Sechs Bodenfunktionen auf Grundlage der Blockkarte 1 : 50.000 (ISU50, Raumbezug Umweltatlas 1990), Bearbeitungsstand Dezember 2000.
Das Projekt "Wirkung von Tetracyclinen und anderen Tierarzneimitteln auf die Bodenfunktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landwirtschaftskammer Weser-Ems durchgeführt. Die Ergebnisse eines Vorlaeufervorhabens FKZ 29733911 'Charakterisierung und Verwertung von Abfaellen aus der Massentierhaltung unter Beruecksichtigung verschiedener Bodenfunktionen' legen die Besorgnis nahe, dass Boeden und Grundwasser nachteilig durch die in der Massentierhaltung eingesetzten Mengen an Tierarzneimitteln, insbesondere durch Antibiotika wie Tetrazykline nachteilig beeinflusst werden. Das Umweltgefaehrdungspotenzial von Tetrazyklinen und anderen Tierarzneimitteln, d.h. die oekotoxikologischen Wirkungen und das Versickerungsverhalten wurde bisher noch nicht im Einzelnen geprueft. Daher ist es dringend notwendig, im Rahmen einer vertieften Risikobewertung die oekotoxikologischen Wirkungen und das Versickerungsverhalten der Tetrazykline zu untersuchen. Folgende Untersuchungen sollen im Rahmen des Vorhabens stattfinden: 1. Test zum anaeroben/aeroben Abbau der TAM in der Guelle beim Uebertritt in Boden/Bodenwasser unter Praxisbedingungen. 2. Sorption und Verlagerbarkeit von Tetrazyklinen in der Bodenpassage. 3. Wirkungen auf Bodenfauna und -flora (Mikrobiologie). Ziel soll die Erarbeitung eines spezifischen Bodentests sein, der die Resistenzbildung von Bodenflora und -fauna anspricht und zeitliche Effekte wie Akkumulationseffekte beruecksichtigt. Der Schwerpunkt des Vorhabens soll auf den Wirkungen auf die Bodenmikrobiologie und der Versickerung dieser Stoffe durch den Boden in das Grundwasser liegen. Daneben soll geprueft werden, ob die Datenlage zum Vorkommen von Tetrazyklinen im Gefluegelmist verbessert werden kann und inwieweit eine Ausdehnung der Untersuchungen auf andere TAM-Substanzen erforderlich ist.
Das Projekt "Operationalisierung der Bodenfunktionen als Bilanzgroessen des Bodenschutzes am Beispiel eines ausgewaehlten Raumes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Department für Ökologie und Ökosystemmanagement, Lehrstuhl für Landschaftsökologie durchgeführt. Die Bodenfunktionen sind als Schutzobjekte in der Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung und im Landwirtschaftsgutachten des Sachverstaendigenrates zunaechst nur allgemein und abstrakt beschrieben worden. Sie sind eng miteinander verflochten und unterschiedlich empfindlich gegenueber Belastungen. Daher liefern sie noch keinen Bezugspunkt fuer Begriffe wie Bodenguete und - qualitaet. Operationalisierte Bilanzgroessen, die Zustandsaenderungen des Bodens aufzeigen, liegen bisher nur fuer spezielle Bodenmerkmale vor. Es ist daher ein Konzept zur Darstellung der Bodenfunktionen erarbeitet worden, das diese und insbesondere die Regelfunktionen als Bilanzgroessen operationalisiert und eine Aussage ueber Menge, Guete, raeumliche Verteilung der Boeden sowie deren zeitliche Veraenderung erlaubt. Die Anwendbarkeit ist an geeigneten Beispielen unterschiedlicher Massstaebe dargelegt worden.