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Anpassung der Lingese-Talsperre; Bau eines hydraulischen Modells und Untersuchung der Entlastungsanlagen

Das Projekt "Anpassung der Lingese-Talsperre; Bau eines hydraulischen Modells und Untersuchung der Entlastungsanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl und Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Im Rahmen der Sanierung aelterer Talsperren in Nordrhein-Westfalen nach den Bestimmungen des Landeswassergesetzes soll die Leistungsfaehigkeit der teils bestehenden und teils neu geplanten Hochwasserentlastungsanlage der Lingese-Talsperre anhand der heutigen Bemessungsregeln ueberprueft werden. Die Hochwasserentlastung erfolgt ueber einen seitlichen Einlauftrog mit horizontaler, gerader und am Ende gekruemmter Wehrschwelle durch die Staumauer. Unmittelbar hinter dem Mauerdurchlass schliesst sich mit einem Kruemmungsbauwerk eine gemauerte Kaskade (Bruchstein) als Schussrinne an. Im Anschluss an die Kaskade geht die Stroemung nach einem unteren Kruemmungsbauwerk in das Unterwassergerinne ueber. Gemaess Paragr. 106 des Landeswassergesetz fuer das Land Nordrhein-Westfalen in der Ausgabe von 1989 sind Talsperren nach den Allgemein anerkannten Regeln der Technik zu errichten, zu unterhalten und zu betreiben. Im Rahmen der Anpassung der Lingese-Talsperre war es die Aufgabe des Institutes fuer Wasserbau und Wasserwirtschaft, die Leistungsfaehigkeit des jetzigen und des geplanten Ausbaus der Hochwasserentlastungsanlagen der Lingese-Talsperre in einem physikalischen Modellversuch zu untersuchen. Alle baulichen Aenderungen, unter Einschluss der Ergebnisse der Modelluntersuchung, sollten wegen des hohen historischen Wertes der Anlage das Erscheinungsbild weitestgehend unveraendert lassen (Denkmalschutz). Alle Untersuchungen der Hochwasserentlastung erfolgten fuer das 1000jaehrliche Hochwasserereignis sowie fuer einen Ueberlastfall, der eine Beurteilung der Konstruktion ueber das geforderte Belastungsmass hinaus erlauben sollte. Die Grundablaesse wurden fuer den Betriebszustand, Volloeffnung beim Stauziel, untersucht. Es wurde ein Freibord von 0,75 m bei dem 1000jaehrlichen Hochwasserereignis ermittelt und die ausreichende Hoehe des Mauerdurchlasses durch den Modellversuch bestaetigt. In der oberen Kruemmung wurde die rechte Gerinnewand durch Daemme ergaenzt und dadurch ein Ueberstroemen des angrenzenden Gelaendes verhindert. Die Kaskade wurde auf der linken Seite mit Daemmen versehen, um erosive Volumenstroeme ueber die seitliche Berandung zu verhindern. Auf der rechten Seiten erlaubt der anstehende Fels eine natuerliche Sicherung. Die zusaetzliche Anordnung einer Erhoehung der linken Gerinnewand im unteren Kruemmungsbauwerk fuehrte zu einer Verbesserung der Stroemungsverhaeltnisse in diesem Bauwerksteil und dem anschliessenden Tosbecken. Das Tosbecken wurde mit dem Entwurf einer Gelaendeerhoehung deutlich besser gegen ein Ueberstroemen der seitlichen Berandungen geschuetzt. Eine zusaetzliche Erhoehung der Prallwand ist nach den Modellversuchen zu empfehlen. Die Austrittsoeffnungen der Grundablaesse konnten wesentlich, bis zu einem ruhigen Abflussbild, optimiert werden. Der Modellversuch zeigte, dass diese die vollstaendige Leistungsfaehigkeit besitzen.

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