Lock- und Schreckstoffe (Attraktanzien & Repellentien) werden gezielt gegen Organismen eingesetzt und gelangen auch in die aquatische Umwelt, wo sie Verhaltensänderungen auslösen können. Sie gehören zu den vom Menschen gemachten Chemikalien, die Wasserorganismen so beeinflussen können, dass sie ihre Umgebung anders wahrnehmen. Man spricht in diesem Fall vom Infochemikalien-Effekt. Viele über ihren Geruch wirkenden Stoffe, wie das auf unserer Haut anzuwendende Mückenmittel DEET(Diethyltoluamid), werden bereits in unseren Oberflächengewässern nachgewiesen und ziehen dort möglicherweise Infochemikalien-Effekte nach sich. Am Beispiel von Humanarzneimitteln wie dem Tranquilizer Oxazepam konnte gezeigt werden, dass Stoffe unterhalb der Toxizitätsschwelle zum Beispiel das Schwarmverhalten von Flußbarschen verändern. Auch Neonicotinoide, die in geringen Konzentrationen (unterhalb der Toxizitätsschwelle) kurzzeitig in Fließgewässer eingetragen werden, können dort eine aktive, massenhafte Drift von Wasserorganismen auslösen und damit einen nachteiligen Einfluss auf lokale Populationen ausüben. Repellentien werden in der praktischen Anwendung vor allem gegen Blut saugende Gliederfüßer wie Stechmücken, Bremsen oder Zecken eingesetzt. Künstliche Repellentien gegen Gliederfüßer sind beispielsweise Diethyltoluamid (DEET), Icaridin (Picaridin) oder IR3535 (Ethylbutylacetylaminopropionat, EBAAP). Auch bei bestimmungsgemäßem Einsatz könnten von Repellentien bisher nicht beachtete Wirkungen auf Nicht-Zielorganismen ausgehen. Um Stoffe mit solchen Effekten aufzuspüren, sind daher neue Teststrategien zu entwickeln und geeignete Testsysteme im Labormaßstab zu etablieren. Das hier durchgeführte Vorhaben leistet dabei einen wichtigen Beitrag, in dem es Testsysteme für ökotoxikologische Fragestellungen anpasst und auf ihre Eignung prüft. Die Ergebnisse des Vorhabens sind für die Umweltbewertung von bioziden Wirkstoffen von großem Interesse. Bisher wurden nur akute und langfristige Effekte auf Nicht-Zielorganismen bewertet, weil das EU-Bewertungs¬konzept für Biozide und Chemikalien keine Bewertung repellenter Wirkungen vorsieht (Bewertungslücke). Bei den drei Repellentien wurden hier keine nachteiligen Umweltwirkungen im Verhalten der Testorganismen und unter den hier eingesetzten Testbedingungen ausgelöst. Dies ist zum Beispiel für den repellenten Wirkstoff DEET wichtig, der aktuell in vielen Haushaltsprodukten enthalten ist. Damit stehen nun erste Testsysteme zur Verfügung, um derartige Wirkungen künftig zuerkennen und gegebenenfalls bei der Bewertung, insbesondere bei Wirkungen auf das Schutzgut Biodiversität , einbeziehen zu können. Veröffentlicht in Texte | 57/2016.
Beobachtungen bitte an das LANUV oder örtliche Naturschutzbehörden melden Die Asiatische Hornisse ist eine aus Südostasien stammende, kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse und breitet sich derzeit rasant in Nordrhein-Westfalen aus. Nur im unmittelbaren Nestbereich verteidigt sie sich und die Brut mit Stichen, insbesondere bei Erschütterungen des Nests. Die Stiche sind für Nicht-Allergiker ungefährlich und vergleichbar mit Wespen- oder Bienenstichen. Die asiatische Hornisse wird allerdings als potenzielle Bedrohung für heimische Bienenvölker gesehen und steht auf der EU-Liste der prioritären gebietsfremden invasiven Arten. Um wirksame und effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung durchführen zu können, ist es wichtig jede Sichtung zu melden. Bevorzugte Siedlungsgebiete der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) sind Flussauen und Stadtränder unterhalb 200 Höhenmetern. In der Zeit der Brutaufzucht ernährt sich die soziale, staatenbildende Faltenwespe räuberisch von Insekten. Aufgrund der in den westlichen Nachbarländern erreichten hohen Populationsdichten besteht die Vermutung, dass der invasive Insektenjäger heimische Wildbienen oder andere Beuteinsekten im Bestand gefährden könnte und damit auch negativen Einfluss auf die Bestäuberaktivitäten haben könnte. Der negative Einfluss auf heimische Insekten ist bis jetzt nicht messbar. Im besiedelten Raum, etwa an Stadträndern werden zu 66 bis 80 Prozent Honigbienen erbeutet. Da die heimische Honigbiene im Gegensatz zu der asiatischen Honigbiene keine besonderen Abwehrmechanismen gegen das Eindringen in den Bienenstock entwickeln konnte, wird die Asiatische Hornisse als potenzielle Bedrohung für die Imkerei angesehen. Als gefährdet gelten Bienenvölker, die durch andere negative Einflussfaktoren bereits geschwächt sind. Ausgehend von einer Freisetzung in Südwest-Frankreich im Jahr 2004 hat die Asiatische Hornisse über Belgien und die Niederlande inzwischen das Rheinland erreicht. Einen ersten Einzelfund gab es im Jahr 2020 im Kreis Heinsberg im Grenzbereich zu den Niederlanden. Im Jahr 2022 wurden erstmals in NRW Nester gefunden. Bestätigt wurden Vorkommen im Kreis Viersen, Kreis Heinsberg, Köln, Düsseldorf und Duisburg. In den westlich angrenzenden Nachbarländern erreichte die Asiatische Hornisse in kurzer Zeit hohe Populationsdichten und breitet sich mit etwa 50 Kilometern pro Jahr weiter aus. Mit einer Einwanderung aus Belgien und den Niederlanden ist weiterhin zu rechnen, so dass die Zahl der Völker im Rheinland wahrscheinlich zunehmen und auch die Ausbreitung nach Norden und Osten weiter voranschreiten wird. Eigenschaften und Bilder der asiatischen Hornisse sind im Neobiota-Portal des LANUV dokumentiert: neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/arten/tiere/190771/kurzbeschreibung Wer asiatische Hornissen beobachtet, sollte das bitte nach Möglichkeit mit einem Fotobeleg im Neobiota-Portal melden. Das geht auch mit einer Smartphone-App, mit der direkt am Fundort Standortdaten und Bildmaterial gemeldet werden können. neobiota.naturschutzinformationen.nrw.de/neobiota/de/fundpunkte/erfassung Alternativ geht auch eine Meldung bei der zuständigen unteren Naturschutzbehörde. Wichtig ist in jedem Fall die genaue Angabe des Standorts und wenn möglich, aus welcher Richtung die Tiere an- oder abfliegen. Maßnahmen zum Schutz von Bienenvölkern Bienenvölker im Verbreitungsgebiet der Asiatischen Hornisse können mit Schutzvorrichtungen am Einflugloch gegen das Eindringen des Räubers in den Bienenstock geschützt werden. Hierzu wird empfohlen, ein Netz oder ein Schutzgitter von sechs Millimeter Maschenweite zu installieren, das von Honigbienen, nicht aber von der Asiatischen Hornisse passiert werden kann. Daneben sollten die Bienenvölker phasenweise zur Stärkung der Widerstandskraft zugefüttert und der Bienenstock von Honigresten oder anderen Lockstoffen gesäubert werden. Der Einsatz von beköderten Fallen zum Fang der Asiatischen Hornisse ist nach deutschem Recht verboten, denn es werden darin überwiegend zu schützende Nektar fressende Fluginsekten gefangen und getötet. Der Beifang geschützter Arten ist leider auch bei Fallen nachgewiesen worden, die vom Hersteller als selektiv fangend beworben werden. Download: Pressemitteilung
Das Projekt "Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Wildbiologische Büro LUPUS, Reinhardt und Kluth GbR durchgeführt. In der Oberlausitz siedelten sich seit Ende des letzten Jahrhunderts wieder Wölfe an, die sich seit dem Jahr 2000 wieder fortpflanzen. Das Projekt hat zum Ziel. Das Verhalten von abwandernden Wölfen mit Hilfe von Sendern zu dokumentieren und neue wissenschaftliche Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Zur Umsetzung dieses Vorhabens werden Wolfe - ohne sie zu verletzen - gefangen und mit einem Sender versehen, mit dessen Hilfe dann der Wanderweg des betreffenden Tieres verfolgt werden kann. Der Vorgang des Fangens erwies sich in den Jahren seit dem Beginn des Vorhabens als unerwartet schwierig. Bis zum Frühjahr 2009 konnten keine Wölfe gefangen werden. Erst durch den Einsatz von Lockstoffen und mit Hilfe von zusätzlichen speziellen Fallen konnten nun im März und Mai dieses Jahres insgesamt drei Wölfe gefangen und besendert werden. Der am 6. März 2009 gefangene männliche Wolf mit der Bezeichnung MT2, der den Namen 'Karl' erhielt und bei dem es sich um einen einjährigen Wolf aus dem so genannten Nochtener Rudel handelt, unternahm anschließend an seine Besenderung einen zweieinhalb wöchigen Ausflug bis nach Treuenbrietzen in Brandenburg und kehrte danach in sein Heimatterritorium zurück, wo er sich bis heute immer noch aufhält. Sein Bruder MT3, 'Alan' genannt wird, wurde am 13. April 2009 besendert und hat am 23. April 2009 sein Elternrudel verlassen. Seitdem hat er über 900 km zurückgelegt und hält sich gegenwärtig in Ostpolen auf (Stand 1. Juni 2009). Er befindet sich damit mehr als 600 km nordöstlich seines Heimatgebietes. Der dritte im Vorhaben 'Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung des Wolfes in Deutschland' besenderte Wolf (MT4) ist mindestens 2-jährig und hat bisher keine großen Ausflüge unternommen. Er ist möglicherweise in die Aufzucht von Welpen aus einem diesjährigen Wurf des Neustädter Rudels, aus dem er stammt, eingebunden. Die Erforschung des Wander- und Ausbreitungsverhaltens von Wölfen ist ein wichtiger Baustein für den nationalen und grenzüberschreitenden Schutz dieser nach dem Bundesnaturschutzgesetz und auch gemeinschaftsweit streng geschützten Tierart. Die Erkenntnisse zum Ausbreitungsverhalten können in Managementpläne einfließen und auch bei der gezielten Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum 'Neubürger Wolf' genutzt werden. Um den Wolf, der sich bei seinen Wanderungen nicht an Staatsgrenzen hält, auf Populationsebene zu schützen, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten Deutschlands unerlässlich, in diesem Falle insbesondere mit Polen. Das Bundesumweltministerium hat daher Kontakte zum polnischen Umweltministerium in Warschau geknüpft und den Dialog in Sachen Wolf aufgenommen.
Das Projekt "Teilprojekt A" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IS Insect Services GmbH durchgeführt. Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii ist ein invasiver Schädling aus Asien, der sich seit 2008 rasant in ganz Europa verbreitet. 2014 verursachte er bereits erhebliche Schäden in deutschen Obst- und Rebenanlagen, europaweit sind hohe Ertragsverluste zu verzeichnen. Für die Eiablage werden von D. suzukii reifende Früchte bevorzugt, bei 10-15 Generationen pro Jahr können die Weibchen 300 bis 600 Eier legen. Aus den Eiern schlüpfen nach 1-3 Tagen kleine Maden, die sich vom Fruchtfleisch ernähren. Durch diesen Larvenfraß wird der Hauptschaden verursacht, die Früchte fallen in der Folge zusammen und werden matschig. Da reife Früchte betroffen sind, ist eine Bekämpfung äußerst schwierig und bislang wenig wirksam, derzeit stehen keine gut wirksamen Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung. Ziel des Projektes ist daher die Etablierung einer alternativen, umweltschonenden Bekämpfungsmethode basierend auf der sog. RNA Interferenz (RNAi) durch Applikation kleiner doppelsträngiger RNA. Dabei sollen die RNA Moleküle als Futter in einer Lockstofffalle angeboten werden. Für die Entwicklung der Falle sollen Attraktantien identifiziert werden (z. B. aus reifenden Früchten oder von Fermentationsprodukten), die in geeigneten Dispensersystemen in den Lockstofffallen eingesetzt werden können. Die Bekämpfung soll auf einem spezifischen 'attract & kill' Verfahren beruhen.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Löffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für Infektionsmedizin, Standort Insel Riems durchgeführt. The project deals with the recording of the geographic and seasonal occurrence of culicid species and the human and animal pathogenic disease agents they may transmit in Germany. For the assessment of the distribution of mosquitoes, special attractant-baited traps will be operated over the whole of Germany according to a given spatiotemporal pattern. In addition, mosquitoes will be collected passively by the citizen science project 'Mückenatlas'. The identification of the culicids will be performed morphologically and, if necessary, genetically. For the screening for pathogens, mosquitoes will be captured in huge numbers in floodplains and other spacious wetland areas by means of traps, aspirators and insect nets. The examination for pathogens will be performed using established PCR assays. Moreover, the introduction of invasive mosquitoes by vehicles entering Germany from southern Europe will be checked by mosquito trapping on service stations along South German motorways. Finally, the spreading tendencies of three Asian bush mosquito populations recently detected in South, West and North Germany will be examined by spatial-centrifugal sampling of potential breeding sites in the affected regions. All generated data will be fed into the German mosquito database CULBASE in order to facilitate risk analyses.
Das Projekt "Teilprojekt 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bioland Erzeugerring Bayern e.V. durchgeführt. In den letzten Jahren haben die Drahtwurmschäden im konventionellen und biologischen Kartoffelanbau existenzbedrohende Ausmaße angenommen. Effektive Bekämpfungsstrategien stehen ggw. nicht zur Verfügung bzw. sind nur auf Basis des Artikels 53 verfügbar. Die Antragsteller haben im Rahmen eines BMELV- und eines EU-Projektes die Grundlagen für eine innovative und effektive Bekämpfungsstrategie entwickelt. Kapseln, die auf rein biologischer Basis in Kontakt mit der Bodenfeuchte CO2 produzieren locken die Drahtwürmer an, welche so mit der Kill-Komponente (Metarhizium brunneum) in Kontakt kommen. Durch diese Strategie wird die Infektionswahrscheinlichkeit signifikant gesteigert. Ziel ist es, das bisher entwickelte ATTRACAP® Produkt zu optimieren, um die Wirkungssicherheit der Kapseln zu gewährleisten und die Effizienz anzuheben. Dazu müssen die bisher erarbeiteten innovativen Kapselformulierungen weiterentwickelt und unter unterschiedlichen Feldbedingungen validiert werden. Im Konsortium ist eine Firma vertreten, die das Produkt ATTRACAP® produziert und vertreibt. Die beiden Berater stellen die Kontakte zu den Landwirten her, auf deren Felder die Versuche angelegt werden und helfen bei der Versuchsdurchführung. Mit den im Antrag skizzierten Untersuchungen soll ein optimiertes ATTRACAP® Produkt für die Praxis im Biolandbau und im konventionellen Landbau zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RLP AgroScience GmbH durchgeführt. Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii ist ein invasiver Schädling aus Asien, der sich seit 2008 rasant in ganz Europa verbreitet. 2014 verursachte er bereits erhebliche Schäden in deutschen Obst- und Rebenanlagen. Da reife Früchte betroffen sind, ist eine Bekämpfung äußerst schwierig und bislang wenig wirksam. Ziel des Projektes ist daher die Etablierung einer alternativen, umweltschonenden Bekämpfungsmethode basierend auf der sog. RNA Interferenz (RNAi) durch Applikation kleiner doppelsträngiger RNA. Die Spezifität der siRNAs für D. suzukii wird molekular geprüft, um eine Wirkung auf andere (Nutz)Insekten auszuschließen. Die RNA Moleküle sollen als Futter in einer Lockstofffalle angeboten werden. Für die Entwicklung der Falle sollen Attraktantien identifiziert werden (z. B. aus reifenden Früchten oder von Fermentationsprodukten), die in geeigneten Dispensersystemen in den Lockstofffallen eingesetzt werden können. Die Bekämpfung soll auf einem spezifischen 'attract & kill' Verfahren beruhen.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-BeratungsGesellschaft mbH durchgeführt. In den letzten Jahren haben die Drahtwurmschäden im konventionellen und biologischen Kartoffelanbau existenzbedrohende Ausmaße angenommen. Effektive Bekämpfungsstrategien stehen ggw. nicht zur Verfügung bzw. sind nur auf Basis des Artikels 53 verfügbar. Die Antragsteller haben im Rahmen eines BMELV- und eines EU-Projektes die Grundlagen für eine innovative und effektive Bekämpfungsstrategie entwickelt. Kapseln, die auf rein biologischer Basis in Kontakt mit der Bodenfeuchte CO2 produzieren locken die Drahtwürmer an, welche so mit der Kill-Komponente (Metarhizium brunneum) in Kontakt kommen. Durch diese Strategie wird die Infektionswahrscheinlichkeit signifikant gesteigert. Ziel ist es, das bisher entwickelte ATTRACAP® Produkt zu optimieren, um die Wirkungssicherheit der Kapseln zu gewährleisten und die Effizienz anzuheben. Dazu müssen die bisher erarbeiteten innovativen Kapselformulierungen weiterentwickelt und unter unterschiedlichen Feldbedingungen validiert werden. Im Konsortium ist eine Firma vertreten, die das Produkt ATTRACAP® produziert und vertreibt. Die beiden Berater stellen die Kontakte zu den Landwirten her, auf deren Felder die Versuche angelegt werden und helfen bei der Versuchsdurchführung. Mit den im Antrag skizzierten Untersuchungen soll ein optimiertes ATTRACAP® Produkt für die Praxis im Biolandbau und im konventionellen Landbau zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BIOCARE Gesellschaft für biologische Schutzmittel mbH durchgeführt. In den letzten Jahren haben die Drahtwurmschäden im konventionellen und biologischen Kartoffelanbau existenzbedrohende Ausmaße angenommen. Effektive Bekämpfungsstrategien stehen ggw. nicht zur Verfügung bzw. sind nur auf Basis des Artikels 53 verfügbar. Die Antragsteller haben im Rahmen eines BMELV- und eines EU-Projektes die Grundlagen für eine innovative und effektive Bekämpfungsstrategie entwickelt. Kapseln, die auf rein biologischer Basis in Kontakt mit der Bodenfeuchte CO2 produzieren locken die Drahtwürmer an, welche so mit der Kill-Komponente (Metarhizium brunneum) in Kontakt kommen. Durch diese Strategie wird die Infektionswahrscheinlichkeit signifikant gesteigert. Ziel ist es, das bisher entwickelte ATTRACAP® Produkt zu optimieren, um die Wirkungssicherheit der Kapseln zu gewährleisten und die Effizienz anzuheben. Dazu müssen die bisher erarbeiteten innovativen Kapselformulierungen weiterentwickelt und unter unterschiedlichen Feldbedingungen validiert werden. Im Konsortium ist eine Firma vertreten, die das Produkt ATTRACAP® produziert und vertreibt. Die beiden Berater stellen die Kontakte zu den Landwirten her, auf deren Felder die Versuche angelegt werden und helfen bei der Versuchsdurchführung. Mit den im Antrag skizzierten Untersuchungen soll ein optimiertes ATTRACAP® Produkt für die Praxis im Biolandbau und im konventionellen Landbau zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung durchgeführt. Das Projekt dient der Erfassung des geografischen und saisonalen Auftretens von Stechmücken-Arten und der von ihnen übertragenen tier- und humanpathogenen Krankheitserreger in Deutschland. Zur Bestimmung der Verbreitung der Stechmücken werden in ganz Deutschland spezielle Lockstoff-Fallen nach einem vorgegebenen räumlichen und zeitlichen Muster betrieben. In Ergänzung dazu sollen Stechmücken passiv über das Citizen Science-Projekt ‚Mückenatlas' gesammelt werden. Die Identifizierung der Stechmücken erfolgt morphologisch oder, wenn nötig, genetisch. Zwecks Screening auf Krankheitserreger werden Stechmücken in Flussauenlandschaften und anderen ausgedehnten Feuchtgebieten unter Einsatz von Fallen, Aspiratoren und Insektennetzen gezielt ‚auf Masse' gefangen. Die Untersuchung der Mücken auf Pathogene wird mit Hilfe von etablierten PCR-Tests durchgeführt. Weiterhin soll der Eintrag invasiver Stechmücken-Arten aus südeuropäischen Ländern durch Beprobung von Raststätten süddeutscher Autobahnen mit Fallen überwacht werden. Schließlich sollen die Ausbreitungstendenzen dreier kürzlich in Süd-, West- und Norddeutschland nachgewiesener Populationen der Asiatischen Buschmücke durch räumlich-zentrifugale Beprobung von potenziellen Brutgewässern in den betroffenen Regionen untersucht werden. Alle erhobenen Daten werden in die deutsche Stechmücken-Datenbank CULBASE eingegeben, um Risikobewertungen zu ermöglichen.