Das Projekt "Direkter Auftrag von Leimringen aus natürlichen Rohstoffen an Obstbäumen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von F. Schacht GmbH & Co. KG durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Der Einsatz von physikalisch technischen Barrieren gegen Schädlingsbefall im Obstanbau hat eine lange Tradition. Diese Barrieren wurden unter dem Namen Leimringe eingesetzt. Leimringe werden im professionellen Obstanbau praktisch nicht mehr eingesetzt. Verantwortlich ist dafür die ungünstige Arbeitseffizienz. Geplant ist in diesem Projekt, den bisher auf einer Papiermanschette aufgebrachten Leim, mit einem pneumatischen Verfahren (z.B. Spritzpistole) direkt auf den Baumstamm aufzubringen und dadurch eine vergleichbar hohe Arbeitseffizienz wie bei herkömmlichen Spritzmitteln zu erreichen. Durch die Steigerung der Arbeitseffizienz wird eine weitere Verbreitung der Leimringe und so eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel erwartet. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Um einen geschlossenen Leim-Film direkt auf die Baumrinde aufzutragen bieten sich bestehenden Technologien aus der Lackier- oder Klebetechnik an. Besonders geeignet erscheint bei der zumeist rauhen Baumrinde ein Auftrag mittels einer Sprühpistole. Dabei müssen Applikationstechniken zum Einsatz kommen, die es erlauben den Leim auf eine Temperatur zu erwärmen, in der er gefördert und versprüht werden kann. Ein wesentliches Ablaufen des Leims an der Baumrinde darf nicht stattfinden. Die Möglichkeit den Leim mit einem Lösemittel zu verdünnen wird prinzipiell aus Gründen der Umwelt und Arbeitsschutzes verworfen. In der Lackiertechnik und/oder Klebetechnik stehen prinzipiell solche Geräte zur Verfügung, die jedoch für andere Anwendungen, wie Wachsauftrag/Klebstoffauftrag für dünne Schichten ausgelegt sind. Für die hier angestrebte Lösung gilt es daher, die vorhandene Technologie soweit wie möglich mit minimalen Mitteln (Düsendurchmesser, Förderdruck, Betriebsdruck, etc.) anzupassen. Falls der dabei entstehende Aufwand zu groß ist kann es sinnvoller sein, das Produkt in seinen wesentlichen Eigenschaften (Viskosität, Viskosität-Temperatur-Verhalten, Standvermögen, Klebeeigenschaften) an die bestehende Technologie zu adaptieren. In einem Freilandversuch sollen dann auch die ökologischen Auswirkungen der Leimringe beobachtet werden. Dabei soll die Effektivität bei Frostspannern geprüft werden und eventuell Einfluss auf Nützlinge und Indifferente geprüft werden. Fazit: Die gemachten Untersuchungen zeigen, dass die Aufbringung des Leims ohne Schädigung des Baumes möglich ist. Diese Ergebnisse werden als Grundlage zur Anmeldung eines Pflanzenschutzmittels bei der Biologischen Bundesanstalt verwendet. Nach der Zulassung kann mit einem breiten Einsatz begonnen werden. Die Möglichkeiten der Ausbringung des Leims konnte in den durchgeführten Untersuchungen sowohl für den Hobbybereich mit Standardbehältnissen, als auch für den professionellen Anwender in Form einer Neuentwicklung realisiert werden.