Das Projekt "Joint Danube Survey - Investigation of the Tisa River" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, anhand der Untersuchung der Fischfauna der Theiß an 7 Probenahmestellen die Auswirkungen der accidentiellen Cyanid- und Schwermetalleinleitungen im Jahr 2000 in die Theiß zu untersuchen. Es werden grundlegende faunistische Daten, wie die Artenvielfalt, Populationsdichte und Wachstumsparameter erfasst. In den verschiedenen Flußabschnitten der Theiß werden zusätzlich an Indikatorarten (Ukelei, Alburnus alburnus; Döbel, Leuciscus cephalus im Oberlauf; Aland, Leuciscus idus Unterlauf) Wachstum, Altersstruktur und Parasitisierung erfasst. Ferner wird anhand der Analyse spezifischer Biomarker, wie der Biosynthese von Dotterproteinen (Vitellogenin), dem Geschlechterverhältnis und dem gonadosomatischen Index geprüft, ob eine Belastung mit reproduktionstoxischen Schadstoffen vorliegt. Der Vergleich der Ergebnisse der Theißbefischung mit entsprechenden Untersuchungen des Rheines wird einen Beitrag zur Bewertung unterschiedlicher Strategien des Wasserqualitätsmanagements leisten.
Das Projekt "Zur Bedeutung des Flachwasserbereichs großer Seen für juvenile Cypriniden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Konstanz, Fachbereich Biologie, Sonderforschungsbereich 454 "Bodenseelitoral" durchgeführt. Juvenile Döbel (Leuciscus cephalus), Hasel (Leuciscus leuciscus), Rotaugen (Rutilus rutilus) und Brachsen (Abramis brama) sind die häufigsten Cyprinidenarten im Litoral des Bodensees. In kleinen flachen Seen nutzen diese Arten vor allem sublitorale Habitate mit dichten Makrophytenbeständen (SAV). Im Bodensee hingegen präferieren diese Arten vor allem die ufernächsten Flachwasserzone zwischen 0 und 50 cm Wassertiefe (Fischer 1997a,b). In kombinierten Aquarien- und Mesokosmosversuchen wird untersucht, welches der zwei Habitate 'tiefe SAV-Zone' oder 'Flachwasser' von juvenilen Cypriniden primär bevorzugt wird, wenn keine weiteren externen Stimuli vorhanden sind. Zusätzlich werden die Effekte von Prädationsrisiko, Temperaturschichtung, SAV-Bewuchs und Wellenschlag auf das Habitatwahlverhalten der einzelnen Arten getestet.
Das Projekt "Genetische Identifizierung von Fisch-Oekotypen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Institut für Tierwissenschaften, Lehrstuhl für Tierzucht durchgeführt. Die Arbeit beschaeftigt sich mit der genetischen Struktur von Fischpopulationen innerhalb und zwischen Gewaessern. Es soll der Beweis erbracht werden, dass sich Fische einer Art, die aufgrund der raeumlichen Trennung ihrer Habitatsgewaesser voneinander genetisch isoliert sind, sich genetisch auseinander entwickelt haben (z.B. durch Drift oder Selektion). Es sollte ferner untersucht werden, ob es Hinweise darauf gibt, dass sich auch Populationen des gleichen Gewaessers voneinander differenziert haben. Ziel der Arbeit ist es molekulargenetische Methoden auf ihre Faehigkeit, Fischpopulationen verschiedener Herkuenfte zu unterscheiden, zu testen und genetische Marker zur Differenzierung von Fischpopulationen zu entwickeln. Es wurden Populationen der Arten Laube, Brachse und Aitel aus Main und Donau bzw. Main und Isar (die jeweiligen Flusssysteme sind seit der letzten Eiszeit voneinander getrennt, ein Austausch von genetischem Material in groesseren Mengen seit der Trennung ist auszuschliessen) mit verschiedenen molekulargenetischen Techniken verglichen. Nachdem bei der Laube und bei der Brachse mehrere Marker etabliert waren, die die Populationen aus dem Main und der Donau deutlich unterscheiden konnten, wurden von beiden Arten weitere Stichproben an verschiedenen Stellen der beiden Gewaesser gezogen. Bei der Laube waren die Markerfrequenzen der Populationen aus dem gleichen Fluss nahezu identisch, waehrend sich die Frequenzen von Populationen aus verschiedenen Gewaessern deutlich unterschieden. Bei der Brachse ergaben sich auch Unterschiede in den Markerfequenzen zwischen den Populationen eines Flusses. Die Unterschiede zwischen den Populationen verschiedener Fluesse konnten nicht so deutlich wie bei der Laube dargestellt werden.
Das Projekt "Parasitologische Untersuchung von Aiteln (Leuciscus cephalus) aus einem Alpensee mittlerer Hoehenlage und aus einem Fliessgewaesser" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Fischereiwirtschaft durchgeführt. Problem-/Aufgabenstellung: Beim Aitel handelt es sich um eine Cyprinidenart, die gegenueber unguenstigen Umweltbedingungen (Wasserqualitaet) relativ widerstandsfaehig ist. Diese Fischart wird in zunehmendem Masse als 'Bioindikator' verwendet. Fuer eine oekophysiologische Interpretation von Untersuchungsbefunden ist eine Kenntnis des 'normalen' Befalles mit parasitischen Helminthen unumgaenglich. Um diesen Befall festzustellen, wurden im Zeitraum von 1993 - 1994 insgesamt 103 Aitel aus 9 Fliessgewaessern und 3 Seen untersucht. Ergebnisse: Folgende Parasitenarten wurden gefunden: - Trematoda: Allocreadium isoporum, Sphaerostoma bramae. - Cestoda: Caryphyllaeides fennica, Proteocephalus torulosus, Ligula intestinalis (Plerocercoid). - Acanthocephala: Pomphorhynchus laevis, Acanthocephalus anguillae, Neoechinorhynchus rutili.