Das Projekt "Einsatz von Loess als mineralisches Dichtungsmaterial fuer Deponien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Bau- und Grobkeramik GmbH durchgeführt. Zielstellung des Forschungsthemas war der Nachweis von Loessvorkommen sued(-oest-)lich von Leipzig, die als mineralisches Material fuer Deponiebasis- und -oberflaechenabdichtungssysteme geeignet sind. Ausserdem sollte ausgewaehlten Loessproben Tonmehl von Haselbach zugemischt und die dadurch zu erreichende Beeinflussung der Abdichtungsfunktion laborativ untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Foerderaufgabe war die Anfertigung einer Uebersichtskarte zur lithofaziellen Ausbildung der verschiedenen Loessvarietaeten im Untersuchungsgebiet. Noerdlich von Meerane, im Raum Kohren-Sahlis-Narsdorf und in der Umgebung von Hartha/Doebeln treten Loessderivate auf, die alle Anforderungen an den Stoffbestand von mineralischem Material zur Basis- und Oberflaechenabdichtung von Deponien erfuellen. Die Plastizitaet der Loessderivate zeigt zum grossen Teil Qualitaetseinschraenkungen, die auf deren relativ niedrigen Tongehalt und die Dominanz von Quarzschluff zurueckzufuehren sind. Abgesehen von der Plastizitaet entsprechend die laborativ untersuchten bodenphysikalischen und -mechanischen Eigenschaften der Loessderivate den Anforderungen der TA Abfall und der TA Siedlungsabfall an Basis- und Oberflaechenabdichtungsmaterial. Stoffbestand und Dichtungsverhalten der genannten Derivate erwiesen sich als ueberraschend guenstig, so dass eine Tonmehlzumischung von bis zu 10 Prozent zu keiner entscheidenden Verbesserung der Abdichtungs-funktion der Derivate fuehrte. Der Nutzen der im Rahmen der Foerderaufgabe durchgefuehrten Untersuchungen liegt fuer die Betreiber von Deponien in einer Vorauswahl des guenstigsten einheimischen Materials auf der Basis entscheidender qualitaetsbestimmender Eigenschaften wie Plastizitaetsparameter, Proctordichte und Durchlaessigkeitsbeiwert. Anhand der erarbeiteten Kartenunterlagen ist es den zustaendigen Behoerden moeglich, Standorte mit besonders guenstigen petrofaziellen Voraussetzungen auszuwaehlen, wo sowohl bauwuerdige Loessderivate anfallen als auch besonders guenstige Bedingungen hinsichtlich des Untergrundes (Sedimente mit Barrierefunktion) auftreten.