auch fürs Klima. Förderungswürdig finden wir und schlagen vor, pflanzliche Grundnahrungsmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien, um sie preisgünstiger zu machen. Was wir noch vorschlagen, damit das deutsche Mehrwertsteuersystem künftig Umweltaspekte berücksichtigt und Bürger*innen angesichts steigender Preise entlastet werden, stellen wir Ihnen in dieser Newsletterausgabe vor. Wie sehr die stärkere Förderung eines nachhaltigen Konsums dem Klima helfen würde, können Sie in der Rubrik „Aus Wissenschaft & Forschung“ lesen. Nachgerechnet haben wir auch beim Strom: Hier stiegen die CO ₂ -Emissionen pro Kilowattstunde im Jahr 2021 leider wieder an. Positives gibt es dagegen von den deutschen Badegewässern zu vermelden: Über 96 Prozent waren in der Saison 2021 von der Wasserqualität her „ausgezeichnet“ oder „gut“. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Mehrwertsteuer ökologisch und sozial gestalten 7 oder 19 Prozent Mehrwertsteuer? Wie ökologisch ein Produkt ist, spielt aktuell keine Rolle. Quelle: M. Schuppich / Adobe Stock Das Mehrwertsteuersystem in Deutschland berücksichtigt ökologische Aspekte nicht und soziale Aspekte nur zum Teil. Mit einer Reform der Mehrwertsteuer könnte die deutsche Regierung dies ändern und gleichzeitig die Bürger*innen angesichts steigender Kosten für Lebensmittel und Mobilität entlasten. Mit einem Entwurf für ein "Entlastungspaket Klima und Umwelt" hat das UBA nun konkrete Vorschläge vorgelegt. Durch eine Mehrwertsteuerbefreiung für pflanzliche Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Getreideerzeugnisse und pflanzliche Öle etwa würden die privaten Haushalte nach einer ersten Schätzung mit rund 4 Milliarden Euro jährlich entlastet. Haushalte mit niedrigen Einkommen würden davon relativ am stärksten profitieren. Sinnvoll wäre auch eine Mehrwertsteuerbefreiung für Bus & Bahn. Sie würde nach dem Ende des "9-Euro-Tickets" dauerhaft für eine Entlastung der Bürger*innen und für einen Anreiz zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sorgen. Das UBA schlägt darüber hinaus weitere steuerliche Vergünstigungen vor, zum Beispiel für Klimaschutzmaßnahmen, wie die Installation von Solaranlagen oder die Modernisierung von Heizungen. Im Gegenzug sollte die Subventionierung umwelt- und klimaschädlicher Produkte schrittweise entfallen. Fleisch und andere tierische Produkte etwa sollten mit dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt wie aktuell mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent besteuert werden. UBA-Präsident Dirk Messner: "Was umweltfreundlich ist, sollte günstiger werden, was umweltschädlich ist, darf der Staat nicht länger mit zu niedrigen Steuern subventionieren. Unser Entlastungspaket Klima und Umwelt hat die stark gestiegenen Lebensmittelpreise und Mobilitätskosten im Blick. Es sorgt sofort für eine Entlastung in den Haushaltskassen und schützt gleichzeitig die Umwelt." Grundwasserspiegel sinkt überall: "Deutschland braucht zwei, drei nasse Winter" UBA-Experte Dr. Jörg Rechenberg im ntv-Podcast "Wieder was gelernt" Die Tricks mit kurzer Lebensdauer Hielten Elektrogeräte und Möbel früher wirklich länger? Was haben Hersteller verändert und wie nachhaltig sind die Produkte heute noch? Die NDR-Fernsehsendung "Die Tricks" geht zusammen mit Expert*innen der kurzen Lebensdauer auf den Grund, unter anderem mit dem UBA-Experten Thomas Ebert. Auf dem Trockenen – hat Deutschland ein massives Wasser-Problem? UBA-Experte Dr. Jörg Rechenberg im Deutschlandfunk Kultur Experten geben Tipps zum Energiesparen: Ran an die Alltagsroutinen Radiosendung im Deutschlandfunk Kultur, unter anderem mit dem UBA-Experten Dr. Michael Bilharz. UBA-Zahl des Monats Mai 2022 Quelle: Umweltbundesamt

Teilprojekt A: True Cost Accounting in Theorie und Praxis

Das Projekt "Teilprojekt A: True Cost Accounting in Theorie und Praxis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Greifswald, Geowissenschaften, Institut für Geographie und Geologie durchgeführt. Durch den Menschen verursachte Biodiversitätsverluste stellen eine existentielle Bedrohung für unsere Ökosphäre und somit in letzter Konsequenz für das Fortbestehen der Menschheit dar. Die Relevanz des Themas findet zwar zunehmend Widerhall in der Öffentlichkeit, in bisherigen politischen Maßnahmen lässt sie sich jedoch weit weniger deutlich wahrnehmen. Den wohl dringlichsten Bereich für Veränderungen stellt hierbei die Landwirtschaft als größter Flächennutzer Deutschlands dar. Unter Einbeziehung von Lebenszyklusanalyse-Modellen (LCA) sowie Cost Benefit Analysen (CBA) zielen wir im ersten Schritt unseres Forschungsvorhabens darauf ab, die aus der Herstellung von Lebensmitteln resultierenden Umweltfolgen, welche zu einer Reduktion von Biodiversität führen und aktuell nicht in den Lebensmittelpreis eingehen, für verschiedene Produkte zu quantifizieren und zu monetarisieren. Gleichermaßen soll mit Hilfe von metaanalytischen Methoden zwischen unterschiedlichen Produktionspraktiken unterschieden werden. Verursachergerecht werden diese Umweltfolgen bzw. Umweltfolgekosten unterschiedlichen Lebensmitteln zugerechnet (polluter pays principle). Eine so mögliche Internalisierung von Umweltfolgen erscheint für eine wettbewerbsfaire Einbindung externer (Biodiversitätsverlust-)Kosten in den Produktpreis - und damit zur Schaffung von Kostenwahrheit - dringend notwendig. Des Weiteren beforschen wir ausgehend von den Ergebnissen dieses Schritts mögliche Maßnahmen zur Bilanzierung von wahren Kosten in unternehmerischen Standards, sowie die Auswirkungen auf Handel, Konsum und Umweltbelastung bei Einführung der Internalisierung wahrer Kosten im deutschen Lebensmittelmarkt. Nachfolgend an eine Analyse von gesellschaftlichem Wissen und Akzeptanz zum Kontext 'Lebensmittelpreise - Biodiversität' integrieren wir alle Ergebnisse zu agrar- und wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger.

Gemeinsam auf dem Weg zu einer Nationalen Ernährungsstrategie

Die Ernährung hat nicht nur einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit, sondern auch auf den Klima-, Umwelt-, Verbraucher- und Artenschutz. So profitieren von einer gesunden und nachhaltigen Ernährung alle. Deshalb begrüßen die Ministerinnen, Minister und Senatorinnen für Verbraucherschutz der Länder, dass die Bundesregierung eine Nationale Ernährungsstrategie entwickeln will. Auf Initiative der Länder Berlin und Brandenburg hat die 18. Verbraucherschutzministerkonferenz (15. bis 17. Juni in Weimar) dazu mehrheitlich einen Beschluss verabschiedet. Darin appellieren sie an den Bund, die vielfältigen Erfahrungen der Länder im Themenfeld Landwirtschaft und Ernährung bei diesem wichtigen Entwicklungsprozess miteinzubeziehen und bereits bestehende Maßnahmen auf Länderebene zu unterstützen. Berlins Verbraucherschutzsenatorin Bettina Jarasch : „Eine wirkliche Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik können die Länder nicht alleine umsetzen. Deshalb ist es gut, dass auch die Bundesregierung eine Ernährungsstrategie auf den Weg bringen wird. Die nationale Strategie soll unter anderem die Gemeinschaftsverpflegung etwa in Kantinen, Kitas und Schulen verbessern. Die bei uns gegründete „Kantine Zukunft Berlin“ begleitet bereits seit 2019 Gemeinschaftsküchen bei der Transformation. Wir freuen uns, dass der Bund sich jetzt auch auf den Weg macht. Die funktionierenden Maßnahmen lassen sich ins gesamte Bundesgebiet übertragen.“ Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher : „Steigende Lebensmittelpreise aufgrund von weltweiten Krisen, Ernteausfälle wegen Dürre oder Überschwemmungen, veränderte Ernährungsweisen in Folge der Corona-Pandemie, Begleit- und Folgeerkrankungen von Übergewicht und Adipositas. Unsere Ernährung hängt von vielen Faktoren ab, und sie hat großen Einfluss auf viele verschiedene Lebensbereiche. Ernährung ist ein zentrales Zukunftsthema für die ganze Gesellschaft. Wir setzen uns für eine Ernährung ein, die konsequent auf nachhaltig produzierten Lebensmitteln basiert, gesundheitsfördernd sowie umwelt- und klimafreundlich und auch sozial gerecht ist. Viele Länder haben bereits die Entwicklung von Strategien und guten Maßnahmen auf den Weg gebracht.“ In dem verabschiedeten Beschluss der 18. Verbraucherschutzministerkonferenz zur Nationalen Ernährungsstrategie heißt es unter anderem: „Die Ministerinnen, Minister und Senatorinnen der Länder begrüßen die Absicht der Bundesregierung, eine Ernährungsstrategie zu entwickeln. Sie verweisen auf die verschiedenen Ernährungsstrategien der Länder und bitten, die vielfältigen Erfahrungen der Länder und anderer Strategieprozesse im Themenfeld Landwirtschaft und Ernährung in den Entwicklungsprozess einzubeziehen sowie bereits bestehende länderseitige Maßnahmen zu unterstützen. […] Sie unterstreichen, dass im Angesicht multipler Krisen die Bedeutung einer regionalen Nahrungsmittelproduktion zunimmt und die Nachfrage nach gesunden, nachhaltig produzierten Lebensmitteln zu angemessenen Preisen immer weiter an Bedeutung gewinnt.“ Der Senat von Berlin hat sich zur Aufgabe gemacht, zusammen mit dem Berliner Ernährungsrat eine zukunftsfähige, nachhaltige und regional gedachte Ernährungsstrategie für die Stadt zu entwickeln. Die Berliner Ernährungsstrategie soll dazu beitragen, dass die Berliner Ernährungspolitik hin zu mehr Regionalität, Nachhaltigkeit, Fairness und mit einem stärkeren Fokus auf gesundheitsfördernde Kost für alle, unabhängig vom Geldbeutel, entwickelt wird. Der vorgelegte Aktionsplan schlägt erste Maßnahmen vor. Gutes Essen für alle Brandenburgerinnen und Brandenburger: Gesund, nachhaltig, regional, vielfältig, fair und möglichst ökologisch – das ist das Leitbild der Brandenburger Ernährungsstrategie . Die Landesregierung entwickelt gemeinsam mit dem Ernährungsrat Brandenburg in einem breit angelegten Beteiligungsprozess eine Ernährungsstrategie. Ziel ist unter anderem die Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, Eindämmung von Lebensmittelverschwendung sowie die Schaffung von vertrauensvollen Beziehungen zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie den Produzenten. Bis Jahresende soll die Brandenburger Ernährungsstrategie mit Handlungsfeldern, operativen Zielen und konkreten Maßnahmen vorliegen.

Teilprojekt 2

Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH durchgeführt. Das FEMOZ-Projekt zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit ländlicher Ernährungsumfelder im Kontext von Katastrophenrisiken und Klimawandel in Mosambik zu stärken. Das Ernährungsumfeld beschreibt die Interaktionen zwischen Verbrauchern und Märkten und beeinflusst deren Konsumverhalten. Der konzeptionelle Rahmen der Ernährungsumfelder umfasst die externe Domäne (Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Preise, Märkte und Produkteigenschaften, Vermarktung und Regulierung) sowie die persönliche Domäne (Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Bequemlichkeit und Begehrlichkeit). Beide Domänen werden im Zusammenhang mit Katastrophenrisiken und Klimawandel im Projekt betrachtet. Die Ziele von FEMOZ visieren zum einen die Messung der unterschiedlichen Dimensionen der Lebensmittelumgebung in den verschiedenen Zielregionen des Projekts an, um damit Schlussfolgerungen zu ziehen, wie sich Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums (z.B. zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, zur Erhöhung der Einkommen oder zur Senkung der Lebensmittelpreise) letztendlich und effektiv auf die Ernährung der Bevölkerung auswirken würden. Zum anderen untersucht FEMOZ, wie Veränderungen in dem Ernährungsumfeld durch Sensibilisierung und Wissensbildung bezüglich bewährter Praktiken in den verschiedenen Dimensionen sowie weitere Änderungen in Verhalten, Praktiken und Leistungen zur Verbesserung der Nahrungssicherheit herbeigeführt werden können. Zu diesem Zweck baut FEMOZ eine innovative dreistufige und langfristige F&E-Infrastruktur auf, die Folgendes umfasst: i) ein 'Living Lab'; ii) ein 'Science-Policy-Society Interface (SPSI)' und iii) ein 'Capacity Development Hub (CDH)'. Mit diesem Ansatz stellt FEMOZ sicher, dass die gemeinsame Forschung im 'Living Lab' zu den verschiedenen Dimensionen des Ernährungsumfelds von Anfang an skaliert wird. Das Projekt unterstützt die direkte Übersetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis, die Befähigung von Akteuren und die Verbreitung von Best Practices.

Berlin unterstützt Länder-Initiativen gegen steigende Energie- und Lebensmittelkosten

Auf der diesjährigen Verbraucherschutzministerkonferenz in Weimar (15. bis 17. Juni) hat das Thema steigende Lebensmittelpreise und Energiekosten breiten Raum eingenommen. Vor allem der russische Krieg gegen die Ukraine ist dafür verantwortlich, dass viele Haushalte von finanzieller Überlastung bedroht sind. Verbraucherschutzsenatorin Bettina Jarasch : „Für viele Menschen bis tief in die Mittelschicht sind die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise eine große Herausforderung. Gerade beim Thema Energie wird sich die Situation durch die anstehenden Abrechnungen absehbar noch verschärfen. Es ist gut, dass die Verbraucherschutzministerkonferenz ein ganzes Bündel an möglichen Maßnahmen vom Bund einfordert, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam zu entlasten. In Berlin tun wir alles, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen und zu unterstützen. Klar ist aber auch: Wir müssen das zusammen mit Entlastungsinitiativen aus der Sozial-, Finanz- und Wirtschaftspolitik angehen – und dürfen dabei keine uneinlösbaren Versprechungen machen.“ Mehrere Beschlüsse der Konferenz (insb. TOP 49 und 61), bei denen das Land Berlin Mitantragsteller ist, betreffen Maßnahmen, um den Kostensteigerungen zu begegnen: Dazu gehört die Forderung einer Reduktion der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel, die Möglichkeit für Kundinnen und Kunden, Rechnungen bei Energieunternehmen zinslos in Raten zu zahlen und die Aufforderung an den Bund, angesichts der Krise auch eine befristete, preisdämpfende Regulierung der Energiepreise zu prüfen.

CAScading Climate risks: towards ADaptive and resilient European Societies (CASCADES)

Das Projekt "CAScading Climate risks: towards ADaptive and resilient European Societies (CASCADES)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. Climate change amplifies existing risks and vulnerabilities in a globalised world. New risks are also emerging from complex cross-sectoral and multi-dimensional interactions that aggregate gradually, and sometimes emerge abruptly. Recent examples of links between crop damage in Russia, international food prices and political instability in North Africa, as well as impact chains from drought, migration, civil unrest and war in the Middle East, demonstrate how climate-induced risks outside Europe can cascade and threaten Europe. CASCADES strives to understand the conditions under which climate risks propagate beyond their geographical and temporal location in ways that may affect European stability and cohesion. It does so via a broad 360° risk assessment and deeper thematic analyses of trade, value chain, financial and political connections between Europe and the rest of the world. CASCADES' ambition is to identify the policy leverage points that can help the EU to adapt and respond to such cascading climate risks. CASCADES integrates a wide range of established and innovative methodologies - many of which have not been seriously applied to adaptation questions before - ranging from biophysical climate impact modelling, economic modelling of trade and financial networks, and data integration methods, to qualitative approaches including hotspot case study analysis original social science research and serious games. CASCADES combines leading expertise in climate change impacts, vulnerability and adaptation, international trade and commodity flows, foreign policy and security, and finance and business, with deep knowledge and proven experience of co-creating with - and influencing - stakeholders from private sectors, public policy and civil society. CASCADES will provide knowledge and tools to support policy and decision-making processes, thus helping Europe to strategically navigate a sustainable and resilient path through a rapidly changing, interconnected world.

Stärkung der Widerstandsfähigkeit des ländlichen Ernährungsumfelds im Kontext des Katastrophenrisikos und des Klimawandels in Mosambik

Das Projekt "Stärkung der Widerstandsfähigkeit des ländlichen Ernährungsumfelds im Kontext des Katastrophenrisikos und des Klimawandels in Mosambik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Köln, Institut für Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) durchgeführt. Das FEMOZ-Projekt zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit ländlicher Ernährungsumfelder im Kontext von Katastrophenrisiken und Klimawandel in Mosambik zu stärken. Das Ernährungsumfeld beschreibt die Interaktionen zwischen Verbrauchern und Märkten und beeinflusst deren Konsumverhalten. Der konzeptionelle Rahmen der Ernährungsumfelder umfasst die externen Domäne (Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Preise, Märkte und Produkteigenschaften, Vermarktung und Regulierung) sowie einer persönlichen Domäne (Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Bequemlichkeit und Begehrlichkeit). Beide Domänen werden im Zusammenhang mit Katastrophenrisiken und Klimawandel im Projekt betrachtet. Die Ziele von FEMOZ visieren zum einen die Messung der unterschiedlichen Dimensionen der Lebensmittelumgebung in den verschiedenen Zielregionen des Projekts an, um damit Schlussfolgerungen zu ziehen, wie sich Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums (z.B. zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, zur Erhöhung der Einkommen oder zur Senkung der Lebensmittelpreise) letztendlich und effektiv auf die Ernährung der Bevölkerung auswirken würden. Zum anderen untersucht FEMOZ, wie Veränderungen in dem Ernährungsumfeld durch Sensibilisierung und Wissensbildung bezüglich bewährter Praktiken in den verschiedenen Dimensionen sowie weitere Änderungen in Verhalten, Praktiken und Leistungen zur Verbesserung der Nahrungssicherheit herbeigeführt werden können. Zu diesem Zweck baut FEMOZ eine innovative dreistufige und langfristige F&E-Infrastruktur, die Folgendes umfasst: i) 'Living Lab'; ii) 'Science-Policy-Society Interface (SPSI)' und iii) ein 'Capacity Development Hub (CDH)'. Mit diesem Ansatz stellt FEMOZ sicher, dass die gemeinsame Forschung im 'Living Lab' zu den verschiedenen Dimensionen des Ernährungsumfelds von Anfang an skaliert wird. Das Projekt unterstützt die direkte Übersetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis, die Befähigung von Akteuren und die Verbreitung von Best Practices.

Teilvorhaben 1

Das Projekt "Teilvorhaben 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Köln, Institut für Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen (ITT) durchgeführt. Das FEMOZ-Projekt zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit ländlicher Ernährungsumfelder im Kontext von Katastrophenrisiken und Klimawandel in Mosambik zu stärken. Das Ernährungsumfeld beschreibt die Interaktionen zwischen Verbrauchern und Märkten und beeinflusst deren Konsumverhalten. Der konzeptionelle Rahmen der Ernährungsumfelder umfasst die externen Domäne (Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Preise, Märkte und Produkteigenschaften, Vermarktung und Regulierung) sowie einer persönlichen Domäne (Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Bequemlichkeit und Begehrlichkeit). Beide Domänen werden im Zusammenhang mit Katastrophenrisiken und Klimawandel im Projekt betrachtet. Die Ziele von FEMOZ visieren zum einen die Messung der unterschiedlichen Dimensionen der Lebensmittelumgebung in den verschiedenen Zielregionen des Projekts an, um damit Schlussfolgerungen zu ziehen, wie sich Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raums (z.B. zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion, zur Erhöhung der Einkommen oder zur Senkung der Lebensmittelpreise) letztendlich und effektiv auf die Ernährung der Bevölkerung auswirken würden. Zum anderen untersucht FEMOZ, wie Veränderungen in dem Ernährungsumfeld durch Sensibilisierung und Wissensbildung bezüglich bewährter Praktiken in den verschiedenen Dimensionen sowie weitere Änderungen in Verhalten, Praktiken und Leistungen zur Verbesserung der Nahrungssicherheit herbeigeführt werden können. Zu diesem Zweck baut FEMOZ eine innovative dreistufige und langfristige F&E-Infrastruktur, die Folgendes umfasst: i) 'Living Lab'; ii) 'Science-Policy-Society Interface (SPSI)' und iii) ein 'Capacity Development Hub (CDH)'. Mit diesem Ansatz stellt FEMOZ sicher, dass die gemeinsame Forschung im 'Living Lab' zu den verschiedenen Dimensionen des Ernährungsumfelds von Anfang an skaliert wird. Das Projekt unterstützt die direkte Übersetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis, die Befähigung von Akteuren und die Verbreitung von Best Practices.

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