Das Projekt "Dauerbeobachtungsstellen Lysimeter im Weinbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Fachbereich Bodenkunde und Bodenschutz durchgeführt. Langjaehrige Charakterisierung der Stoffdynamik und -auswaschung in begruenten, bedeckten und offenen Weinbergen unter Differenzierung des geologischen Ausgangsubstrates, des Standortes und der Bewirtschaftung:- Wirkung von Langzeit-N-Duengern im Weinbau. Im Steilhanglysimeter-Weinbau stand im Berichtsjahr 1994 folgende Versuchsfrage im Vordergrund: Es galt zu klaeren welches Systemverhalten neuere Formulierungen von Langzeitduengern und getrockneter Klaerschlamm aufweisen. Der mit Klaerschlamm geduengte Lysimeter zeigt bereits im Juni einen deutlichen Nitratanstieg. Die Nitratkonzentration entwickelt sich zwar parallel zum Stickstoffentzug der Reben, liegt jedoch weit ueber deren Bedarf. Im Gegensatz zum Klaerschlamm steigt das Nitratangebot in der Bodenloesung bei Einsatz von Langzeit-N-Duengern erst im August an, also zu einem Zeitpunkt, wenn das Massenwachstum der Reben bereits abgeschlossen ist. Beide Duenger bewirken eine maximale Nitratkonzentration in der Bodenloesung im Monat September. Pflanzenphysiologisch ist ein solches Nitratangebot nach Menge und Zeit nicht vertretbar. Mangelnde Holzausreife, faules Lesegut und Bodentrauben sind die Folgen. Noch kritischer sind die Auswirkungen auf die Grundwasserqualitaet zu bewerten, da zum Zeitpunkt der hoechsten Nitratgehalte im Bodenwasser des Oberbodens bei einsetzender Grundwasserneubildung grosse Stickstoffmengen dem Grundwasser zwangslaeufig zugefuehrt werden muessen.Die Versuchsergebnisse des Jahres 1994 bestaetigen erneut die in frueheren Untersuchungen gewonnene Erkenntnis, wonach weder Stickstofflangzeitduenger noch die nach Klaerschlammverordnung erlaubte Klaerschlammmenge auf produktiven Rebstandorten vertretbar sind.