Das Projekt "Teil III: Untersuchungen zur Auswirkung von wasserseitigen Massnahmen auf die Entwicklung von Schaeden durch Lochkorrosion in Kupferleitungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung durchgeführt. Beim Werkstoff Kupfer zur Verteilung von Trinkwasser in Hausinstallationen sind zwei Korrosionsarten von Bedeutung: Lochkorrosion und Flaechenkorrosion. Die der Bevoelkerung durch Lochkorrosion an Kupferrohren entstehenden Schaeden sind hoch, aber nicht bezifferbar, weil sie nicht systematisch erfasst werden. Die Tatsache jedoch, dass die Kupferindustrie ab 1997 bei der Verbindung von Kupferleitungen das Hartloeten verboten hat, deutet an, dass die Schaeden durch Lochkorrosion in Nachbarschaft von Hartloetverbindungen enorm sind. Trinkwaesser koennen z.T. als die Lochkorrosion 'beguenstigend' oder 'nicht beguenstigend' charakterisiert werden, jedoch gibt es bis heute keine gesicherten Erkenntnisse darueber, welche Wasserinhaltsstoffe in welchem Umfang die Entwicklung von Lochkorrosion beeinflussen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Inhibitoren das Tiefenwachstum von Lochfrassstellen verringern bzw. unterbinden. In dem Forschungsprojekt soll erstmals systematisch die Frage beantwortet werden: Wie beeinflussen Inhibitoren das Tiefenwachstum von gezielt initiierten Lochfrassstellen? Fuer die Ermittlung der Geschwindigkeit des Lochtiefenwachstums werden optische und neuartige statistische Methoden eingesetzt.
Das Projekt "Durchfuehrung von Versuchen zur Klaerung des Einflusses einer zentralen Enthaertung und Entkarbonisierung eines neutralsalzreichen Trinkwassers auf das Verhalten von repassivierten Lochfrassstellen in Kupferrohren" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Duisburg, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung durchgeführt. Auf Draengen des Verbrauchers wird in verschiedenen Versorgungsgebieten eine zentrale Enthaertung und Entkarbonisierung des Trinkwassers im Wasserwerk erwogen bzw. durchgefuehrt. Mit dieser Massnahme ist jedoch eine drastische Aenderung der Wasserbeschaffenheit, insbesondere bei Verteilung neutralsalzreicher Waesser, verbunden, die auch Auswirkungen auf das Verhalten der im Verteilungsnetz des Versorgungsunternehmens und in der Hausinstallation der Verbraucher eingesetzten Rohrwerkstoffe hat. Vor allem ist noch ungeklaert, ob in Kupferrohren nach der Wasserumstellung eine Aktivierung repassivierter Lochfrassstellen und/oder die Entstehung von Lochfrass in installationsseitigen Problemzonen, insbesondere im Bereich von Hartloetverbindungen, moeglich ist. Unter praxisnahen Bedingungen werden in Versuchsanlagen, die die Situation in der Hausinstallation simulieren, Kupferrohre mit den unterschiedlichen Waessern - hart, enthaertetet und entkarbonisiert, mit und ohne Phosphatsilikat-Inhibitor - beaufschlagt. Die Kupferrohre wurden einer dem Hartloeten entsprechenden definierten Waermebehandlung ausgesetzt und unter Teilbefuellung 3 Monate ausgelagert, um Angriffsstellen zu erzeugen. Es erfolgt eine zeitbezogene Auswertung des Korrosionsverhaltens, insbesondere der Lokalkorrosionsintensitaet, u.a. mit Hilfe von Lochtiefenmessungen. Die Versuche werden durch elektrochemische Messungen (Korrosionspotential/Zeit-Messungen, Summenstromdichte/Potential-Messungen, Polarisationswiderstandsmessungen) unter Federfuehrung von Dr. C.-L. Kruse, Materialpruefungsamt Dortmund, begleitet. Flankierend dazu wird in relevanten Waessern das Aktiv/Passiv-Verhalten von Lochfrassstellen an Kupfer im Labor fuer Korrosionsschutztechnik der Maerkischen Fachhochschule Iserlohn unter Federfuehrung von Prof. Dr. O. von Franque und Prof. Dr.-Ing. R. Feser studiert und Methoden zur elektrochemisch kontrollierten Erzeugung definierter Lochfrassstellen.