Der Bebelplatz ist einer der herausragenden historischen und stadtgestalterisch bedeutsamen Orte in Berlin. Zentrale Bedeutung hat das Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung inmitten des Platzes. Das Denkmal ist als unterirdischer beleuchteter Raum mit leeren Bücherregalen durch eine im Platzpflasterbelag eingelassenen Glasscheibe erlebbar. Raumbegrenzend sind die historischen Fassaden der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität im Westen, die Staatsoper Unter den Linden im Osten, im Süden der Block mit dem Hotel de Rom, sowie dem Portal der St. Hedwig-Kathedrale. Bereits zu Beginn der 2000er Jahre wurde im Zuge der Wiederherstellung der historischen Mitte Berlins ein Lichtmasterplan vom Büro Kardorff Ingenieure entwickelt, welcher der Bedeutung des Platzes und des Denkmals Rechnung trägt. Die damals errichteten Lichtstelen mit konventionellen Leuchtmitteln mussten nach mehr als 20 Jahren erneuert werden. Hieraus ergab sich die Möglichkeit, das ursprüngliche Konzept des Masterplans mit der nunmehr zur Verfügung stehenden LED-Technologie effizienter und besser umzusetzen, als es ursprünglich realisiert werden konnte. Seit Juli 2025 erstrahlt das historische Ensemble im Herzen Berlins nun in neuem Licht. Das Projekt wurde jetzt gemeinsam mit der Stromnetz Berlin GmbH BerlinLicht nach dem Entwurf des Büros von Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH fertiggestellt. Die Kosten betrugen 486.000 Euro. Die Beleuchtungsanlagen sind als zylindrische Stelen in ihrem eigenen Ausdruck stark zurückhaltend. Ihre Anordnung ist flankierend zum Platz den Fassaden zugeordnet. Die möglichst gleichmäßige Beleuchtung der Fassaden hat zum Ziel, die Wirkung des Denkmals zu unterstützen und keine eigenen Akzente zu setzen. Es wurden besondere Anforderungen an die zu erzielende vertikale Beleuchtung der Fassaden gestellt und technologisch ausgereifte Produkte verwendet. Die tatsächliche Erfüllung der geforderten lichttechnischen Eigenschaften wurde nicht nur anhand aufwendiger Berechnungsmodelle, sondern auch mit einer Musterinstallation und visuellen Begutachtung gemeinsam mit Projektbeteiligten überprüft. Nach Abstimmung mit den betroffenen Anrainern wurden die Bestandsstandorte um zwei weitere Lichtstelen zur Beleuchtung der St. Hedwig Kathedrale ergänzt. Zusätzlich zur optimierten Lichttechnik verfügt die Anlage über eine Steuerung, die eine bedarfsgerechte Beleuchtung über den Verlauf des Abends und der Nacht ermöglicht. In den frühen Abendstunden mit einer hohen Frequenz von Fußgängern und Besuchsgruppen bietet eine helle Beleuchtung der Fassaden beste Orientierung und Wahrnehmung des Stadtplatzes mit seinem Denkmal. Aus der zentralen Perspektivachse ist keine Lichtquelle der Lichtstelen ersichtlich, die von der leuchtenden Fläche des Denkmals in der Platzmitte ablenkt. Hierfür sind die obersten Lichtmodule der Stelen ausgeschaltet. Ab einem späteren Zeitpunkt um 23 Uhr wird die Fassadenbeleuchtung reduziert und die horizontale Ausleuchtung der Platzoberfläche durch ein Zuschalten der obersten, gedimmten Lichtmodule gewährleistet. Der Stadtraum bleibt mit der Wahrnehmbarkeit der Fassaden weiterhin gut ersichtlich, die Lichtmenge ist aber stark reduziert. Ab den Nachtstunden von 1:00 Uhr bis zur Morgendämmerung wird die Fassadenbeleuchtung komplett ausgeschaltet und eine etwas höhere Lichtleistung der obersten Module übernimmt die Beleuchtung für die Verkehrssicherung auf der Fläche. Es ist gemeinsam mit den Projektbeteiligten in einem behutsamen Entwicklungsprozess gelungen, ein optimiertes Ergebnis zu erzielen. Dabei wurden nicht nur die bewährten Gestaltungsansätze verbessert umgesetzt, sondern auch eine neue Flexibilität für die aktuellen oder zukünftigen Beleuchtungsszenarien durch den Einsatz innovativer Telemanagement-Komponenten eingeführt. Die modular zusammengesetzten Lichtstelen sind zukunftssicher für künftige Anwendungen erweiterbar ausgelegt.
Im Volkspark Hasenheide hat das Land Berlin im Dezember 2024 die neuen Beleuchtungsanlagen in Betrieb genommen. Seitdem wird auf dem Radweg eine intelligente Beleuchtung erprobt, das Licht auf dem Radweg „läuft mit“. Die Beleuchtung der übrigen Wege wurde ebenfalls erneuert und mit modernen LED-Leuchten ausgestattet. Auch diese Leuchten werden in den verkehrsarmen Nachtstunden auf ein niedrigeres Beleuchtungsniveau abgesenkt, es „läuft“ – anders als beim Radweg – nicht mit. Bis Ende Mai werden Nutzerinnen und Nutzer befragt. Auf den Lichtmasten, aber auch auf Flyern in Veranstaltungsorten und gastronomischen Einrichtungen der Umgebung, gibt es einen QR-Code, der zu einem Fragebogen führt, den das Fachgebiet Lichttechnik der TU Berlin entwickelte und auswerten wird. Noch bis Ende Mai besteht die Möglichkeit, an dieser Befragung teilzunehmen, deren Ergebnisse im Sommer vorliegen sollen.
Im Volkspark Hasenheide hat das Land Berlin die Beleuchtungsanlagen erneuert. In einem Pilotprojekt wird eine intelligente Beleuchtung in einer Grünanlage erprobt: das Licht auf dem Radweg „läuft mit“. Bisher waren diverse Wege in der Hasenheide beleuchtet, die Leuchten stammten überwiegend aus den 1970er Jahren. Die Bauform der Leuchten führte dazu, dass das Licht sowohl auf die Parkwege als auch in die anliegende Natur fiel. Die Abstände zwischen den Leuchten waren zu hoch, das Licht dadurch ungleichmäßig. Der stark frequentierte Radweg war in einem Abschnitt von rund 800 Metern dunkel. Auf diesem vormals unbeleuchteten Zwischenstück ist der Weg immer wieder von großen Laubbäumen unterbrochen, die zum Teil mitten auf dem Weg wachsen. All diese Defizite wurden mit der neuen Beleuchtung behoben, der Weg ist nun sicher zu befahren. Verkehrs-Staatssekretär Johannes Wieczorek: „Mit der neuen Beleuchtung wurde ein sinnvoller Kompromiss zwischen dem Sicherheitsempfinden der nächtlichen Parknutzerinnen und -nutzer und dem Schutz der Natur gefunden. Das Licht kommt nur dann in voller Stärke zum Einsatz, wenn es wirklich gebraucht wird. Das schützt die Natur und schont die Ressourcen.“ Der Radweg wird dynamisch beleuchtet, die Leuchten reagieren mittels Sensoren auf die Nutzer, das Licht “läuft mit“. Erkennt einer der Sensoren eine sich nähernde Person, werden die Leuchten in der direkten Umgebung auf ein höheres Beleuchtungsniveau angehoben. In Zeiten ohne Bewegung wird das Licht auf ein sehr niedriges Niveau abgesenkt. Die Beleuchtung der übrigen Wege wurde ebenfalls erneuert und mit modernen LED-Leuchten ausgestattet. Auch diese Leuchten werden in den verkehrsarmen Nachtstunden auf ein niedrigeres Beleuchtungsniveau abgesenkt, es „läuft“ – anders als beim Radweg – nicht mit. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Beleuchtung, welche die ganze Nacht ohne jegliche Absenkung in Betrieb ist, wird der Energieverbrauch so um etwa 60 Prozent reduziert. Im Rahmen des Bauvorhabens wurden sowohl die Beleuchtungsanlagen als auch das elektrische Versorgungsnetz komplett erneuert. Die Kosten beliefen sich auf rund 800.000 Euro und wurden aus dem Berliner Innovationsfonds finanziert. Aktuell läuft eine Befragung der Besucherinnen und Besucher. Dabei besteht die Möglichkeit, mittels QR-Code einen Fragebogen zu öffnen und zu beantworten. Der Fragebogen wurde durch das Fachgebiet Lichttechnik der TU Berlin entwickelt, von dem es auch ausgewertet wird. Die QR-Codes finden sich auf den Aufklebern, die an vielen Lichtmasten in der Grünanlage befestigt sind. Zudem wurden Flyer in den Veranstaltungsorten und der Gastronomie im direkten Umfeld verteilt. Bis Ende Mai 2025 besteht die Möglichkeit, an der Befragung teilzunehmen, die Ergebnisse werden im Sommer 2025 vorliegen.
Das Land Berlin betreibt derzeit die Anstrahlung von etwa 200 Objekten, darunter landeseigene Gebäude, Brücken, Skulpturen, Brunnen und Kirchen. Auch in diesem Bereich werden die Beleuchtungsanlagen schrittweise modernisiert. Nachfolgend stellen wir exemplarisch einige Projekte vor. In einem ersten Schritt wurde 2012 die Hinterglasbeleuchtung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche erneuert. Die nach außen wirkende Beleuchtung der Glaswände der Kirche und des Glockenturmes ist für das Stadtbild der City West prägend und wurde auf neueste Technik umgestellt und erstrahlt nur noch mit einem Bruchteil der erforderlichen Energie. Die Senatsverwaltung hatte die Erarbeitung der konzeptionellen Grundlagen beauftragt und den Großteil der Umbaukosten getragen. Die neue Beleuchtung des Kirchenoktogons übernahmen 720 LED-Strahler, jeder mit einer Leistung von 13 Watt. Der Stromverbrauch ging um ca. 75 Prozent zurück. In einem zweiten Schritt hat die Kirchengemeinde die Beleuchtung des Glockenturmes erneuert. Nach Abschluss der Sanierung der Turmruine erfolgte in 2016 der dritte Schritt, die Erneuerung der öffentlich betriebenen Anstrahlung der Turmruine. Es bestand das Ziel, dass sich die Helligkeit der Ruine zwischen den Eiermann-Bauten einfügt. Sie sollte diese nicht überstrahlen und mit ihrer weich angestrahlten Fassade nicht in Konkurrenz zum brillanten Licht der Neubauten stehen. Das Vorhaben ist seit Dezember 2016 abgeschlossen, die 16 LED-Strahler haben den Energieverbrauch um 80 Prozent reduziert. Seit Herbst 2022 ist diese Anstrahlung nicht in Betrieb. Der Senat von Berlin hat beschlossen, dass diese Maßnahme bis September 2024 fortgesetzt wird. Die Schwebenden Steine beeindrucken bei Nacht durch das hervorquellende Licht der umlaufenden Kante des Granitblocks. Damit lösen sich die Steine gleichsam vom Boden ab und wirken trotz ihrer Massivität wie schwebend. Aufgrund der hohen Ausfallrate der alten Beleuchtungstechnik wurde diese in 2013 durch eine LED-Beleuchtung ersetzt. Mit der Maßnahme wurde der Energieverbrauch halbiert.
Um die Umweltauswirkungen unserer energiehungrigen Gesellschaft zu reduzieren, müssen erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden. Erneuerbare Energien unterliegen jedoch erheblichen Schwankungen und Unsicherheiten bedingt durch Meteorologie und Hydrologie. Diese Schwankungen müssen ausgeglichen werden - entweder durch hochdynamische konventionelle Kraftwerke oder durch Energiespeichersysteme (ESS).Vor allem ESS bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen (Energieverschiebung, Flexibilität gegenüber Unsicherheiten, Netzstabilität, Engpassmanagement). Da es kein ideales einzelnes ESS gibt, gilt: das Stromsystem und ein entsprechender Mix aus ESS muss fein aufeinander abgestimmt sein, um kostenoptimal eine umweltverträgliche und robuste Stromversorgung sicherzustellen. Diesen Mix zu bestimmen stellt ein herausforderndes Optimierungsproblem dar und fordert neue Lösungstechniken um die Rechenzeiten zu bewältigen.Das beantragte Projekt zielt darauf ab, die optimale Kombination von ESS mit Schwerpunkt auf Wasserkraft zu finden. Wir verfolgen folgende Hypothesen: (1) eine systematische Analyse der Modellierungsdetails von Wasserkrafttechnologien und ESS ist notwendig um die vielen Systemdienstleistungen abbilden zu können; (2) das existierende Stromsystem muss um einen robusten und gezielt zusammengestellten Mix aus Wasserkraft und ESS ergänzt werden; (3) der Wassersektor kann mit weiterer Flexibilität zur Energiewende beitragen, aber dazu müssen dessen Randbedingungen (Trinkwasser, Flussökologie) modelliert werden; und (4) dieser Mix kann durch Optimierung gefunden werden, es müssen aber die Rechenzeiten erheblich reduziert werden.Unser Ansatz bietet vier Neuheiten: (1) die Optimierung um den Mix zu finden wird die verschiedenen ESS-Dienstleistungen berücksichtigen; (2) die Fähigkeit der ESS in der Handhabung von Unsicherheiten der Energieträger (Wasser-, Wind- und Sonnenkraft) in Wetterprognosen und Klimawandel wird abgebildet; (3) im Lichte zukünftiger Energiesysteme werden sektorielle Interaktionen relevanter. Daher werden wir die Wechselwirkungen zwischen dem Wasser- und Energiesektor in unserem Modell abbilden, z.B. wie Infrastruktur in der Wasserversorgung (z.B. Pumpwerke, Trinkwasserspeicher, Entsalzungsanlagen) und Mehrzweckstauseen zur Energiewende beitragen können, oder wie Abflussspitzen im Unterlauf von Wasserkraftwerken vermieden werden können; (4) die Rechenzeit des Ansatzes reduzieren wir durch eine gezielte Kombination von Heuristiken und Modellreduktionen um eine gute Startlösung zu finden und den Suchraum der Optimierung einzuschränken.Unser Optimierungsansatz ermöglicht sowohl die Rolle der einzelnen ESS als auch die Synergien zwischen den ESS, einschließlich Flexibilitäten aus dem Wassersektor und Wasserkraft, zu identifizieren. Solche Ansätze tragen zu einer transparenten Entscheidungsunterstützung in Energiebehörden bei, um unterschiedliche Energiepolitiken zu untersuchen.