Das Projekt "Aktionsprogramm zur Sanierung Oberschwäbischer Seen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wasserwirtschaftsamt Ravensburg, Außenstelle durchgeführt. Anlass des Aktionsprogrammes zur Sanierung oberschwaebischer Seen war es, Konzepte fuer die Reduzierung der Eutrophierung der oberschwaebischen Seen und Weiher auf ein natuerliches Mass zu entwickeln. Dem Aktionsprogramm gingen Untersuchungen voraus, die im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmassnahme und der Unterstuetzung des Institutes fuer Seenforschung/Langenargen 1987 und 1988 an vier Seen und Weihern Oberschwabens angestellt worden sind. Die im Rahmen des Aktionsprogrammes gemachte Annahme, dass die Eutrophierung der oberschwaebischen Seen und Weiher vor allem seit den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg massiv beschleunigt wurde, konnte anhand von 33 Gewaessern bestaetigt werden. Das Wachstum der Primaerbiomasse (Algen und hoehere Wasserpflanzen) wird in den oberschwaebischen Stillgewaessern von der Menge der im Wasserkoerper geloesten Phosphate limitiert (Liebig'sches Minimalprinzip). Es konnte gezeigt werden, dass das Sanierungskonzept fuer einen See oder Weiher die Untersuchung der Einbringung von Pflanzennaehrstoffen vor allem in ihren Einzugsgebieten erfordert. Die bedeutungsvollsten Naehrstoffemittenten fuer die Seen und Weiher Oberschwaben resultieren ihrer Bedeutung nach aus der landwirtschaftlichen Nutzung der hydrologischen Einzugsgebiete, aus unzureichend gereinigten haeuslichen Abwaessern und aus atmosphaerischen Eintraegen. Im Bereich der Landwirtschaft bestanden die Sanierungskonzepte im wesentlichen darin, Landwirte zu beraten, in Gewaessernaehe intensiv genutzte Flaechen zu extensivieren und Massnahmen fuer die Beschraenkung der Guelleduengung einzuleiten. Es zeigte sich weiterhin, dass nicht nur unzureichend gereinigte Abwaesser kleine Stehgewaesser eutrophieren sondern auch Abwaesser, die von leistungsfaehigen Klaeranlagen behandelt wurden (Forderung Bau von Ringleitungen). Weitere, das oekologische System See oder Weiher belastende Momente ergeben sich aus der Freizeitnutzung der Gewaesser (vor allem Beeintraechtigung des Schilfguertels und Beunruhigung der Vogelfauna). Es konnte deutlich gemacht werden, wie sich die Fischfauna in eutrophen Stillgewaessern veraendert und so rueckwirkend das Einfliessen der Algenbiomasse in die Naehrstoffkette behindert. Da viele Baeche und Fluesse in den vergangenen Jahrzehnten begradigt und ausgebaut wurden, musste bei entsprechenden Sanierungsmassnahmen auch eine naturnahe Entwicklung dieser Gewaesser miteinbezogen werden. Restaurative Massnahmen sollten erst nach ausfuehrlichen limnologischen und fischereibiologischen Untersuchungen erfolgen.