Das Projekt "Integration naturkundlicher Lehrinhalte in die Schulbuecher des bayerischen Elementarschulwesens von ca. 1770-1945 im Vergleich zur Entwicklung in den hoeheren Schulen Bayerns und in den Elementarschulen einiger Staaten Europas" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Pädagogik I durchgeführt. Das Projekt zeigt auf, wie sich im Verlauf des genannten Zeitraums der Naturkundeunterricht an den Elementarschulen im Kontext des muttersprachlichen Unterrichts (Schreib-Leseunterricht) allmaehlich etablierte. Ein Beleg fuer die Durchsetzung dieses Lehrgebiets sind die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erscheinenden naturkundlichen Stoffsammlungen fuer die Hand der Lehrer. Schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte dieses Lehrgebiet regional in den Schulen eine gewisse Durchsetzung erreicht, wie die ausfuehrliche Naturkunde in den dem Lesebuch zugehoerigen Realienbuechern erkennen laesst. Der naturkundliche Unterricht sollte ja an den Elementarschulen im Anschluss an das Lesebuch erfolgen. Waehrend der zweiten Haelfte des 19. Jahrhunderts nahmen die naturkundlichen Texte in diesen Buechern wieder ab. Hierfuer sind mehrere didaktische und gesellschaftspolitische Bedingungen zu benennen. Erst ab den 40er Jahren unseres Jahrhunderts intensivierten sich die Bemuehungen, fuer dieses Lehrgebiet ausreichende Stoffsammlungen den Lehrkraeften zur Verfuegung zu stellen. Grundlage hierfuer war in Deutschland die seinerzeitige biologistische Ideologie. Es wurde nunmehr sogar versucht, naturkundliche Schuelerbuecher zu entwickeln. Dazu kam es jedoch nicht. Vorgehensweise: Die oben umrissene Entwicklung wirft die Frage auf, ob dieser Etablierungsprozess nur fuer Deutschland oder auch fuer Europa charakteristisch ist. Die Recherchen zeigen, dass die Entwicklung in vielen Laendern Europas aehnlich schleppend verlief wie in Deutschland. Eine grosse Ausnahme bildet hier das zentralistisch regierte Frankreich nach der Revolution. Hier bemuehte sich die Regierung schon ab dem Ende des 18. Jahrhunderts spezielle Naturkundebuecher fuer die Primaerschueler einzufuehren. Sowohl didaktisch wie auch lehrmethodisch ergab sich hieraus ein erheblicher Vorsprung Frankreichs in bezug auf dieses Lehrgebiet.
Das Projekt "Qualifizierung für den Umweltschutz - betriebliche Rahmenbedingungen für eine Integration umweltschutzbezogener Lerninhalte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesinstitut für Berufsbildung durchgeführt. Die berufliche Umweltbildung stellt seit Mitte der achtziger Jahre ein wichtiges Arbeitsgebiet des Bundesinstituts dar, das Gegenstand verschiedener Projekte, Vorhaben und Modellversuche ist. Diese Arbeiten bezogen sich im wesentlichen auf die Theoriebildung, auf empirische Einzelfallstudien sowie auf die Erprobung von didaktischen Konzepten. Bisher gibt es noch keinen zusammenhängenden empirischen Überblick zum Problemfeld. Das Projekt ist dem Forschungsschwerpunkt 3 'Qualifikationsbedarf und Qualifizierung im Umweltschutz' zugeordnet. Ziel des Projektes ist es, im Rahmen der Strukturforschung den Stand der Umweltbildung in den Betrieben zu erfassen und zu analysieren. In drei Untersuchungsphasen (Materialauswertung, Fallstudien, Repräsentativerhebung) soll eine Bestandsaufnahme zur Entwicklung und Situation der beruflichen Umweltbildung in den Betrieben geleistet werden. Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: - Wie sieht der derzeitige Stand der Umweltbildung in Betrieben aus? - In welcher Form sind umweltschutzbezogene Lerninhalte in die betriebliche Ausbildungspraxis integriert? - Welche Auswirkungen haben betriebliche Rahmenbedingungen bei der Berücksichtigung umweltschutzbezogener Lerninhalte? Die Ergebnisse sollen die Weiterentwicklung umweltschutzbezogener Bildungskonzepte ergänzen.