Das Projekt "Schutz und Regeneration der gefährdeten Schlammbodenfluren (Elatino-Eleocharition ovatae) an der Westerwälder Seenplatte" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Koblenz, Institut für Integrierte Naturwissenschaften, Abteilung Biologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Zwergbinsengesellschaften der Klassen Littorelletea und Isoëto-Nanojuncetea gehören zum prioritären Lebensraumtyp '3130 Oligo- bis mesotrophe Stillgewässer' der FFH-Richtlinie. Die Schlammbodenfluren der Isoëto-Nanojuncetea, insbesondere des Verbands Elatino-Eleocharition ovatae entwickeln sich auf trockengefallenen Böden von Teichen oder Talsperren und vollziehen ihren Lebenszyklus von der Keimung auf dem trockenfallenden Substrat bis zur Fruchtreife in wenigen Wochen. Viele der Kennarten wie Carex bohemica, die Arten der Gattung Elatine oder Eleocharis ovata gehören zu den bundesweit gefährdeten Arten. Eine Rückgangsursache liegt in der immer seltener zu findenden Teichbewirtschaftung mit spätsommerlichem Ablassen.
Die Teiche befinden sich aus ornithologischen Gründen (permanente Überstauung für den Fischadler), aber auch durch die Fischereinutzung und den Tourismus in einem Spannungsfeld. Das Abfischen der Teiche findet heute so spät statt (oft erst im Oktober, vgl. Fischer & Killmann 2014), dass es aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht mehr zur Keimung und damit zur Entwicklung der Schlammbodenfluren kommt.
Ziel des Projekts ist daher die Untersuchung der Boden-Samenbank in den Teichböden, um die potenzielle Zusammensetzung der gefährdeten Pflanzengesellschaften zu erfassen. Neben einem Monitoring von Zielarten sollen Maßnahmen zur Regeneration der Schlammbodenfluren entwickelt werden.
Das Projekt "Verbreitung, Vergesellschaftung und Oekologie gefaehrdeter Igelkolben-Arten in Westfalen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Düsseldorf, Institut für Ökologische Pflanzenphysiologie und Geobotanik, Abteilung Geobotanik durchgeführt. Waehrend der Rueckgang zahlreicher Arten der oligo- und dystrophen Gewaesser aufgrund des Verschwindens solcher Biotope aus der Kulturlandschaft zunehmend haeufiger dokumentiert werden muss, fehlen nicht selten standortoekologische Untersuchungen am Wuchsort gefaehrdeter Arten oder Gesellschaften. Fuer die in der 'Roten Liste' von NRW mit A 1.2 bzw. A 2. als stark bedroht eingestuften Arten Sparganium angustifolium und Sparganium minimum sollen durch Erfassung der Vergesellschaftung sowie relevanter Standortsparameter-Aussagen ueber deren oekologische Bedingungen und Ansprueche ermoeglicht werden. Ergaenzend ist eine Rekonstruktion der historischen Verbreitung im Gebiet geplant. Angestrebt wird ausserdem die Inkulturnahme der untersuchten Arten.