Das Projekt "Restaurierung wertvoller umweltgeschädigter historischer Grabmale auf dem Stadtfriedhof Querfurt mit modellhafter vergleichender Konservierung mittels Kieselsäureester und Kunstharzen (Sachsen-Anhalt)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Querfurt Städtisches Bauamt durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziele des Vorhabens waren das Wiederaufgreifen der im LfD Sachsen- Anhalt durch Herrn Materna seit 1965 begonnenen Versuche zur Steinfestigung mit Kunstharzen; der Vergleich von Kunstharzen und Kieselsäureester als Festigungsmaterial für Loderslebener Sandstein in einer angeschlossenen Diplomarbeit sowie die Entwicklung eines durchgängigen Mörtelsystems vom Festiger über Injektionsmörtel, Schlämme bis Antragmörtel speziell für das im Querfurter Umland verarbeitete Sandsteinmaterial. Die modellhafte Umsetzung der Erkenntnisse in einer anschließenden Restaurierung der genannten Grabmale hatte zum Ziel, ortsansässige Firmen zur Anwendung auf ähnlich problembehaftete Steinobjekte zu befähigen. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: In einer sehr ausführlichen Diplomarbeit wurden vier Kunstharze (Epoxid-, Silikon-, Polyurethan- und Acrylharz) mit einem Kieselsäureester als Festigungsmittel für Loderslebener Sandstein (dem für die Grabmale verwendetem Steinmaterial) verglichen. Die Voraussetzung dafür war eine genaue Analyse der für die Festigung relevanten Kenndaten des Gesteins. Um die dann für den Stein besten Materialien anwenden zu können, war eine genaue Untersuchung der Schadensursachen an den Steinen notwendig. Als Hauptgrund der Schädigung erwies sich CaSO4 (Gips) im oberflächennahen Bereich. Diesen zu beseitigen bzw. deutlich zu reduzieren, erwies sich als sehr kompliziert und hat dazu geführt, dass der Schwerpunkt des Projektes in diese Richtung verschoben werden musste. Ohne eine Entsalzung wären aber alle weiteren Schritte unsinnig gewesen, da das Schadsalz in kurzer Zeit alle Restaurierungsmaßnahmen wieder zerstört hätte. Unter mehreren Möglichkeiten erwies sich die Wannentränkung als die effektivste Methode und wurde demzufolge an den meisten Teilen durchgeführt. Nach erfolgter Entsalzung war dann erst die Festigung gelockerter Gesteinspartien möglich. Danach folgten die Arbeitsschritte mit dem zwischenzeitlich von Dr. Wendler entwickelten Mörtelsystem. Fazit: Neben einem KSE ist auch ein Kunstharz (Silikonharz) in der Lage, dem Loderslebener Sandstein seine durch Umwelteinflüsse gelockerte Stabilität zurückzugeben. Der im Stein eingelagerte, die Schäden verursachende Gips ist durch im Projekt ermittelte Methoden soweit zu mindern, dass er keine nennenswerten Schäden mehr bewirken kann. Da sich die Umweltbedingungen inzwischen deutlich verbessert haben, also kein Schwefel mehr in der Luft angereichert ist, kann man davon ausgehen, dass die Steine langfristig saniert sind. ...